Telekomausrüster: Nortel-Teilverkauf bringt weder Nortel noch Nokia nachhaltige Kursfantasie
Nokia verstärkt sich im Netzwerkgeschäft. Der insolvente Telekommunikationsausrüster Nortel verkauft zwei Geschäftssparten für 650 Millionen Dollar an Nokia Siemens Networks. Aus Anlegersicht ist das kaum der grosse Wurf, der die Nokia-Aktie wieder beflügelt.
Nokia Siemens Networks (NSN), die Netzwerksparte des finnischen Handy-Herstellers Nokia, übernimmt von Nortel zum einen die CDMA-Mobilfunktechnologie. Diese spielt, ausser in den USA, als GSM-Konkurrentin weltweit keine Rolle mehr. Zum andern, und das ist der interessantere Teil des Deals, erwirbt Nokia die Hochgeschwindigkeits-Mobilfunktechnik der neuen Generation, LTE. Der Verkaufspreis für beide Sparten beträgt 650 Millionen Dollar.
NSN erklärte, die Zustimmung der zuständigen Insolvenzgerichte in den USA und in Kanada stehe noch aus. Letzte Anhörungen dazu seien Ende Juli geplant; abgeschlossen werden solle die Übernahme im dritten Quartal.
Nortel war einst der grösste Telekommunikationsausrüster in Nordamerika. Im Januar 2009 hatte das Unternehmen Gläubigerschutz angemeldet und die globale Wirtschaftskrise für schwere Probleme mit dem seit 2005 laufenden Sanierungsplan verantwortlich gemacht.
Das meint Stocks:
Die Aktie von Nortel ist nicht einmal für hartgesottene und nervenstarke Turnaround-Investoren geeignet. Stocks bevorzugt als Sektorfavorit Ericsson, die Nummer 1 der Telecom-Ausrüsterbranche. Bei Nokia bleibt das Netzwerkgeschäft auch nach dem Deal mit Nortel nur ein Nebengeschäft neben der Handy-Produktion. Dort steht der finnische Konzern unter erheblichem Wettbewerbsdruck und verliert Marktanteile an die Konkurrenz. Die Aktie ist daher kein Kauf.
Quelle : stocks.ch (20.06.09, 20:19)
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