als Weg, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren (und die Exportinteressen von USA-Firmen zu unterstützen) Stellungnahme eines Lesers
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23147 .....Insgesamt: Ein Bericht, dessen einzige Mission es war Fracking zu verharmlosen. Das war für mich offensichtlich. Die wirklichen Risiken wurden, wenn überhaupt, nur am Rande kurz thematisiert. Unter dem Tenor: beherrschbar und nicht schlimm! Stets unter dem Deckmäntelchen der ?Versachlichung? einer hysterischen Debatte.
Aber, das ist ja nur die inhaltliche Seite. Eingebettet war der Beitrag in einen Rahmen, der der eigentliche Hintergrund für diesen Beitrag sein dürfte. Bei der Ansage des Beitrags und am Schluss nochmal wurde der Rahmen genannt: Wir müssen unabhängiger von Putins Gas werden. Sonst dreht uns der Russe noch den Gashahn ab. Und wir haben doch so viele Ressourcen hier vor der Haustür. Entweder Fracking oder Putins Gas! Ich nehme an, dieses erfrischend offene Statement von C. Rice kennen sie. Ja, da sollten jetzt wirklich so nette Firmen wie Exxon Mobile ran.
Jetzt noch zum Leiter der ?Studie? Uwe Dannwolf. Ich habe mich beim Sehen des Beitrags schon gewundert, dass er nicht als renommierter Professor vorgestellt wurde, sonderm lediglich als wissenschaftlicher Leiter der Studie ? und in irgendeinem Landhaus interviewt wurde. Jedenfalls scheint er nicht unbedingt der renommierteste Forscher zu sein. Wie dem auch sei. Er arbeitet an keiner Uni o.ä. sondern ist Geschäftsführer von RiskCom und arbeitet seit längerer Zeit auch im Auftrag der US Armee.
Dort kann man solche Sätze über sein Unternehmen lesen: Immer passen wir den Untersuchungsumfang und den Bewertungsansatz zielgerichtet an die spezielle Fragestellung an. (Meine Hervorhebung). Das Team zeigt, wie sich der Schutz natürlicher Ressourcen mit den ökonomischen Interessen der handelnden Wirtschaft in Einklang bringen lässt. (Hervorhebung im Orginal).
Zu ihm selbst, kann man noch lesen:
Uwe Dannwolf nimmt die Geschäftsführung von RiskCom wahr.(?) Seit zehn Jahren fungiert er als Projektdirektor eines der größten Altlastenprojekte der US-Armee weltweit.(?)
Seit über 12 Jahren dominiert auch die Projektrisikoprüfung sein Leistungsspektrum. Der Gutachter bewertete die Finanz- und Haftungsrisiken zahlreicher gewerblicher und industrieller Liegenschaften nationaler und internationaler Unternehmen und entwickelte und implementierte Bewertungs- und Managementsysteme für internationale Großprojekte wie Geothermieanlagen, Bergwerke, Pipelines, Tunnelbauwerke, CCS Technologie, Häfen, Kinderspielzeug, (Sondermüll-)Deponien, Müllheizkraftwerke, Kernkraftwerke, etc.
Zumindest Skepsis ist angebracht, wenn einem solche Beiträge verkauft werden.
Nochmal zum Chemikaliencocktail, der ja scheinbar völlig harmlos ist, dass man ihn sogar trinken kann:
In einem Bericht an den US Kongress wurden die Namen von rund 750 Chemikalien genannt. Einige von ihnen sollen giftig oder sogar krebserregend sein. Wie viele und welche genau es sind, das bleibt vorläufig ein Geheimnis der Gasunternehmen. Denn der Chemiecocktail, den sie in die Gesteinsschichten pressen, unterliegt keiner Veröffentlichungspflicht ? auch nicht in Deutschland. So waren selbst die Gutachter des Umweltbundesamtes bei der Beurteilung der Giftigkeit der eingesetzten Stoffe auf freiwillige Auskünfte von Herstellern angewiesen.
ExxonMobil gibt nach eigenen Angaben als einziges deutsches Gas-Unternehmen freiwillig Auskunft über die verwendeten Substanzen. Demnach besteht die Frack-Flüssigkeit, je nach geologischer Beschaffenheit des Untergrundes, zu rund 95 bis über 99,8 Prozent aus Wasser und Stützmitteln, also Sand oder Keramikkügelchen. Hinzu kommen bis zu 30 Chemikalien. Die Frack-Flüssigkeit als solche sei weder giftig noch umweltgefährdend, schreibt das Unternehmen. Sie sei nach Chemikalienrecht nicht kennzeichnungspflichtig und kein Gefahrgut.
Giftig oder nicht giftig?
In einem Gutachten des Umweltbundesdamtes aus dem Jahr 2012 liest sich das so: ?In der Bohrung Damme 3 wurden z. B. bei drei Fracks rund 12.000 Kubikmeter Wasser, 588 Tonnen Stützmittel und 20 Tonnen Additive (meine Hervorhebung) (davon 460 Kilogramm Biozide) verpresst. Die Auswertung der verfügbaren 80 Sicherheitsdatenblätter ergab, dass 6 Zubereitungen als giftig, 6 als umweltgefährlich, 25 als gesundheitsschädlich, 14 als reizend, 12 als ätzend eingestuft sind.?
|