3.05.2019 Norwegen: Lachszucht verliert durch Algenblüte bislang über 100 Mio. Euro
Eine anhaltende Algenblüte im Norden Norwegens hat den dorten Lachszüchtern bislang Verluste von über einer Milliarde NOK beschert, rund 102,5 Mio. Euro, meldet das Portal IntraFish. Jüngste Zahlen, die das norwegische Fischereidirektorat gestern veröffentlichte, sprechen von bis dato 11.600 t toter Lachse. Paul Aandahl, Analyst beim Norwegian Seafood Council (NSC), wird von dem Portal Fish Information & Services (FIS) mit der Schätzung zitiert, dass dies 40.000 t Lachs entspreche, die am Markt fehlen werden. Angesichts eines bislang für Norwegen prognostizierten Wachstums der Lachsernte von 4% in diesem Jahr würde damit die Hälfte dieses Zuwachses wegfallen.
Betroffen seien derzeit neun Unternehmen. Die Verlustraten bewegten sich von "marginal" bis zu fast 90 Prozent, zitiert IntraFish Kolbjørn Giskeødegård, leitender Analyst bei Nordea Markets. Inwieweit diese Verluste den Marktpreis beeinflussen werden, sei noch ungewiss, sagt er. Derzeit gehe es in erster Linie darum, soviele Fische wie möglich zu retten. Alexander Aukner, Analyst bei DNB Markets, rechne mit Auswirkungen auch auf die Ernte des kommenden Jahres. Die betroffenen, meist kleineren Farmunternehmen könnten einen Teil der zahlenmäßigen Verluste durch ein längeres Abwachsen der verbliebenen Fische kompensieren. Zwar seien sämtliche Lachszüchter auch gegen die Folgen einer Algenblüte versichert, doch würden die Versicherungsunternehmen nur etwa 70 bis 80 Prozent der entstandenen Produktionskosten erstatten. Entgangene Gewinne würden nicht kompensiert.
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