Analysten zeigen sich begeistert
Apple hat bekannt gegeben, die nächsten Quartalszahlen am 17. Juli zu veröffentlichen, einen Tag bevor Steve Jobs die Macworld Expo mit einer Keynote eröffnen wird. Angesichts eines verhältnismäßig stabilen Aktienkurses hat Apple diese Woche von einer ganzen Reihe einflussreicher US-Analysten gute Noten erhalten. Diese resultieren aus einer Reihe positiver Faktoren. Wichtigster davon war die diese Woche von MacCentral und den US-Marktforschern Quality Education Data (QED) herausgegebene Meldung, Apple habe wieder die Spitzenposition im US-amerikanischen Bildungsmarkt zurückerobert.
Trendwende im Bildungsmarkt
QED führt seit 15 Jahren regelmäßige Erhebungen über an öffentlichen US-Schulen eingesetzte Rechner durch und geht für den Zeitraum Mai/Juni 2001 von insgesamt 3 263 000 an Public Schools installierten Apple-Rechnern aus. Dies zeigt nach Ansicht der Marktforscher nicht nur einen weiten Abstand zu Dell (1 572 000 Geräte), sondern einen positiven Trend, der sich fortsetzen wird. QED prognostiziert für Apple bis Jahresende eine im Schulbereich verkaufte Stückzahl von knapp 450 000 Rechnern für das Gesamtjahr. Dell und Compaq folgen bei dieser Schätzung mit einem weiten Abstand von 270 500 beziehungsweise 215 700 Rechnern. So hat sich offensichtlich die "Bildungsoffensive" gelohnt, die Apple im April dieses Jahres gestartet hatte, um die im Sommer 2000 an Dell verlorene Spitzenposition im US-Bildungsmarkt wieder zu erlangen (macwelt.de berichtete). Im Rahmen dieser Offensive hatte Apple die Firma Power School übernommen und die im Oktober 2000 als Vizepräsidentin für den Bereich " Education Marketing and Solutions" eingesetzte Cheryl Vedoe mit einer 600 Mann starken Abteilung ausgestattet. Das im April gesetzte Ziel, bis September eine Trendwende erreicht zu haben, hat Apple also schon jetzt geschafft, wozu die erfolgreiche Produkteinführung des neuen iBooks sicherlich ebenfalls beigetragen hat.
Eine der positiven Beurteilungen stammt vom renommierten US-Analysten Don Young (USB Warburg), der die Aussichten für den PC-Markt generell als schlecht einstuft. Eine der Ursachen dafür sieht Young in der geringen Unterscheidbarkeit der Rechner und dem Mangel an echten Innovationen. Speziell in Europa rechnet Young mit einer Erholung des Marktes erst in 2002, die Steigerungsrate setzt er mit zehn Prozent entsprechend vorsichtig an. Apple könne die Rezession als innovatives Unternehmen mit einem starken Markennamen relativ unbeschadet überstehen.
Ähnlich optimistisch zeigt sich Youngs Kollege Dean Witter (Morgan Stanley), der mit einem Umsatz von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar für Apples aktuelles Quartal rechnet. Dies sei "ein gutes Ergebnis in einem sehr harten Markt" gratulierte der Analyst nach Cupertino.
Auch diesmal wird Apple seinen Gewinn durch den Erlös aus Verkäufen von Aktien der Firma ARM stützen. Wie viele Anteile Apple an dem Unternehmen besitzt, ist unbekannt, Steve Jobs hatte jedoch bekannt gegeben, zu jedem Quartal weitere Aktien abzustoßen. Da ARM momentan in den USA als Kaufempfehlung gilt und einen entsprechend günstigen Aktienkurs hält, könnte Apple auch hier höher als erwartet profitieren.
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