Erdgas haben wir ja, dass importieren wir und haben dafür eine riesige (und mal teure) Infrastruktur liegen. Ob wir H2 kaufen oder Erdgas und H2 herstellen ist ja egal.
Das sollten wir nutzen. Speicher gäbe es, meiste aber onshore , dass ist politisch aber nicht gewollt. In der Tat muss man aber auch gucken, ob die Speicher eignen. Nicht jeder Erdgasspeicher eignet zum CO2 Speicher, er muss eine gutes Deckgebirge haben, was eine Migration verhindert oder lange genug eindämmt (das Co2 bindet sich irgendwann im Gestein) und das Gestein muss hinreichend schnell das Co2 chemisch binden (wir reden bei hinreichend schnell aber über JAhrzehnte). Co2 ist halt nicht Methan.
Wir könnten das Co2 aber auch per Pipeline abtransportieren oder das H2 an den Importpunkten, Emden für die Nordsee und Zukünftig LNG, Greifswald für Russland großindustriell per Reforming erzeugen. Das wäre effizient, der Energiebedarf an grüner Energie wäre dramatisch niedriger und die Locationen für Windkraft ideal. Die Technologie ist schon lange ausgereift. IMO die einzige Option, wenn man die Mengen wirklich ernsthaft so schnell und bezogen auf CO2 in der Atmosphäre grün erzeugen will. Problem: Im Moment akzeptiert Politik das nicht als Co2 frei... Es bräuchte dann aber eine Distributionsinfrastruktur, das Erdgasnetz ließ sich vorerst nur in Teilen nutzen, weil es auf entweder oder hinausläuft. Und man kann kaum ein paar Millionen Haushalte die Heizung ausstellen und denen sagen "Kauft eine Brennstoffzelle". Und selbst wenn man das machen würde, so schnell kann man die Zellen garnicht herstellen. Das säen zwar die Theoretiker gerne, aber das funktioniert real dann doch nicht so einfach.
Dann wäre da noch der dezentral einsetzbare türkise Wasserstoff. Der ist interessant, weil er nicht ganz zu energieintensiv ist wie grün (aber deutlich mehr als blau), kein Wasser braucht und es entsteht fester Kohlenstoff. Auch hier wäre das bestehende Erdgasnetzwerk nutzbar, man könnte relativ dezentral arbeiten. Der entstehende Kohlenstoff könnte eventuell sogar industriell nutzbar sein, ggf. könnte man die Anlagen, dass ist aber noch in der Forschung sogar darauf optimieren, dass z.B. komplexen Kohlenstoff für die Industrie erzeugt. Der verbleibenden Kohlenstoff könnte man auf verschiedene Arten leicht entsorgen ohne das es Probleme bereitet.
Grün ist halt der Hype, aber grün ist es eben nur mit entsprechend grüner Energie. Und jenseits von Akzeptanz, die dieser Tage hier nicht dafür ist (denn hierzulande wäre grün Windkraft und Wasserkraft, sehr begrenzt Solar und Solar ist imo nicht grün wegen der hohen Emissionen und Verbräuche bei Solarzellenbau! Sind halt in China...), wo sollen die Anlagen stehen. Das sind nicht mal 2 - 3 hier und da. Und auch hier schlägt die Physik und Wirtschaft durch. Das zu bauen braucht lange Jahre und gute Planung. Wir reden von riesen Summen und Zahlen, die man nicht mal so produziert. Zumal der Stahl im Moment nicht grün ist. Henne/Ei. IMO ist blauer Wasserstoff auf Jahre alternativlos. Einfach aus simplen industriellen und ökonomischen Gründen. Es geht nicht anders, selbst wenn man über alle Maßen grün fördern und ausbauen würde. Da macht uns die Physik/Kapazität einen Strich durch die Rechnung.
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