(IT-Times) - Der deutsche Aufdach-Solarspezialist Centrosolar Group AG (WKN: 514850) hat sich jüngst über einen weiteren Auftrag freuen können. Erneut soll das Unternehmen für DCM Solarfonds tätig werden und zehn Aufdachsolarprojekte mit einer Kapazität von insgesamt acht Megawatt realisieren. Am Aktienmarkt wurde diese Nachricht positiv aufgenommen, Centrosolar-Papiere legten seit Mitte Juni kräftig zu. Vielmehr beeindruckte allerdings die Vorstellung der neuen „Cenpac“ Komplettanlage im Rahmen der Fachmesse Intersolar in München, die vom 9. bis 11. Juni stattfand. Laut Centrosolar ist „Cenpac“ das erste echte Komplettsystem für den Privatverbraucher, die den Solarstrom nicht nur verkaufen, sondern auch selbst verbrauchen wollen. Die Anlage ist so konzipiert, dass der erzeugte Solarstrom sowohl in das öffentliche Stromnetz, als auch in das Hausnetz eingespeist werden kann. Cenpac soll neue Käuferschichten erschließen Das standardisierte System besteht aus 16 bzw. 24 Solarmodulen sowie aus einem zugehörigen Powerstocc Excellent Wechselrichter inklusive Montagematerial und Solarkabeln. Durch die Standartisierung der Komponenten ist ein niedriger Systempreis möglich, womit Centrosolar die Konkurrenz hinter sich lassen will. Zudem wirbt Centrosolar mit einer einfachen Montage und mit einem zügigen Austausch der Module im Wartungsfall. Der Eigenverbrauch von Solarstrom dürfte in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen, sieht die Novelle des EEG eine erhöhte Förderung für den Eigenverbrauch von PV-Strom vor. Simultan sinkt die Einspeisevergütung für Solarstrom, der verkauft und ins Stromnetz eingespeist wird. Der Eigenverbrauch wird seit 1. Juli 2010 mit 20,88 Cent pro Kilowatt gefördert, allerdings nur wenn mindestens 30 Prozent des erzeugten Stroms vor Ort verbraucht werden. Centrosolar sieht sich mit seiner vergleichsweise kleinen Anlage, die aus vier Grundtypen (3, 5, 8 und 10 Kilowatt) besteht, im Vorteil. Durch die vergleichsweise geringe Dimensionierung kann der Strom direkt verbraucht werden, eine Zwischenspeicherung durch komplexe und teure Batteriesysteme entfällt. So verwundert es nicht, dass Centrosolar bereits erste Bestellungen für „Cenpac“ auf der Intersolar entgegen nehmen konnte - es scheint so, als ob das Unternehmen mit seinem neuen Komplettangebot den Nerv der Zeit bzw. der Kunden getroffen hat… Das Unternehmen bietet dabei sowohl kristalline Solarmodule, als auch Dünnschichtmodule an. Auch Solarglas für Photovoltaik- und Solarthermik-Anlagen gehören zum Produktportfolio der Gesellschaft. Daneben hat sich Centrosolar auf die Projektierung und Erstellung von Solaranlagen in der Größenordnung von 0,3 bis 0,5 Megawatt im Industriebereich spezialisiert. Das Unternehmen bietet seine Produkte unter den Marken Centrosolar, Biohaus und Solara an. Unter der Marke Biohaus werden kristalline Module vertrieben, die Sonderausführungen für Dachziegel beinhalten. Bei diesen Modulen setzt Biohaus vor allem auf die Weiterverarbeitung von Zellen namhafter Hersteller wie Q-Cells, Sunways und Ersol. Die Weiterverarbeitung erfolgt mit transparenten Solarglas mit Anti-Reflex-Beschichtung von Sunarc und Centrosolar Glas. Unter der Marke Solara werden hochwertige Premium-Module vertrieben, die höchsten Qualitätsanforderungen genügen. Dabei handelt es sich um Premium-Modelle, die ausschließlich in Deutschland gefertigt werden. Zuletzt stellte Centrosolar sein neues Komplettpaket „Cenpac“ vor. Dieses besteht aus 16 bzw. 24 Qualitätsmodulen mit einer Leistung von jeweils 205 bis 225 Watt, einem Wechselrichter und einem passenden Montagesystem zur Aufdachinstallation. Cenpac kann nach Centrosolar-Angaben auf allen Dächern installiert werden. Unter der Marke Solarstocc PV vertreibt Centrosolar Komplettanlagen sowie Wechselrichter über den Fachgroßhandel. Neben einer Produktionsstätte in den Niederlanden (Doesburg), unterhält Centrolsolar noch eine weitere Fabrik in Wismar. Im Herbst 2009 zog sich Centrosolar aus dem portugiesischen Joint-Venture Itarion Solar zurück. Zum Unternehmen gehören die Tochterfirmen Ubbink Econergy Solar GmbH, sowie Centrosolar Glas GmbH & Co KG, Centroplan GmbH, Renusol GmbH, Centrosolar America, Centrosolar Italia, Centrosolar Fotovoltaico Espana, Centrosolar Benelux, Solarstocc AG, die Solara AG, die Solarsquare AG sowie die Biohaus PV Handels GmbH. Seinen Anteil an der niederländischen Ubbink Solar Modules B.V. stockte Centrosolar zuletzt auf 100 Prozent auf. Zahlen Centrosolar meldete im ersten Quartal 2010 einen Umsatz von 85 Mio. Euro - dieser lag damit um 38 Prozent über dem Vorjahresquartalswert von 61,7 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) summierte sich auf plus 8,2 Mio. Euro und schaffte damit den Sprung aus den roten Zahlen. Im ersten Quartal 2009 hatte Centrosolar ein EBIT von minus 7,3 Mio. Euro ausgewiesen. Entsprechend lag auch das Nettoergebnis mit plus 4,4 Mio. Euro wieder in der Gewinnzone (Vorjahr: minus 6,3 Mio. Euro). Nach Angaben von Centrosolar habe man besonders vom Auslandsgeschäft profitieren können. Insgesamt hatte das Auslandsgeschäft von Centrosolar einen Umsatzanteil von 53 Prozent im ersten Quartal 2010 eingenommen. Markt und Wettbewerb Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden. Im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Centrosolar sieht als europäischer Marktführer bei Offgrid-Anlagen (netzunabhängige Systeme). Diese Solarmodule kommen insbesondere bei Mobilfunkbasisstationen, oder bei Booten und Wohnmobilen zum Einsatz. CentroSolar steht mit seinem Produktangebot in Deutschland in direktem Wettbewerb zu Branchengrößen wie SolarWorld und Solon. Daneben steht CentroSolar auch im Wettbewerb mit einer Reihe internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo konkurriert das Unternehmen hier auch mit Photowatt und Solar-Fabrik. Ausblick Centrosolar rechnet nun damit, dass die operative Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2010 von 14 Mio. bis 16 Mio. Euro im zweiten Quartal 2010 erfüllt werden könne. Hinsichtlich des Jahresumsatzes wird weiterhin eine Summe von 340 Mio. bis 370 Mio. Euro angepeilt. Allerdings wies Centrosolar auch darauf hin, dass man im ersten Halbjahr 2010 möglicherweise auch nur von „Vorzieheffekten“ profitiere. Eine detailliertere Prognose soll dann im zweiten Halbjahr 2010 folgen. Analysten rechnen bei Centrosolar im laufenden Jahr mit einem Nettogewinn von 0,55 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2011 in etwa in der gleichen Höhe ausfallen dürfte. Bewertung Centrosolar-Papiere präsentierten sich in einem insgesamt schwächeren Markt deutlich leichter im Frankfurter Xetra-Handel und geben um 3,2 Prozent auf 4,33 Euro nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von knapp 90 Mio. Euro für den auf Dachanlagen fokussierten Solarspezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht. Die Analysten aus dem Hause SES Research empfehlen Mitte Juni die Aktien von Centrosolar weiterhin zum Kauf. SES-Experte Dr. Karsten von Blumenthal verweist darauf, dass die Markt für kleine Aufdach-Solaranlagen viel beständiger wachse, als das Geschäft mit großen Freiflächenanlagen. Zudem lobt der Analyst das starke Vertriebsteam des Unternehmens. Im Markt für Kleindach-Anlagen konkurriere Centrosolar nicht in erster Linie mit Massenherstellern, wie Suntech und Yingli Green, sondern mit den Distributoren, so die Meinung des Analysten. Ein Alleinstellungsmerkmal besitze Centrosolar mit seinem nanobeschichteten Solarglas. Darüber hinaus sei Centrosolar selbst ein attraktives Übernahmeziel für größere Hersteller, heißt es. Einen Vorteil sieht Blumenthal auch in der starken Internationalisierung des Unternehmens. Sollte die Einspeisevergütung in Deutschland sinken, dürfte sich diese Strategie positiv auswirken, glaubt Blumenthal. Insgesamt sieht der SES-Experte ein Kursziel von 5,20 Euro für den Wert, womit die Aktien ein Aufwärtspotential von mehr als 20 Prozent bieten würden. http://www.it-times.de/news/hintergrundbericht/...f-eigenverbraucher/
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