AMD - langfristig ein Kauf ?? o. T.

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09.07.12 23:37

308 Postings, 4754 Tage RandomizerBöse Überraschung

 

shit happens

Nun also doch noch auf den letzten Drücker eine Umsatzwarnung. Bis zu 11% weniger Umsatz ist zu erwarten, macht ungefähr 1,41$ Mrd. statt in in Aussicht gestellte ca. 1,63$ Mrd..

"......business conditions that materialized late in the second quarter..." Wie schon befürchtet der Juni, letzter und stärkster Quartalsmonat von AMD. Da muß es doch sehr kräftig abwärts gegangen sein.

Nachbörslich etwa 11% Minus oder ca. 5$. 

 

10.07.12 00:14

308 Postings, 4754 Tage Randomizer-

 Hier noch die offizielle Mitteilung von AMD. 

Interessanterweise will man die Brutto-Marge von ungefähr 46% schaffen können, eigentlich stellte Thomas Seifert seinerzeit noch ein Tick besseres Ergebnis in Aussicht.

Macht bei ungefähr 1,41$ Mrd. ca. 760$ Mio. "cost of sales"/Herstellungskosten, kaum zu glauben, sonst zuletzt immer um die 900$ Mio.. Aber steht natürlich in unmittelbaren Zusammenhang mit der Anzahl der gefertigten Chips, also denkbar bei bedeutend weniger hergestellten Chips.

Danach will man noch rund 8% bei Forschung,Entwicklung,Marketing,etc. eingespart haben. "Geplant" war etwa 605$, nun also nur noch ca. 560$ Mio.

Macht bei 46% dann 650$ minus 560$ gleich etwa 90$ Mio. als operatives Ergebnis vor Steuern und vielleicht irgendwelchen Extrawürsten. Theoretisch könnte AMD noch ein kleines Plus unterm Strich erreichen.

--------

So etwas mag ich, das liest man ein Buch, hört Musik dabei, denkt an nichts Übles und dann so etwas. Aber lasst Euch den Tag nicht verderben.

 

10.07.12 08:42

340 Postings, 4671 Tage Emmerdeurübelübel

Randy,

sie sitzen zusätzlich auf ner menge inventory, das sie nicht loskriegen. sie hatten ja in q1 inventory aufgebaut, q2 produziert und dann über 10%!!! weniger verkauft. kaum zu glauben. die nachfrage stimmt nicht.

könnte auch noch eine abschreibung auf inventory reinhageln oder.

amd aktie ist verbrannte erde. execution, execution....bitteschön

 

 

 

 

10.07.12 08:43

308 Postings, 4754 Tage RandomizerFlüsterschätzung II

 24 Std. später liegt die Flüsterschätzung jetzt bei nur noch 3 US-Cent.  Also dieses Mal voll daneben und entlarvt damit, das man über keinerlei Insider-Infos verfügte. 

 Die Analysten von Citigroup(27.6.) und Sterne Agee(4.7.) wußten vielleicht mehr, als sie sich für ein AMD-Downgrade entschieden.  Warum kann AMD nicht mal früher warnen, wie andere auch? Der Juni muß ja scheinbar wirklich schlecht gelaufen sein und man hätte schon früher warnen können.

Das ändert zwar nichts wesentlich, aber man erspart wenigstens den Aktionären solche bösen Überraschungen auf den letzten Drücker.

 

10.07.12 08:54

340 Postings, 4671 Tage Emmerdeurübelübel

randy, wann war amd jemals auf 1,4 mrd. quartalslevel?

die kacke ist am dampfen und das liegt nicht an der economy. das liegt an der mangelnden nachfrage. intel hätte sonst ebenfalls gewarnt.

deine meinung?

 

 

10.07.12 10:51

308 Postings, 4754 Tage Randomizer-

 Das letzte Mal mit einem ähnlich wie jetzt zu erwartenden Umsatzergebnis war Q3/2009 mit 1,396$ Mrd.. In der Erholungsphase nach dem Höhepunkt der letzten Finanzkrise mit Beginn Q3/2008. Die Quartale Q4/2008, Q1/09 und Q2/09 lagen noch niedriger. 

In Q3/2009 betrugen die "Cost of sales" übrigens 811$ Mio. . Also wie erwähnt, müsste AMD es irgendwie schaffen oder geschafft haben, dieses Mal die Herstellungkosten auf etwa 760$ Mio. zu drücken um die 46%-Brutto-Marge doch noch zu erreichen. Das kann gelungen sein, indem man von den recht hohen Lagerbeständen in Q1/12, die man extra für den Produktlaunch insbesondere Trinity angelegt hatte, nun etwas "profitiert" hat.

Was Intel betrifft, hatte ich ja schon erwähnt irgendwo Anfang Juni ein Interview mit einem Intel-Manager gelesen zu haben, indem damals zumindest noch der erwartete hohe einstellige Umsatz-Zuwachs bestätigt wurde. Konnte sich ja in der Zwischenzeit noch geändert haben. Eine Warnung aber erwarte ich bei denen nicht mehr. Bisher haben die immer recht früh, ein bis drei Wochen vor Quartalsende gewarnt.

Sie werden demnach vermutlich in der prognostizierten Spanne von Plus 1,5% bis 9,3% liegen. Wenn sie oberhalb des Mittelwertes von 5,4% liegen sollten, muß sich die AMD-Führung zwei Tage später am 19.7. ein paar besondere Fragen gefallen lassen, warum AMD besonders starkt Federn lassen mußte und Intel nicht.

Aber soweit ist es ja noch nicht.

Ansonsten bin ich natürlich enttäuscht und auch überrascht. Insbesondere den Verweis auf Europa verstehe ich nicht ganz. Wie erwähnt ist der Umsatzanteil den AMD hier erwirtschaftet nicht mehr sehr hoch. Zuletzt für 2011 waren es 11,9%, Tendenz fallend. Die hauptsächliche Schwäche in den Mittelmeerländern sollte eigentlich nur für einen Rückgang in überschaubarer, zweistelliger  Millionen-Höhe verantwortlich sein.

China wird wohl ein größeres Problem für AMD sein. Auch könnte es bei den PC-Herstellern(OEM) vielleicht wieder so eine Art "Vollbremsung", wie im Herbst/Winter 2008 gegeben haben. Verunsichert durch die weltwirtschaftliche Entwicklung, mit besonderer Würze durch die unendliche Euro-Schuldenkrisen-Geschichte, haben sie vielleicht abgebremst, warten erstmal die weitere Entwicklung ab und veringern ihre Lagerbestände.

 Aber alles noch ungewiß, muß man abwarten was die nächsten Tage so an Infos bringen, z.B. PC-Verkaufszahlen von Gartner. Mal sehen ob es heute einen Kommentar aus dem Hause Intel zu der AMD-Warnung geben wird.

 

 

10.07.12 11:34

308 Postings, 4754 Tage RandomizerPC-Markt

 Habe vorhin eine Meldung gefunden, die schon von Freitag stammt und wohl kaum Beachtung fand. Danach hat es scheinbar im vergangenen Quartal doch deftiger "gekracht", als allgemein wahrgenommen wurde. Quelle ist der Marktforscher Context. 

PC-Verkauf in Deutschland geht um 22,3% zurück. 

Hier in Englisch mit weiteren Angaben

PC distribution drops in Western Europe

8733 Ultrabooks verkauft, nicht gerade viel.

Weitere detailliertere Angaben gibt es wohl nicht für die breite Öffentlichkeit. Nur gegen Geld, wie üblich. 

Was mag passiert sein? Hat die Euro-Krise den Leuten dermaßen aufs Gemüt geschlagen?  

Wenn das alles so ist und demnächst von Gartner und Co bestätigt wird; kann oder konnte sich Intel dem entziehen? Eigentlich kaum vorstellbar. 

 

10.07.12 11:41
1

340 Postings, 4671 Tage Emmerdeurübelübel

6 mrd jahrsumsatz dürften halten. vielleicht gibts noch ein paar layoffs. das problem ist folgendes:

Niemand vermag zu sagen wie hoch der strukturelle Anteil AMDs am PC Markt sein wird. Intel macht die Preise niedrig und kann AMD auch zukünfitg noch mehr Marktanteile abjagen, wie es in q2 geschehen ist.

 

12.07.12 09:25
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerPC-Markt

 Die vorläufigen Zahlen zum weltweiten PC-Absatz im zweiten Quartal sind von Gartner und IDC in einer Press Release veröffentlicht worden. Die Angaben beziehen sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, also Q2/2011. Das ist im Moment aber weniger interessant, als der Vergleich zum Vorquartal. Schliesslich wollen wir ja verstehen, wie es zu der Umsatzwarnung kommen konnte. Daher habe ich anhand der Gartner Daten von heute und denen vom ersten Quartal die angehängte Grafik erstellt. - Dazu auch noch mal die Grafik mit der Darstellung der AMD-Umsatzanteile aus diesen Ländern und Regionen.

 
 
 
Die Angaben werden von Gartner immer mit "vorläufig" beschrieben. Sie werden sich noch etwas verändern, so sind die von mir verwendeten Angaben aus der April- Press Release sicher auch mittlerweile etwas abgeändert worden. Aber die Veränderungen werden sicher nicht sehr groß ausgefallen sein. Nur zur Erklärung wenn jemand irgendwo etwas abweichende Gartner-Angaben zu Q1/12 finden sollte. 
 
Das Sternchen beim U.S.-Markt soll darauf hinweisen, das Kanada von Gartner gar nicht erwähnt wird. Addiert man die Zahlen der einzelnen Länder und Regionen, fällt auf das die Summe nicht mit der Angabe zu den insgesamt weltweit verkauften PCs übereinstimmt.
Es fehlen immer so etwa 1,5 Mio. Einheiten. Das könnte auf Kanada hindeuten. Weiß nicht warum Gartner Kanada dann nicht extra erwähnt. Gezählt werden Desktops,Notebooks und Netbooks, aber keine Tablets.
 
Besonders interessant die Entwicklung in West-Europa. Es habe eine sehr schwache Nachfrage in allen Ländern, insbesondere aber in Süd-Europa gegeben.
 
Eine detailliertere Beschreibung der Entwicklung in West-Europa gibt es dann vermutlich in ein paar Tagen. Der drastische Einbruch, auch hier in Deutschland mit 22,3%, wie er vom Marktforscher Contex gesehen wird, scheint sich zu bestätigen.
 
 
@Zu den Analysten-Einschätzungen der letzten Tage.
 
All die Analysten, die erst nach der Warnung und noch vor der Quartalskonferenz eine Einschätzung abgeben, kann man nun getrost von der Liste brauchbarer Lektüre streichen. Da sie nicht, wie etwa Sterne Agee oder Citigroup, schon vor der Warnung zumindest eine gewisse Skepsis bezüglich der Einhaltung der Prognosen angesichts der Marktentwicklung äusserten, andererseits aber auch nicht die Kommentare von AMD und Intel in ein paar Tagen abwarten, stattdessen teilweise wild über die möglichen Ursachen herumspekulieren, offenbaren sie ihre Unprofessionalität.
 
Auch damit, das von zwei Ausnahmen(Joanne Feeney/Longbow Research und Hans Mosesmann/Raymond James) abgesehen, der interessante Aspekt der Einhaltung der Bruttomarge, der Betriebskostenreduzierung und der damit verbunden Möglichkeit doch noch mit einem Gewinn rauszukommen, keine Bemerkung wert ist.
 
Sie schreiben ihre Einschätzungen wohl spontan auf der mittaglichen Klo-Sitzung. Manches erinnert an das Getrolle aus einschlägigen Nerd-Foren.
 
Angehängte Grafik:
pca.jpg (verkleinert auf 88%) vergrößern
pca.jpg

12.07.12 23:29
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerUrsachenforschung

 Eine denkbare Erklärung für einen Teil der deutlichen Verfehlung könnte in einem aggressiven "Pricing" seitens Intel liegen. Intel ist meiner Ansicht nach seit Ende 2011, seit deren Gewinnwarnung angesichts des stark abgeschwächten Marktes unter Stress geraten und das ist immer ganz schlecht für AMD.

Solang Intel in den letzten Jahren von einem Umsatz-Rekord zum nächsten eilte, herrschte eine gewisse Ruhe im CPU-Preisgefüge. Nun scheint man mit preiswerten Core i3-CPUs mehr Druck zu machen.

Die Preise für Core i3-CPUs sind angeblich im Bereich der 25$-Marke gelandet und sollen offensichtlich AMDs Erfolg mit der Brazos-Plattform(Ontario/Zacate-APUs) bremsen und dort Marktanteile und Umsatz zurückgewinnen. 

Ob das Intel gelungen ist, wird man vielleicht auf der AMD-Konferenz erfahren. Oder wenn Zahlen von Mercury-Research durchsickern. 

Möglich das es Intel u.a. auf diese Art gelungen ist AMD einen Teil der "fehlenden" 200$ Mio. Umsatz zu stehlen. Ich benutze jetzt auch mal diese Formulierung, weil seltsamerweise viele Medien-Vertreter wie z.B. die c't, immer wenn es AMD mal gelungen war, Marktanteile zu gewinnen Formulierungen wie "stiehlt", "ergattert","abgeluchst", u.ä. verwenden.

Hört sich dann immer irgendwie immer nach Eierdieb an, der sich etwas aneignet, was im nicht zusteht. 

 

Es gab interessanterweise am 19.Juni eine Meldung bei Digitimes, die jetzt nicht mehr erreichbar ist. Dabei wurde über einen Auftragsrückgang bei TSMC für Q3 berichtet. Ursache sei Unsicherheiten der Kunden über die Marktentwicklung für das zweite Halbjahr. Viele dieser Kunden hätten angesichts hoher Lagerbestände ihre Bestellungen für neue "Wafer-Starts" zurückgefahren.
Nur der 28nm-Prozeß sei davon nicht betroffen. Die Firmen wurden nicht genannt.
 
Bestimmt war auch AMD darunter, Onatrio und Zacate werden dort im 40nm-Prozeß hergestellt. Vielleicht ein weiterer Hinweis. Danach könnte ein möglicher AMD-Kommentar auf der Konferenz einen recht starken Rückgang bei der Brazos-Plattform als Ursache nennen. Mal sehen.

 

 

13.07.12 08:53
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerDesktop Trinity im Oktober

 Bei Digitimes kann man seit einigen Minuten diese Meldung finden: 

"AMD reportedly to delay launch of desktop Trinity to October"

Damit ist die Verzögerung des Starts jetzt wohl offiziell, denn bisher gab es, glaub ich jedenfalls, nur unbestätigte Berichte darüber. 

Die kleine Überraschung zum Monatsanfang bestand ja darin, das scheinbar pünktlich Anfang Juli es schon Komplett-PCs mit Trinity zu kaufen gab. Und das auch noch bei Aldi.   

 

 

13.07.12 13:10
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerKonsolen Absatz

 Die Verkaufszahlen von VGChartz sind jetzt für Q2/12 vollständig. (Auf "Global" klicken und dann Rechts auf der Seite "Global Hardware by Platform")

Neuer Tiefpunkt, Ursachen sind Saison, Euro-Schuldenkrise, Weltwirtschaft und das Auslaufmodell Wii. Auf der Grafik fehlen noch die offiziellen Herstellerangaben für Q2/12, die frühestens mit den Quartalsergebnissen verfügbar sein werden. 

Den manchmal großen Unterschied zwischen VGChartz und Herstellerangaben kann ich nicht recht erklären. Zum Beispiel im vorletzten Quartal Q1/12 war er sehr groß. Sie müssen nicht grundsätzlich falsch sein, es kann eine Erklärung dafür geben. Jedenfalls sind für AMD vermutlich sowieso nur die Herstellerangaben von Bedeutung. Der Konsolenverkauf der Hersteller an den Handel.

Wenn ich mit meiner Vermutung bezüglich der NRE(non recurring engineering)-Einnahmen von Nintendo bezüglich der "Wii U" richtig liege, dann kann diese Summe von geschätzten 20-25$ Mio. diese Delle im Royalty-Geschäft vermutlich gut ausgleichen. Was im GPU-Geschäft gelaufen ist, kann man in diesen Zeiten dagegen kaum zu schätzen wagen. 

Heute auch eine Umsatz- und Gewinnwarnung von Lexmark. Am Dienstag nannte jemand die Zahl von bis dahin 40 Warnungen im Dow. 

 
Angehängte Grafik:
kons.jpg
kons.jpg

13.07.12 16:59
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerDesktop Trinity

 Die Meldung über den verschobenen Desktop-Trinity-Launch im Oktober ist jetzt in Gänze lesbar. Heute morgen war es nur eine Ticker-Meldung und der gesamte Text zuerst nur "Membern" zugänglich gewesen.

Danach wurde der Start von August auf Oktober verschoben um noch Änderungen vorzunehmen, was immer das bedeuten kann. Spekulationen darüber, das die Verschiebung auch etwas mit großen Lagerbeständen der Vorgängergeneration Llano zu tun habe, wollte AMD nicht bestätigen. - Scheint aber irgendwie glaubhafter, als der Verweis auf irgendwelche Änderungen. Immerhin werden schliesslich Desktop-Trinitys schon seit Wochen bzw. Monaten verkauft , hergestellt und verbaut.

Aber das können Tester nach Erscheinen ja mal überprüfen, worin die Unterschiede zwischen den frühen Desktop-Trinitys und denen die erst später gelauncht wurden, bestehen. 

Trinitys auf FM2-Sockel sollen in Q4/12 schon einen 22%-Anteil im Desktop-Segment erreichen, während sich der Llano-Anteil auf FM1-Sockel von 30% in Q3 auf 16% in Q4 veringern soll. Der Anteil des AM3-Sockel soll bis Q2/13 einen 30%-Anteil ausmachen.

Also in normalen Zeiten, die wir wie es scheint nicht haben, wäre die Bezugsgröße etwa 18-19 Mio. CPUs, bzw. bei angenommenen 52% Desktop-Anteil etwa 9,4 bis 9,9 Mio. Desktop-CPUs in Q4. Also wären das etwa 2,1 bis 2,2 Mio. Desktop-Trinitys für das letzte Quartal. 

 

 

16.07.12 13:36
1

308 Postings, 4754 Tage RandomizerSaison

 Am Samstag gab es bei Forbes einen Artikel vom Ex-AMDler Patrick Moorhead zum bislang enttäuschenden Abschneiden der Ultrabooks.  

Mal abgesehen von dieser Geschichte schrieb er auch kurz etwas über die saisonal üblichen Entwicklungen: 

".....For most regions, the consumer market has three main cycles. First, is “Back to School”, which hits primarily in Q3. Then you have “Holiday”, which hits primarily in Q4. Then in Q1 you have western markets “Post-Holiday” which hits in January and Chinese New Year in February. Q2 is absolutely the slowest quarter in consumer PCs, and it has been for 20 years....."

Also, wichtige Zeiträume im PC-Konsumenten-Geschäft sind in Q3 "Back to School", in Q4 das Weihnachtsgeschäft und dann noch in Q1 in westlichen Märkten ein "Nach-Feiertagsgeschäft", sowie das Neujahr-Fest in China. Q2 ist das absolut schwächste Quartal im PC-Konsumenten-Geschäft und so ist es seit 20 Jahren. Jeder, der mit dem Gewerbe zu tun habe, wisse das.

Als AMDs Finanzchef Thomas Seifert anlässlich der letzten Quartalskonferenz den Ausblick auf Q2/12 mit einer Spannbreite von 0-6% bekanntgab, wies er später in der Fragerunde aber auch darauf hin, das die saisonalübliche Entwicklung in Betrachtung der vergangenen 7 Jahre bei ungefähr minus 4% läge.

Ich wollte mal sehen, was eigentlich an dem oft wiederholten "typischen, saisonalen Verlauf" so dran ist und habe die Entwicklung einiger Größen zumindest über fünf Jahre dargestellt.

Man kann zumindest sehen, das es vor allem recht schwer fällt, eine typische Charakteristik für die Entwicklung Q1->Q2 zu finden. Die 4%, die Seifert erwähnte, kann ich zumindest so einfach nicht entdecken, auch wenn es nur fünf Jahre darstellt. 

Es scheint so zu sein, das Seifert vermutlich aber die Entwicklung des PC-Geschäfts im allgemeinen dabei im Sinn hatte, nicht AMD-Zahlen.

Die Sternchen in der Darstellung der diskreten GPUs bedeutet, das ich mangels Angaben von Mercury-Research diese Zahlen anhand der wenigen Angaben des Konkurrenten JPR(Jon Peddie Reseach) selbst berechnet habe. Ob diese Berechnungen gut oder schlecht liegen, wird vielleicht die nähere Zukunft aufklären.

Bei den Angaben der weltweit verkauften CPUs lt. Mercury gibt es eine Auffälligkeit bei Q1/2007, wo die CPU-Zahlen untypischwerweise unter denen der verkauften PCs liegen. Kann sein, kann sich aber auch irgendwo irgendein Fehler eingeschlichen haben. In den Zahlen der verkauften PCs sind keine Tablets und Server enthalten.

Die Differenz zwischen CPU und PC-Zahlen gibt, abzüglich der CPUs(ca. 4-6 Mio. im Quartal) für das Serversegment , zumindest einen Hinweis darauf wie groß, oder besser wie klein der Anteil der CPU-Einzelverkauf an Kistenschrauber ist. Leider ein bisher vollkommen unerforschtes oder zumindest der interessierten Öffentlichkeit unbekanntes Gebiet.

 
Angehängte Grafik:
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18.07.12 12:59

308 Postings, 4754 Tage RandomizerEierdieb

 

 INTC blieb mit einem erreichten Umsatz von 13,5$ Mrd. etwas unter den prognostizierten 13,6$ Mrd.. Den Aussagen in der Quartalskonferenz zu Folge, kann man nun davon ausgehen, das ein guter Teil des bei AMD "vermissten" 200$-Mio.-Umsatzes für Q2/12 in der INTC-Bilanz wiederzufinden ist.

 
Der wegen der weltwirtschaftlichen Entwicklung unter Stress geratene, marktbeherrschende Riese hat es scheinbar mit einem aggressiven "Pricing" und anderen Methoden geschafft, in AMDs Hauptbetätigungsfeld, der "x86-Reste-Rampe", AMD noch ein paar Krümmelchen wegzunehmen um damit seine Bilanz aufzupolieren.
 
Schlimmer noch, laut den Äußerungen des INTC-Finanzchef Smith rechne er auch für Q3 mit einer ähnlichen Entwicklung, wenn auch mit geringeren Auswirkungen(auf deren ASP). - Das kann man aus AMD-Sicht unterschiedlich deuten.
 
And then the second thing is, well, I was just talking about, we think we’re probably gaining some share at the low-end of the market, we’d expect that to continue into the third quarter, but fairly muted impact.
 
INTC's ASP für Desktop- und Notebook-CPUs war im Vergleich zu Q1/12 und auch Q2/11 laut Press Release jeweils um 2% niedriger ausgefallen. Kann man als Hinweis auf einen Preisdruck deuten, von mir aus auch Preiskampf, um AMD Anteile und Umsatz abzujagen.
 
Was kann das für AMD und die Prognose bedeuten? Ich vermute eine fast gleichlautende Prognose wie für Q2/12. Also +3%, +/-3%, ein Bereich von 0-6%. Das wird dem Markt vermutlich aber nicht gefallen.
 
Aber was sollen sie sagen? Pessimistischere Aussagen erhöhen nur noch weiter die negative Stimmung und eine deutlich, optimistische Prognose von vielleicht 10%,die manche angesichts der gerade erlittenen, herben Umsatzeinbußen und des sonst, üblicherweise guten dritten Quartals erwarten werden; dafür wird man bei AMD bei diesem Umfeld vermutlich leider keinen Anlaß sehen.
 
AMD muß erstmal diese zusätzliche Erschwernis durch INTC's erhöhten Druck meistern. Dieser Druck würde oder wird es dann spürbar nachlassen, wenn die Weltwirtschaft wieder deutlich an Fahrt gewinnt. In diese Phase wird es interessant sein zu beobachten, ob es AMD als ein nun wirklich?? fabrikloses Unternehmen schafft, daraus auch die entsprechenden Vorteile zu ziehen oder nicht.
 
Alles hat Vor- und Nachteile. Hat man Fabriken, hat man fixe Kosten, muß für eine gute Auslastung sorgen.Bleibt auf zuviel produzierte Ware hängen, muß es verramschen oder später gar ganz abschreiben.
 
Hat man keine, kann man theoretisch seinen Bedarf per Bestellung beim Auftragsfertiger der Lage besser und kostensparend anpassen. Theoretisch könnte man trotz Umsatzrückgang noch Gewinne erzielen. Aber wie wird die Wirklichkeit aussehen?
 
Übrigens lautet INTC's Prognose für Q3/12: +5,9%. Das läge, laut einem Analysten, recht deutlich unter den saisonal sonst üblichen Zuwachsraten von 9-10%
 
Bin sehr gespannt wie morgen Abend AMDs Kommentare und vielleicht schon angedachte Reaktionen ausfallen werden.  
 
 

18.07.12 17:54

6135 Postings, 7899 Tage badeschaum007AMD kurs

Hi Randomizer,

Es war immer so, Amd und Intel preiskampf und Marktanteile wegzujagen.
Ich errinere mich noch früher 2005-2007 als Intel absichtlich die preise gesenkt hatte um Amd leben schwer zumachen. Überall in Media Markt oder Saturn die Händler mussten  dem Kunden Ihre empfelungen für Intel hoch reden,beim Kauf der PC oder Laptop.
Amd hat deshalb Intel verklagt,und daraus 1 milliarde Dollar entschädigung bekommen.
Das war immer so ein preis Krieg Amd gegen die Blaue Riese.
Jetzt ist auch nicht anders.
Allerdings wie ich schon mal erwähnt hatte diese Sommer Monate sind nicht gut für die Technologie sektor.

Ich bin aber sehr neugierig wie du, wie Amd weiter sein Kapf gegen Intel meistern will.
Die Kurs meiner einschätzung wird sich consoliedieren weil für die Analisten mit schlechte prognose rechenen,deshalb es wird  keine überaschungen mehr geben was der Kurs von Amd trifft.
Eventuel der Kurs wird etwas noch 10% fallen da die Spieler am werkel sind....
Der Wiederstand war immer zwichen 3-4 Dollar.

Was glaubst du Randomizer wie wird die Weihnachtsseson beim Amd sein?
Ich meine  4Q ????

Gruss Badeschaum  

18.07.12 19:02

308 Postings, 4754 Tage Randomizer--

 @Q4 

Da selbst auch Riesenunternehmen wie HP, ja der größte Teil der ganzen Branche, eine teilweise offensichtliche Unsicherheit zeigen, indem sie Aufträge kürzen oder nach hinten verschieben, manche(Infosys) wegen dieser Unsicherheiten sogar keine Prognose abgeben wollten, wage ich mir in diesen Zeiten auch keine Vorhersage. 

Man kann nur hoffen, das wir vielleicht schon in Q2 das Schlimmste gesehen haben und es aufwärts geht. War die Stimmung Ende Q1, Anfang Q2 zu optimistisch ( wofür ich Intel mit seinem "Ultrabook,Ivy-Bridge,Windows 8 - SingSang" die Schuld gebe), ist die Stimmung derzeit vielleicht auch schon wieder übertrieben zu schlecht.

 

19.07.12 17:25
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308 Postings, 4754 Tage RandomizerGünstige Prognose von IDC

IDC meint:

Der zyklische Abschwung des Halbleiter-Sektors, der Mitte 2011 begann, hat im zweiten Quartal von 2012 seinen Tiefpunkt erreicht.

 
Für den Bereich des Computing sieht man für 2012 ein Wachstum von 1,5% und für den Zeitraum 2011-2016 eine jährliche Wachstumsrate(CAGR) von 3,7%. Den Zuwachs bei Mobile PCs,vermutlich wohl inklusive Tablets, sieht man bei 5,9%. Erwartete jährliche Zuwachsraten bis 2016 bei 9,6%. 
 
Unter anderem erwartet  man bei Microprozessoren im Vergleich zu anderen Halbleiterprodukten höhere Umsatzwachstumsraten.
 
Was das genau für AMD bedeutet, kann man natürlich nicht sagen. Außer das es gute Aussichten dafür sind, das der vermutete erhöhte Preis-Druck seitens Intel nicht zu einer dauerhaften Belastung wird und sich die Lage im zweiten Halbjahr wieder entspannt.
 
Intel hat verständlicherweise kein Interesse an niedrigen ASPs, im Gegenteil.  Vielleicht hat Rory Read aus dem Geschehenen gelernt, vorausgesetzt es ist so gelaufen wie ich es mir vorstelle. Er sollte seine Zunge zügeln.
 
Als er im Februar meinte, Intel den Speck stehlen zu wollen,womit er auf den Ultrabook-Bereich anspielte, hat er wohl die "Spaßbremsen" im blauen Lager unterschätzt.
Rory Read: "I think we come in and steal the bacon...."
Bei Intel wird man gedacht haben, "Gute Idee, wir zuerst."
 
Es muß Read zu denken geben, mit welcher "Leichtigkeit" es Intel gelungen ist AMD so zwischen 150-200$ Mio. Umsatz abzugraben.
 
Falls es sich hauptsächlich im unteren Preissegment des Notebookbereichs abgespielt haben sollte, setzt es wegen der längeren Vorlaufzeit bei der Fertigung entsprechender Notebooks(6-9 Monate, wie mal Dirk Meyer erwähnte) auch eine entsprechend zeitlich vorgelagerte Entscheidung bei den OEMs/ODMs voraus.
 
Ich meine damit, das diese 25$-i3 Cores, die einige Analysten erwähnten, den PC-Herstellern nicht erst im April,Mai oder gar Juni zum Schnäppchenpreis angeboten werden konnten. Das muß viel früher geschehen sein. Wenigstens Anfang Q1, vermutlich aber schon in Q4/11. Dann also schon vermutlich eine Konsequenz der Umsatzwarnung Intels vom 12.12.2011,den doch recht deutlich zurückgenommenen Erwartungen und den dann absehbaren Überbeständen an nicht mehr zu geplanten Konditionen verkaufbaren CPUs.
 
AMD und Read haben dann von diesem Ungemach, das sich dort anbahnte, scheinbar nichts mitbekommen. Haben die keine Informationsquellen in der Branche?
 
Der Analyst Cody Acree meinte noch vor AMDs Warnung wohlwollend positv über AMD:
.....We believe one anecdotal point of evidence of the competitive impact AMD is having is that Intel looks to have been forced to reduce the prices of its Core i3 products to the mid- $20s in an effort to stave off AMD share gains with Brazos 2.0.Even at price parity we believe AMD has the competitive advantage over INTC with AMD’s much stronger graphics performance.
 
Wenn es sich bestätigen sollte(vielleicht noch heute Abend), das es Intel mit dieser Aktion gelungen ist vor allem bei AMDs bisherigem Erfolgsmodell, der Brazos-Platform(Ontario/Zacate-APU), für erhebliche Einbußen zu sorgen, ist das u.a. auch wieder ein Beleg dafür, dass AMDs wichtige Argumentation einer leistungsfähigeren GPU von den PC-Herstellern scheinbar immer noch anders gesehen und als vernachlässigbar betrachtet wird. 
 
Das wird vermutlich aber nicht ganz so sein, denn man darf vermuten, das Intel bei diesem Angebot an die OEMs noch andere "Argumente" ins Feld führte. 
 
Es wäre meiner Ansicht nach für AMD sehr ratsam die Leistungsfähigkeit der integrierten Grafik schneller und in einem deutlichen Ausmaß zu steigern. Das Ziel müsste es sein, ungefähr die Performance einer gegenwärtigen HD6750 oder HD7750 zu erreichen. Damit hätte man ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal im Markt.
 
In den wenigen Bereichen, in denen man sich vom Wettbewerb abheben kann, sollte man es auch konsequent tun. Da ist schliesslich nicht viel. 
 

19.07.12 23:43

308 Postings, 4754 Tage RandomizerQuartalszahlen

 Tatsächlich 775$ Mio. "Cost of sales" , 557$ für Forschung,Entwicklung,Marketing,usw. erreicht und damit noch einen kleinen Gewinn ermöglicht. Wenigstens etwas Positives.

 
Wie angesprochen, ist es trotz sehr schlechter Absatzzahlen im Konsolenbereich, sinkender GPU-Absatzzahlen im Channel und gleichbleibenden GPU-ASP gelungen ein stattliches operatives Ergebnis im Grafik-Segment abzuliefern. Das deutet vorläufig darauf hin, das vermutlich eine weitere Abschlagszahlung von Nintendo für die Entwicklung der Konsolen-GPU eingegangen ist.
 
Beim Ausblick ist man doch pessimistischer als ich erwartet habe. -1%, +/-3%. Das wird dem Markt nicht gefallen, aber gute Aussichten diese Prognose zu übertreffen. 
 
Bei der Anzahl der Beschäftigten ist man schon wieder bei fast 12 Tsd., ich versteh das nicht. Vor fast einem Jahr bei rund 12 Tsd. mit negativem Medien-Echo die Ankündigung 1400 Beschäftigte zu entlassen und 10 Monate später ist man fast wieder beim gleichen Stand angelangt. 
 
Angehängte Grafik:
b1.jpg
b1.jpg

20.07.12 00:17

308 Postings, 4754 Tage RandomizerMicrosoft Xbox

 Gerade in der Press Release von MS gefunden:

We shipped 1.1 million Xbox 360 consoles compared to 1.7 million during the fourth quarter of fiscal year 2011.

Die Unternehmenszahlen sind damit nochmals schlechter ausgefallen, als die eh schon schwachen Zahlen von VGChartz. Siehe Grafik  #1087

 

20.07.12 10:49

6135 Postings, 7899 Tage badeschaum007Intel gegen Amd

Hi Randomizer,

Die schlüsse vom Ganze ist dass Intel wieder markt anteile von Amd wirkürlich genommen oder gestohlen hat.( Eierdieb) wie du schon erwähnt hast.
Intel wird steigen ( Kurs) und Amd in schatten bleiben.
Ich bin trotzdem gespannt und neugierig wie wird Amd seine Zukunft meistern, obwohl die Rory Read überhaupt nicht traue und für unfähig für diese Aufgabe halte.
Er kann wohl sehr gutes Gehalt einstreichen,damit sagen will ,wenn schon er schon von Amd Aktie gekauft hat, dann war ich mir 100% sicher nur Werbung und verblödung der Medien war.Damit habe ich nicht falsch gelegen.Die erfahrung lehrt.

Danke für info, und dass du die sinkenden Schiff noch nicht verlassen hast.

Gruss Badeschaum  

20.07.12 15:42
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308 Postings, 4754 Tage RandomizerNachlese

 Hier zuerst die Links zu den wichtigsten Quellen

1.  Press Release - AMD Reports Second Quarter Results

2.  8-K Filing

3. Telefonkonferenz Webcast und CFO-Commentary

 
Eine der interessantesten Fragen ist natürlich immer noch die nach den Ursachen für das deutliche Verfehlen der Prognose für Q2, das Fehlen von rund 200$ Mio.. 
 
Aus dem CFO-Kommentar erfährt man:
 
• Client product revenue declined 13% sequentially primarily due to a lower ASP. Units also declined. The ASP and unit decrease were primarily driven by lower desktop processor unit shipments and product mix in the channel.
 
o APU shipments were flat as a percentage of our Client products
 
Client bedeutet Notebook und Desktop. ASP lower(in Folge und im Jahresvergleich) bedeutet mindestens unter 52$(lt. Mercury Research). Genaueres vielleicht demnächst.
 
Niedrigerer ASP und Stückzahlenrückgang wurde vorallem durch weniger Desktop-CPU-Verkäufe und den Produkt-Mix im Channel verursacht. Letzteres bedeutet in diesem Fall mehr niedrigpreisige, als hochpreisige CPUs. 
 
Channel bedeutet Vertriebskanal über die Distributoren/Großhändler an Einzelhändler->Endkunden, sowie aber auch an von AMD und Intel sogenannte System-Integratoren. Das sind "kleine" PC-Hersteller, verständlicherweise mit Schwerpunkt Desktop-PC und sind oft gleichzeitig als Einzelhändler tätig. Beispiele lt. AMD: Snogard, Ultraforce, Firstway, Atelco, K&M, One und Arlt.
 
Größere unter den "kleinen" Integratoren werden auch als "Local OEMs" bezeichnet, wie z.B. Wortmann und Tarox.
Einige dieser genannten Firmen sind selbst auch wieder Distributoren und bezeichnen sich auch so. 
 
Die sogenannten OEMs(PC-Hersteller)z.B. Hewlett Packard,Lenovo bzw. die ODMs(deren Auftrags-Hersteller)z.B. Quanta, werden von AMD direkt beliefert.
 
Im Anhang eine grobe Darstellung.
 
Read meinte als eine bedeutsame Ursache das als Folge der anfänglichen Yieldprobleme bei der Llano-Fertigung durch die bevorzugte Belieferung der OEMs im Channel Ungleichgewichte entstanden seien. 
"Looking back, when we were significantly 32-nanometer supply constrained last year, we prioritized shipments of Llano to our OEM customers. As a result, channel partners saw a dramatic change in supply linearity and a misalignment with motherboard availability. This clearly impacted Llano sales and built inventory in the channel."
 
Diese Aussage wurde offenbar nicht richtig verstanden und es gab noch mehrere Nachfragen:
 
Hans Mosesmann
"Rory, would you mind going through the mechanism that occurred in the channel in terms of the mismatch between motherboards with the Llano? I got a little confused in terms of what may have happened and how you can fix that here over the next several months."
 
Read
"Sure, Hans. From a standpoint, this originated back in last year when we had that first Llano supply chain issue.
And of course, you know, Hans, that we had to target our supply to our OEMs, and that was the right thing to do. As we introduced Llano late in the year to the channel that those motherboards had been there for some period of time and really damaged linearity, and pricing wasn't at the right levels as we exited the year.
As we moved forward into 2012, the uptake on Llano in the channel wasn't as strong as we expected. And what we're doing here moving forward, Hans, is we're focused on improving and focusing on sellout activity throughout the tiers of the channel, improving the communication of our value proposition into this key segment and to make sure that we make -- deliver on this momentum in the desktop channel around linearity with our channel partners. Does that help, Hans?"
 
Mosesmann
"Yes. Just to confirm, so the uptake in the channel was due to a sudden availability of Llano, or had the motherboards been already kind of designed for another processor?"

Read

"No, the mismatch occurred early in the cycle as we went through this in terms of they were introduced to the channel earlier in the cycle. Then as the Llano product came in late in the year of 2012, there was a mismatch in terms of the pricing, et cetera. This impacted linearity. And then we didn't enjoy the same uptake that we saw around Llano that we saw with our OEMs."

Irgendwie mißverständlich. Anfangs bekam demnach der Channel ausreichend Mobos, aber zuwenig Llanos. Später dann, als endlich genug Llanos verfügbar waren, gab es eine ungünstige Preisgestaltung der einem Erfolg, ähnlich dem im OEM-Bereich, im Wege stand? Und jetzt sitzt der Channel auf hohen Beständen, den er erstmal abverkaufen will?

Read meinte nämlich, das im OEM-Geschäft dagegen die Verkäufe in Folge gestiegen seien.  Weiterhin meinte Read dann, das der Notebook-Bereich zwar auch unter der schwachen Entwicklung gelitten hätte, aber Stückzahlen und Umsatz seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. Mercury meldete für Q2/11 7,726 Mio. Mobile-CPUs und rund 310$ Mio. erzielten Umsatz.

Jedenfalls bekommt man nach Lektüre der Berichte und Aussagen den Eindruck, das nicht wie zuerst vermutet, Brazos Ziel eines Intel-Angriffes war, sondern eher der Desktop-Bereich. Die von Read beschriebene Entwicklung im Bereich des Desktop-Channel-Geschäfts könnte es Intel dann noch leichter gemacht haben mit einem 25$ i3-Core AMD dort Marktanteile abzujagen.

Was immer jetzt auch genau im Desktop-CPU-Geschäft Ursache für das schwache Llano-Abschneiden war, als Folge ist jedenfalls der Lagerbestand auf 833$ Mio. angewachsen. Das kann man glaube ich als kritisch bezeichnen. Ich hatte erwartet, das man um die Herstellungskosten zu reduzieren, Aufträge stutzt und gleichzeitig den Bestand etwas runterschraubt. Stattdessen ist er weiter angestiegen.

Read erwähnte, das man angesichts einer weiteren deutlichen Abschwächung des Geschäfts im letzten Quartalsmonat um die Margen zu schonen nicht mit Preisnachlässen entgegengewirkt hat. Kurzum, lieber behalte ich meine CPUs, als das ich das Preisniveau vielleicht nachhaltig schädige.

Das ist ja ganz vernünftig, aber es braucht nun eine recht gute Erholung des Marktes um auf ein akzeptables Maß zurückzukommen. Ansonsten droht irgendwann eine Abschreibung.

Noch ein interessantes Detail zu den Konsolen-Royalties:

Erstens CFO Seifert erwähnte u.a. die Royalties (good share of gaming royalty revenue) für das Einhalten der prognostizierten Brutto-Marge und weiterhin sagte er in Bezug auf Q3/12 dazu: "we will have lesser royalty income"

Das wird bedeuten, das Nintendo in Q2 die letzte von 2 oder möglicherweise 3 NRE-Zahlungen geleistet hat.

 
Angehängte Grafik:
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20.07.12 16:38

308 Postings, 4754 Tage RandomizerChannel

 Ich habe gerade gelesen, was man bei Computerbase über diese Desktop-Llano-Geschichte schreibt.

Mit Channel sind vor allem die System-Integratoren und "Local-OEMs" gemeint. Der Retail-Verkauf von einzelnen CPUs wird weltweit im einstelligen Millionen- und Prozent-Bereich bezüglich des Verhältnisses zu allen hergestellten bzw. verkauften CPUs liegen.

Wie schon erwähnt ist das Gebiet der Kistenschrauber weitgehend unerforscht. Am Beispiel des ersten Quartals 2012 ergibt sich von den gesamt verkauften rund 99 Mio. CPUs nach Abzug der ermittelten rund 89 Mio. PCs und weiterhin abzüglich von rund 4 Mio. Server-CPUs ein Rest von ca. 6 Mio. CPUs. 

Diese etwa 6 Mio. kommen potenziell für das Retail-Geschäft als Größenordnung in Frage. Andere Gründe wie Garantieleistungen oder einfach Überhang müsste man auch noch berücksichtigen. Jedenfalls wird man mit einer 5%-Schätzung bezüglich des CPU-Retail-Marktes sicher ganz gut liegen.

Im Gegensatz dazu die vielen kleinen und mittleren, lokalen PC-Hersteller, die über den Channel ihre Komponenten einkaufen. Im Anhang das Beispiel des deutschen PC-Marktes des ersten Quartals. 

Neben den großen Fünf erreichen die kleineren, meist lokalen PC-Hersteller immerhin noch mehr als 30% Marktanteil und sind damit im Gegensatz zu den DIY-Kunden ein weiteres bedeutsames Segment. Jon Peddie bezeichnet mit DIY (Do-it-Yourself) die Kistenschrauber.

 
Angehängte Grafik:
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22.07.12 22:11
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308 Postings, 4754 Tage RandomizerDesktop-Llano-Channel-Problematik

 R.Read ist es offensichtlich nicht gelungen die Desktop-Llano-Problematik verständlich darzustellen. Die Nachfragen der Analysten zeigten es, in der selbst ein erfahrener Mann wie Mosesmann seine Verwirrung zum Ausdruck brachte. - "I got a little confused in terms of what may have happened..."

 
Was machte es eigentlich so schwierig den Sachverhalt kurz und eindeutig zu beschreiben? 
 
Warum machte Read eine Rückschau auf die Geschehnisse des zweiten Halbjahres 2011 im Channel ohne zu erklären, warum diese angesprochenen Störungen in der Wertschöpfungskette durch ungleichmäßige Belieferung in ihren Auswirkungen dann erst im zweiten Quartal 2012 so deutliche Auswirkungen zeigen?
 
Warum waren diese Effekte im ersten Quartal kein Thema?
 
Ist diese Geschichte nur eine Ausrede, die einen anderen komplizierteren Sachverhalt in der Gesamtheit weitgehend unbeschrieben lässt und in dem ein aggressives Agieren Intels auch eine Rolle spielt? 
 
Die letztgenannte Angelegenheit möchte ich zumindest mal versuchen näher zu beschreiben. Sie ist etwas kompliziert und könnte erklären, warum es schwierig ist so einen Sachverhalt in der Kürze der Zeit während einer Telefonkonferenz darzustellen.
 
Llano sollte das Erbe der Athlons antreten. Start war Juni 2011.Erste Notebooks und damit OEM-Produkte waren ab Mitte Juni verfügbar.Belieferung der OEMs damit also etwa wenigstens schon Anfang Q2/11. Der CPU-Einzelhandel  begann Anfang Juli 2011. Die Auswahl war klein, die Verfügbarkeit aber gut.
 
Am 21.Juli 2011 gab AMD anlässlich der Quartalszahlen eine ungewöhnlich, zuversichtliche Prognose für Q3/11 ab, in der man mit einem Umsatzwachstum von 10% +/-2% rechnete. 
 
Hier muß man einfach unterstellen, das bis zu diesem Zeitpunkt noch keine bedeutenden Yieldprobleme erkennbar geworden waren. Erst in der Folge häuften sich Gerüchte über Fertigungsprobleme, die dann später im September auch offiziell bestätigt wurden und Ende September in einer Umsatzwarnung gipfelten.
 
Man hört jetzt von Read das der Channel offenbar erst spät im Jahresverlauf mit ausreichenden CPU-Mengen beliefert wurde, der Channel in Erwartung einer erfolgreichen breiten Markteinführung sich aber schon zeitig mit einer entsprechenden Anzahl von Mainboards eingedeckt hatte und nun mangels CPUs das zu einer starken Beeinträchtigung des Llano-Geschäfts führten.
 
Gleichzeitig und auch ein Effekt der Produktionsprobleme blieb das Preisniveau der Llanos lange Zeit im Vergleich mit den Athlons, bis etwa zum Jahreswechsel recht hoch. Zumindest war das im Einzelhandel bei den Endkundenpreisen zu beobachten.
 
Was nicht bedeuten muß, das dieses Verhältnis auch bei den Händlerpreisen ähnlich war, aber die Vermutung ist naheliegend.
Wenn man bedenkt, das die Llanos eigentlich die Athlons ablösen mussten, aber deren Preisniveau höher lag, als das entsprechender Athlons(ungeachtet der iGPU verglichen mit Cores und Takt) konnte das im noch preissensibleren Segment, in dem die Athlons angesiedelt sind, nicht ohne Folgen bleiben. 
 
Das Antreten des Athlon-Erbes verlief also alles andere als rund.
 
Beim Pricing, der Preisgestaltung oder Preisfindung, des Llano gegenüber den Athlons werden vermutlich viele, insbesondere technikinteressierte Beobachter in den "mature markets" wie US oder West-Europa vielleicht einwenden, das ein gewisser Preisaufschlag für den Llano angesichts des Mehrwerts durch die GPU angemessen und akzeptabel sei.
 
Es gibt aber im Weltmarkt, insbesondere ausserhalb der "mature markets" ein paar Besonderheiten, die wie es jetzt offenkundig wurde, von AMD kaum oder überhaupt nicht beachtet wurden.
 
In einem Artikel, bei dem es eigentlich um das Thema der Zukunft der diskreten Grafikkarten geht, beschreibt ironischerweise ausgerechnet der ex-AMDler Patrick Moorhead die Besonderheiten der PC-Märkte in China,Indien,Ost-Europa und Russland, die darin besteht das dort die GPU-"attach-rate" bedeutend höher sei, als in den USA und, wenn auch nicht genannt, als vermutlich auch in West-Europa.
 
Diese Zurüst-Rate, die zusätzliche Bestückung eines PC mit einer Grafikkarte trotz schon vorhandenen integrierter GPU beträgt in: 
USA ca. 30%
EMEA ca. 65% , nicht zu verwechseln oder gleichzusetzen mit Europa, schon gar nicht West-Europa. Daten für West-EU unbekannt.
Russland ca.70%
China ca. 80%
 
Wir können das hier vielleicht kaum nachvollziehen warum man das macht, aber sicher ist das auch eine Erklärung für die große Anzahlung von Grafikkarten der unteren Leistungsklasse. Ein noch nicht genau erforschtes Gebiet bei den Marktforschern, aber Mercury kam in einer "highly experimental" Abschätzung des Preissegmentes der Grafikkarten unter 100$ auf Anteile die immer weit über der 50%-Marke am Gesamtmarkt liegen.
Siehe dazu die Grafik im Beitrag #1023 
 
Übrigens wurde auch mal Nvidia-Chef Huang auf diese seltsam erscheinende Entwicklung angesprochen, hatte es indirekt bestätigt und auch keine Erklärung dafür parat.
 
Nun stellt sich für AMD, für das laut eigenem Bekunden APU ihre Strategie sei, ein besonderes und offenbar unterschätztes Problem.
Wenn dem Kunden,ob Channel-PC-Hersteller oder Endkunde der Wert einer APU nicht klar ist, dann sieht er vorrangig darin "nur" eine CPU, wofür er im Vergleich zu einem entsprechenden Athlon-Vorgängermodell aber einen Aufpreis zahlen soll(te).
 
AMD hat es meinem Kenntnisstand nach versäumt, den direkten Leistungsvergleich mit diskreten Grafikkarten deutlicher zu bewerben, anstelle die Qualitäten beim Abspielen von Filmen,u.ä. zu betonen und dabei den Eindruck zu erwecken, die iGPU sei "nur" einfach ein etwas besserer IGP.
 
Beim Llano hätte die Botschaft lauten müssen, das die Leistung der integrierten GPU etwa einer diskreten HD5550/DDR3 entspricht. Eine Zurüstung einer entsprechenden Karte ist überflüssig, die Leistung gibt es gegen geringen Aufpreis bei uns dazu. Oder aber als  Alternative die Kopplung der APU mit einer Grafikkarte.
 
Womit wir wieder zum Preis kommen. Sollte sich AMD jemals ausgerechnet haben, für diese APUs der ersten Generationen zumindest, einen Aufpreis verlangen zu wollen oder zu können, wird das nicht funktionieren. Ich nehme nicht an, das AMD das wollte. Aber jetzt wird deutlich, das die Llanos ungeachtet ihrer GPU-Leistung schnellstmöglich das Preisgefüge des Vorgängers übernehmen müssen.
 
Offenbar ist man seit Jahreswechsel auch dabei das zu erreichen. In der Quartalskonferenz wurde auch mehrmals angesprochen, das man mit "Educating, Training und Promotion" bis in die niedrigsten Stufen des Channels, den Wert einer APU mehr verdeutlichen möchte.
 
Ob das gelingt?
 
Noch zu Intel. Man kann zumindest eine Ahnung davon bekommen, das diese von AMD z.T. selbstverschuldete Schwäche es Intel umso leichter machte, hier mit einem aggressiven Preis Marktanteile abzugreifen.  
 
Am Ende noch ein Rückblick auf eine kleine Geschichte aus dem Mai die man jetzt, nach dem was man auf der Konferenz hören konnte, neu betrachten muß. Da hatte Emmerdeur einen Artikel gefunden, indem berichtet wird das AMD in Indien im April ein Bundle bestehend aus AMD Athlon II X4 641 (grafikloser Llano), einem Mobo und einer nicht näher beschriebenen Radeon-Grafikkarte der Einstiegsklasse für gesamt 8500 Rupien(etwa 125€) auf den Markt gebracht hat.
 
Jetzt passt das Teil zu dem Desktop-Llano-Channel- Puzzle.
 
Ansonsten kann ich nur noch mal meine Ansicht über die zukünftigen APUs wiederholen, wonach diese unbedingt ein deutlich höheres Leistungsspektrum erreichen müssen. Wünschenswert wäre das Niveau einer 6750/7750, mindestens aber das einer 6670.
Die unsinnige Produktdiversifizierung über Shader und Takt muss unbedingt aufhören. Wenn große Teile des Marktes schon nicht den Wert einer APU ansich richtig einschätzen können oder wollen, dann werden Produkababstufungen dieser Art schon gar nicht wahrgenommen oder gar honoriert.
 
Zwei Leistungsklassen sollten genügen; eine für "Office,HTPC" und die höchste Ausbaustufe als "Allround" oder so ähnlich. AMD wird aus der Entwicklung lernen und lernen müssen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
 

24.07.12 14:31

4288 Postings, 6399 Tage maverick77@randomizer

du hast es auf den punkt gebracht, die yield probleme vom 2halbjahr 2011 sind das ergebnis des umsatzeinbrucht von heute. das hat der ceo auch angedeutet. bei amd bin ich trotzallem recht zuversichtlich. der markt und die kunden haben immer noch nicht das potential von von apus erkannt. aber das kommt noch, so eine neuentwicklung bracht seine zeit.  

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