Wir befinden uns zu Beginn des vierten Quartals und gerade sind die Zahlen des dritten Quartals herausgekommen.
Jetzt gibt es einen entscheidenden Faktor zu dem Faktor Kurs, der immer stimmen muss. Und das ist der Faktor Zeit. Jetzt werden die Kurse für das nächste Jahr angepeilt - nicht für das vierte Quartal ! Jetzt fand der Beginn eines Kurssprunges statt, der die Ausgangsbasis für das ganze kommende Jahr sein wird, weil alle Geschäftszahlen der Post dauerhaft gestiegen sind und nicht nur als Einmalereignis. Das bedeutet, dass wegen des Anstieges, der erst so spät im Jahr sich voll entfaltet hat, alle Aussichten (bei + 45% kein Wunder), die vormalig zurückgenommen worden sind, in Wirklichkeit nun höher liegen als die ursprünglich erwarteten.
Um jetzt diesen Faktor Zeit zu dem Faktor Kurs richtig passend einzupreisen muss die Entwicklung des Kurses mit allen Geschäftszahlen und deren Entwicklung eingepreist werden. Das ist bei der Post aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Aussicht auf den 31.12.2020 sondern auf den 31.12.2021. Es wird also der reguläre Betrachtungsraum von 12 Monaten etwas früher als gewohnt ausgedehnt. Das lässt aber keinen zeitlichen Spielraum der Anleger für Verkaufsspielchen zu. Gewinnmitnahmen sind immer gut, aber immer nur die zweitbeste Wahl, wenn es darum geht Gewinne laufen zu lassen. Hier besteht die riesige Gefahr der Verkäufe zu Unzeit. Ob diese Gefahr akut ist, erkennt man an einem ganz klaren, erkennbaren Faktor. Das ist der Kurs der Post, der sich stabil auf dem Niveau eines neuen Allzeithochs befindet, und alles zurücknehmen müsste, was fundamental zum Ausbruch geführt hat. Solange das nicht der Fall ist, ist jederzeit mit neuen Allzeithochs zu rechnen. Da ist Verkaufen gleich Verschenken. In der gegenwärtigen Lage haben die allermeisten Großanleger ihre tiefsten Nachkauforders aud die letzte Ausbruchsmarke gelegt (= 40,13 €).
Aber wie man sieht sind schon Kurse unter 41 € eher selten. Das wird sich so weiter einpendeln, bis ein neues Allzeithoch erreicht ist. Es reicht schon ein Intradayhoch aus, das nicht bis zum Tagesschluss gehalten werden kann. Aber für diesen Fall sehe ich nicht einmal 33% Wahrscheinlichkeit, denn wir haben erst ein einziges neues Allzeithoch im fundamentalen Bereich, so dass zuerst fast immer ein Extensiongap nach oben auftritt. Wir dürfen bei diesem Zeitfaktor nicht den Abstand zum nächsten Verfallstag außer Acht lassen. Bei einem nicht vorhandenen Spielraum eines Anstieges von 45% drohen sehr viele Wetten zu platzen. Das wird für zusätzlichen Druck auf die Käufer ausüben. Da sind bis zum 18.12.2020 (= vierter Verfallstag) nicht mehr soviel Durchhänger zu erwarten.
Ich vermute, dass selbst ein Börsencrash den Kurs der Post, wenn überhaupt, nur kurz fallen lassen würde. Zu stark ist die fundamentale Aussicht und der tatsächliche Kurs hinter den Vorgaben der Aussichten.
Wer jetzt auf günstige Kaufkurse der Post wartet, darf nicht enttäuscht sein, wenn die ausbleiben. Wenn es "ganz schlimm" kommt, sehen wir noch in diesem Jahr die 60 €. Da darf man getrost auf die Geschäftstätigkeit der Post hinweisen und zur Überlegung stellen, ob nicht ein Einstieg oder Nachkauf zu 41,xx für eine langfristige Anlage wegen der andauernden Pandemie eine lohnende Investition ist. Denn sollten alle andern Aktien wegen eines erneuten bevorstehenden Lock-downs wieder zittern, zittert die Post gerne mit. Nur nicht vor Angst wie die anderen sondern vor erhabener Freude.
Hier ist mehr als nur ein psychologischer Faktor, den man kaufen kann. (Schätzt doch mal die Wahrscheinlichkeit ab, was eher kommen könnte. Ein Kurssturz der Post oder ein neuer Lock-down.)
Man muss kein Chartlord sein um zu prophezeien, dass bei einem nochmaligen (oder sogar nochmaliger) Lock-down(s) die Post noch weit mehr die Grundversorgung übernehmen muss, weil noch überlebende Einzelhändler nicht mehr länger durchhalten.
"Wahrlich, wahrlich ich sage euch : "Wer als Aktionär nicht an die Post glaubt, wird untergehen. Entweder an der Pandemie oder durch sie." (Der Chartlord)
|