Derzeit gehören zum Portfolio von Rocket über 70 Unternehmen, die in Europa, Asien, Afrika und Südamerika aktiv sind. In einem Börsenprospekt wurden die Geschäftszahlen der insgesamt annähernd 70 Startups veröffentlicht und kein einziges der Unternehmen schreibt bisher Gewinne. Und das spiegelt sich auch in der Halbjahresbilanz von Rocket wider, auch hier klafft ein dickes Loch. Insgesamt summieren sich die Verluste aus den wichtigsten Beteiligungen im vergangenen Jahr auf 431 Millionen Euro.
Vieles bleibt bei Rocket Internet im Dunkeln - und das wird in der näheren Zukunft zunächst einmal so bleiben. Für das Börsendebüt hat sich das Unternehmen für den Entry Standard entschieden, denn einige der jungen Firmen im Rocket-Portfolio können noch keine Bilanzen vorweisen, die bei einer Notierung im Prime Standard verlangt würden. Der Samwer-Konzern wird also keine Quartalsberichte veröffentlichen (müssen), Halbjahreszahlen gibt es nur in verkürzter Form.
Aktionärsschützer sprechen bereits von einem "Blindflug" zwischen den jährlichen Geschäftsberichten. Doch gerade die Transparenz von Unternehmen ist für Anleger eine wichtige Entscheidungshilfe. In spätestens zwei Jahren will Rocket Internet in den Prime Standard wechseln. Erst dann ist eine Mitgliedschaft in den großen Börsenindizes möglich. Für Jürgen Kurz, Sprecher der deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), bleibt Rocket ein "reiner Hoffnungswert".
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