Es ist eine Tragödie mitten in Europa: In vielen Ländern des Kontinents werden Roma von Rechtsextremisten drangsaliert. Der Rassismus gegen die Minderheit gilt vielerorts als gesellschaftsfähig - zur Lösung fehlt jede Strategie.
In Osteuropa herrscht ein moderner Bürgerkrieg. Die Regierungen von Tschechien bis Bulgarien spielen ihn seit Jahren herunter, die westliche Öffentlichkeit weiß wenig von ihm: Es ist ein Krieg gegen die Roma. Es gibt Aufmärsche gegen sie, selbsternannte Ordnungshüter schikanieren und bedrohen sie; um die Viertel, in denen sie wohnen, werden Mauern errichtet; ihre Häuser werden angezündet; sie werden von ihren Wohnorten vertrieben, manchmal brutal ermordet.
Seit 2007 kommen jährlich zehntausende Bulgaren und Rumänen nach Deutschland – ganz legal. Sie dürfen frei reisen als EU-Bürger. Doch: Die meisten von ihnen arbeiten dann hier illegal, sind nicht versichert, leben von wenigen Euro am Tag. Sie gelten als neue Unterschicht. Bei den deutschen Mitbürgern sorgt das nicht für Begeisterung. Viertel, in denen Bulgaren und Rumänen sich ansiedeln, verkommen meist. Schulen sind überfordert, von den vielen neuen Schülern, die kein Deutsch können. Doch engagierte Menschen wie Eduard Pusic und Ivelina Rohn und ihre Kollegen versuchen genau dort zu helfen und zu vermitteln. Cosmo TV hat sie begleitet und sucht nach Antworten, wie Land und Kommunen verhindern können, dass die Probleme sich noch weiter verschärfen.
Finde die Überschrift nen bisschen naiv. Man könnte das Ganze auch umdrehen und von Rassismus der Roma gegenüber anderen Völkern sprechen, da sie diese konsequent ablehnen und es nie zu einer Vermischung kommt, beziehungsweise der Anstrengung zu gutem Zusammenleben. Nur weil sie ne kleinere Volksgruppe sind, muss das nicht automatisch heissen, dass die Mehrheit die Schuldigen an ihrer Situtation sind. Mach mal nen kleinen Spaziergang in einigen Stadtteilen Berlins. Bin gespannt wie lange du so tolerant bist. Ansonsten einfach mal den eigenen Garten zum Urlaub für die Sintis anbieten und gut Freund sein. Vielleicht hilft das denen die das Problem immer bei der Mehrheitsgesellschaft suchen.
Erst wurden Roma in Frankreich vertrieben, nun greift auch England hart durch: Das Oberste Gericht hat die Räumung der landesweit größten illegalen Siedlung irischer Nomaden angeordnet. Rund 200 Irish Traveller sind betroffen.
Sie sind ein uraltes Volk aber ihre Probleme sind hochaktuell: die Roma in Europa. Ihre Heldenmärchen, in ihrer Sprache Rom „Paramisa“, schildern eine Welt, die es schon sehr lange nicht mehr gibt. Das Märchen von der friedlichen Integration bleibt oft ein Traum. In den Mitgliedsstaaten der EU leben über zehn Millionen Sinti und Roma, sie sind die größte ethnische Minderheit. Zahlenmäßig sind es meist so viele, dass man kaum noch von einer Minderheit sprechen kann.
Die ungarischen Zigeunerkapellen, einst ein kulturelles Aushängeschild, sterben aus, ein Symptom. Die soziale Ausgrenzung lässt die Roma-Kultur insgesamt versiegen. Gerade haben sich die EU-Länder auf eine gemeinsame Roma-Strategie geeinigt. Federführend dabei ist Ungarn mit seinen 500.000 Roma. In Bulgarien ist die Integration weitgehend gescheitert. Ins Kosovo werden immer mehr Roma abgeschoben, die sich während des Kosovo-Krieges ins Ausland gerettet hatten. Dort steht ihnen das soziale Aus bevor, keine gute Grundlage für ein Leben in Legalität. Kriminalität ist oft ein Problem. In Rumänien sieht die Regierung tatenlos zu, wie Roma ins Ausland gehen, umgehend abgeschoben werden und gleich wieder gehen - ein Sicherheitsproblem.
Bei der Problematik der Migration stellt sich gleichzeitig die Frage an die europäischen Länder, was sie selber zur Integration beitragen. Eine Momentaufnahme, die auch Deutschland betrifft.
Roma und Sinti wurden zwischen 800 und 1000 n. Chr. durch einströmende arabische Volksstämme zur Auswanderung aus Indien gezwungen. Sie ließen sich überwiegend auf dem Balkan und in Osteuropa nieder. Viele mussten während regelrechter Pogrome weiterziehen z.B. nach Deutschland. Oft sind sie noch heute von offenem Hass begleitet. Ein Volk ohne Land.
Jedes Wochenende herrscht Belagerungszustand: Die Roma im tschechischen Varnsdorf verbarrikadieren sich in ihrem Haus, draußen marschieren die grölenden Ultrarechten auf. Am meisten Angst haben die Belagerten vor Hasstouristen aus dem Ausland - den Neonazis aus Deutschland.
In Ungarn wird eine blonde Polizistin vergewaltigt und ermordet. In der Öffentlichkeit entlädt sich der Hass auf ihren "Zigeuner-Mörder" und seine ganze Volksgruppe. Der Rassismus gegen die Roma hat die Mittelschicht erreicht. Jetzt wird gar diskutiert, die Todesstrafe wieder einzuführen.