Albert Camus und sein Buch "Der Fremde" sind allgemein bekannt.
Wie kommt es aber, dass Camus ein ganzes Buch über einen Mord schreibt, ohne den Namen des Ermordeten auch nur ein einziges mal zu erwähnen?
Er zeichnet ein eindringliches Psychogramm des Täters, der als gefühlskalt geschildert wird, als Einzelgänger, der nur dann die Fassung zu verlieren scheint, wenn er im Gefängnis mit dem Seelsorger spricht......
Kamel Daoud gibt nun dem Ermordeten Namen, Gesicht und eine Geschichte. Ich habe das Buch mit grossem Interesse gelesen, denn Daoud wirft eine Frage auf, die auch heute brandaktuell ist: Wie halten wir es mit dem Kolonialismus und haben wir die Empathie, koloniales Denken zu überwinden ?
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