Der Wert von Optionsscheinen wird normalerweise nach einer mathermatischen Formel berechnet. Diese bewertet die historische Volatilität (Volatilität= stärke und Ausprägung von Kursschwankungen)
Desto mehr Volatilität eine Aktie aufweist, also desto stärker diese schwankt, desto teurer sind die Optionsscheine im Vergleich zum aktuellen Kurs.
Was ist der Grund dafür? Der Emittent muss sich gegen einen möglichen Wertanstiegs des Optionsrechts absichern. Die Absicherung muss immer angepasst werden an den aktuellen Aktienkurs. Grob gesagt, desto niedriger der Aktienkurs, desto weniger stark muss der Emittent sich absichern und desto höher der Aktienkurs, desto stärker muss der Emittent sich absichern.
Bei dem Anstieg von Gamestop hatte das erhebliche Auswirkungen. Die Gamestopspekulanten hatten viele Optionen auf Gamestop gekauft diese stand weit oberhalb des aktuellen Kurses, bpsw. Aktienkurs 50$. Bei Optionen mit einem Ausübungskurs von 150$ muss der Emittent sich kaum absichern und hat vielleicht pro Option nur 0,1 oder 0,2 Aktien. Steigt die Aktie jetzt auf 300$ muss der Emittent seine Absicherung auf eine ganze Aktie anheben er muss also 0,8Aktien hinzukaufen. Dies hatte beim Anstieg von Gamestop erhebliche Auswirkungen, da die herausgeber der Optionen so viele Aktien kaufen mussten weil der Kurs gestiegen war.
Was bedeutet das nun? Das Problem ist, dass die Bewertung von Optionen auf einer mathermatischen Formel beruht, die in jedem Einzelfall falsch ist aber im Durchschnitt über den gesamten Optionsmarkt den Emittenten einen gewissen Gewinn bringt. In vielen Einzelfällen macht der Emittent Verluste aber in vielen anderen Einzelfällen eben auch Gewinne.
In dem Fall Activision weiss der Emittent, dass die zukünftige Kursbewegung von der Volatilität her komplett unabhängig ist von der historischen Volatilität, d.h. die mathermatische Formel zur Preisberechnung kann nun überhaupt nicht mehr stimmen. Der Emittent hat nun also gar keine Möglichkeit mehr die Optionsscheine zu bewerten. Daher ziehen sich nun viele Emittenten zurück. Die aktuellen Preise für Optionsscheine unterliegen derzeit reiner willkür gerade die Optionen oberhalb von 95$ sind nun ein großes Risiko für den Emittenten. Er weiß genausowenig wie die Leute mit den entsprechenden Optionen wieviel diese nun Wert sind.
Mir scheint es so, dass derzeit extrem niedrige Rückkaufkurse gesetzt werden weil der Emittent sein Risiko durch ausstehende Optionsscheine senken will aber er will auch nicht zu viel bezahlen, weil er vermutet, dass die Optionen über 95$ vermutlich Wertlos werden. Man sieht auf jeden Fall, dass derzeit das Angebot für Optionsscheine deutlich reduziert ist.
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