Rumsfelds neueste Entgleisung

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neuester Beitrag: 06.02.03 23:44
eröffnet am: 06.02.03 19:07 von: newspicker Anzahl Beiträge: 12
neuester Beitrag: 06.02.03 23:44 von: MaxCohen Leser gesamt: 1165
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06.02.03 19:07

241 Postings, 8505 Tage newspickerRumsfelds neueste Entgleisung


L ibyen, Kuba, Deutschland: Der US-Verteidigungsminister hat die Bundesrepublik auf eine Stufe mit den amerikanischen Erzfeinden gestellt. Nun wird mit Spannung erwartet, welchen Ton Donald Rumsfeld bei der hochkarätig besetzten Münchner Sicherheitskonferenz anschlägt. Bei dem Treffen wird ein offener Meinungsaustausch zwischen Rumsfeld und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) erwartet. Rumsfeld will auf der zweitägigen Konferenz zudem mit Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammentreffen.

Zahlreiche Organisationen haben zu Friedensdemonstrationen und Protestkundgebungen aufgerufen. Die Polizei will mit 3500 Beamten im Einsatz sein. Für Irritationen sorgte am Donnerstag ein Aufruf des US-Außenministeriums, Amerikaner sollten wegen möglicher gewalttätiger Konfrontationen während der Kundgebungen die Münchner Innenstadt weitgehend meiden.    

Insgesamt werden zu der renommierten Konferenz für Sicherheitspolitik, die dieses Jahr zum 39. Mal stattfindet, rund 250 Sicherheitsexperten aus 40 Ländern erwartet, darunter mehr als 30 Außen- und Verteidigungsminister. Auch Nato-Generalsekretär George Robertson, der EU-Außenbeauftragte Javier Solana und zahlreiche amerikanische Senatoren und Abgeordnete haben ihre Teilnahme zugesagt. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nimmt an dem Treffen nicht teil.  

?Deutschland wie Kuba oder Libyen?

Für den amerikanischen Verteidigungsminister ist die deutsche Haltung in der Irak-Frage inzwischen um keinen Deut besser als die von Kuba und Libyen. Diese drei Länder ? Deutschland, Kuba und Libyen ? würden weder einen US-Angriff auf Irak noch einen Wiederaufbau des Landes nach einem Krieg unterstützen, hatte Rumsfeld am Mittwoch (Ortszeit) vor dem Kongress in Washington gesagt.

Es gebe eine ?nicht-unbedeutende? Zahl von Staaten, die den USA bereits Unterstützung bei einem militärischen Vorgehen gegen Irak oder die Nutzung von Militärstützpunkten und Überflugsrechte zugesagt hätten, fügte Rumsfeld hinzu.

Andere Länder hätten signalisiert, sie würden beim Wiederaufbau Iraks helfen, wenn dort ein Machtwechsel stattgefunden habe. ?Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt haben, sie würden gar nichts tun?, sagte Rumsfeld. ?Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden in keiner Beziehung helfen.?

Erst kürzlich hatte Rumsfeld Frankreich und Deutschland als Problemfälle bezeichnet. Beide Länder repräsentierten nicht das ?neue Europa?, sondern stünden für das ?alte Europa?. Eine große Zahl europäischer Länder dagegen stehe in der Irak-Frage auf der Seite der USA.

Unmut von Grün bis Schwarz

Die Äußerungen Rumsfelds wurden in der Bundesregierung mit Verärgerung aufgenommen, offiziell aber nicht kommentiert.

Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke sagte der Nachrichtenagentur dpa, Rumsfelds Worte seien absolut unverständlich. Sie frage sich, ob er die deutsche Außenpolitik mit der von Kuba und Libyen vergleichen wolle.

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber meinte, das sei keine akzeptable Klassifikation Deutschlands. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler sagte der Münchner ?Abendzeitung?: ?Wir sind besorgt um Rumsfelds Zustand.?

Regierungssprecher Bela Anda sagte, die Mehrheit der Mitglieder des Sicherheitsrats sei wie Deutschland für eine Ausschöpfung aller politischen Mittel und fordere die Übergabe der Fakten an die Waffeninspekteure zur Überprüfung in Irak. Auch Deutschland sei besorgt über die Hinweise, dass Irak weiterhin Massenvernichtungswaffen besitze. Die Inspekteure müssten für ihre Arbeit die nötige Zeit und Mittel erhalten. Durch Powells ausführliche Unterrichtung hätten die USA die Rolle des UN-Rates für die Konfliktlösung anerkannt und gestärkt.    

CDU-Chefin Angela Merkel appellierte an Schröder, seine Position zu überdenken: ?Diese Haltung macht Sorge, weil sie die Glaubwürdigkeit der internationalen Bemühungen um eine Entwaffnung Iraks und eine nachhaltige Sicherung des Friedens schwächt.? Merkel forderte von Schröder eine Regierungserklärung zur Irak-Frage.  

Zweifel an deutscher Verlässlichkeit

Auch der amerikanische Botschafter in Berlin, Daniel Coats, machte Deutschland wegen der Ablehnung eines Irak-Krieges schwere Vorwürfe. Die Bundesregierung unter Kanzler Schröder habe gemeinsam mit Frankreich den Abrüstungsdruck von Saddam Hussein genommen, sagte er der ?Berliner Zeitung? vom Donnerstag. Das Nein aus Paris und Berlin habe die Wahrscheinlichkeit einer Militärintervention gegen Irak erst erhöht.

?Wir erhoffen von einem Freund und Verbündeten, dass er uns nicht behindert?, sagte Coats und deutete mögliche ökonomische Konsequenzen an. In den USA seien ?ernste Zweifel aufgekommen, ob Deutschland noch ein verlässlicher Partner ist?. Dies schade den Beziehungen, ?und sicherlich schadet es Deutschland?.

06.02.03, 16:53 Uhr

Enthalte mich eines Kommentares.  N.P.
 

06.02.03 19:15

142 Postings, 8166 Tage zlipDeutschland

wird bedeutungslos! Das war zu erwarten, als nächstes werden Miliarden von Dollars aus der Deutschen Wirtschaft abgezogen! (Die Amerikaner sind Patrioten die Deutschen Idioten! Hi Hi) Ich werde mein bescheidenes Kapital sicher nicht in Deutsche Firmen inv.(Da hat Lybien mehr Chancen)  

06.02.03 19:27

9123 Postings, 8627 Tage Reilazlip, gute Idee!

Investiere in Chrysler, nicht in Daimler!

R.  

06.02.03 19:44

6836 Postings, 8799 Tage EgozentrikerHey Durchblicker

Meinst Du die Firmen, die keine Skrupel haben dicke Geschäfte mit sogenannten "Schurkenstaaten" zu machen ?
Na dann brauchen wir uns ja keine Sorgen machen.


@ Reila  *lol*  

06.02.03 19:53

6506 Postings, 8312 Tage BankerslastRumsfeld ist krank

und das ist bedeutet Schlimmes  

06.02.03 20:04

4023 Postings, 7808 Tage Dope4youVersteh einer die Amis

als wir Krieg machten 1945 mußten Sie mit Ihrer Landung in der Normandie alles kaputt machen, jetzt wollen wir keinen Krieg sind wir auch die Doofen.

Keinem kannste es Recht machen.

Dope4you

Die Beweise der Amis erinnern mich auch irgend wie an : Seit 5:30 wird zurückgeschoßen gegen die Angreifer aus Polen


Wer Rechtschreib oder Gramatikfehler findet darf sie behalten (bei 1000 gibts ne Waschmaschine)  

06.02.03 20:06

234 Postings, 8634 Tage EukalyptusUnd was ist, ...

wenn Rumsfeld Recht hat ... ???

Euka  

06.02.03 20:14

42128 Postings, 9062 Tage satyrHeißt der nicht Dummsfeld?

Sein Name kommt daher als seine Mutter ihn sah,sagte sie der ist zu dumm fürs Feld.  

06.02.03 20:37

4691 Postings, 8274 Tage calexaDer scheint echt sauer auf

Deutschland zu sein. Aber ich denke, daß er nicht die Meinung der Regierung Bush darstellt. So schlecht kann das Verhältnis gar nicht sein, daß so eine Äußerung - öffentlich ausgesprochen - die Meinung der Administration Bush ist.

So long,
Calexa
www.investorweb.de  

06.02.03 20:44

6836 Postings, 8799 Tage EgozentrikerAber eines ist klar

Ihn lässt das nicht kalt. Wenn ihm Deutschlands Haltung egal wäre, dann könnte er gelassen bleiben.
Möglicherweise hat er Schiss, dass ihr schöner Plan sich unnötig verzögert und die ganze Scheisse erst mal richtig teuer wird. So'n Aufmarsch ist immerhin nicht billig und jeder weitere Tag, den die Amis tatenlos vor Ort rumhängen muss ihm doch echt weh tun.
Die Reaktion von Rumsi-Bumsi könnte man auch als Nervosität und "sich die Blösse geben" werten.  

06.02.03 20:57

4784 Postings, 8298 Tage C.Webb4Was soll denn der Stuss, Rumsfelds Gelaber stelle

nicht "die Meinung der gesamten US-Regierung dar" ???
Er ist Verteidigungsminister, das ist eins der hoechsten Aemter, die eine Regierung zu bieten hat. Wenn so ein wichtiges Mitglied und seine Aussagen nicht die Regierung repaesentieren, sollte er auch kein offizielles Mitglied der Regierung sein.
Hertha repraesentierte mit ihrem Vergleich offensichtlich auch nicht die ganze Regierung und wurde zurueckgetreten, Rumsfeld vertritt nicht die Regierung, dann soll er seinen scheiss privat verzapfen.
Ist ja wohl nicht war....
Da mochte ich gern mal hoeren was Condoleezza da ihren Schorsch fluestert....
Unser Gerd sollte er mal fragen, wie ernst denn sein wichtiger Minister seine Entgleisungen meint. Stellt er sich hinter ihn, dann ist das Verhaeltnis ZU RECHT voellig im Eimer, wenn nicht, schickt Rumsi in die Wueste.  

06.02.03 23:44

1502 Postings, 8574 Tage MaxCohenStoiber und Westerwelle wollen Krieg

Irak-Krise

Union schwenkt auf Bush-Kurs ein


Nach dem Auftritt des US-Außenministers im Sicherheitsrat spricht Stoiber von klaren Beweisen gegen den Irak. US-Verteidigungsminister Rumsfeld stellt Deutschland unterdessen in eine Reihe mit Kuba und Libyen.

Von Nico Fried und Christian Wernicke

(SZ vom 07.02.2003) ? Nach dem Auftritt von US-Außenminister Colin Powell im UN-Sicherheitsrat hat sich in Deutschland der Streit über den Kurs der Bundesregierung in der Irak-Frage verschärft. Die Union stellte sich erstmals demonstrativ an die Seite der USA und sprach von klaren Beweisen für die Existenz von Massenvernichtungs-waffen im Irak.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nannte Deutschland in einem Atemzug mit Kuba und Libyen. In Brüssel konnten sich die Nato-Botschafter wieder nicht darauf einigen, mit Planungen von Schutzmaßnahmen für die Türkei zu beginnen.
Rumsfeld äußerte sich in einem Kongressausschuss auf die Frage, welche Unterstützung den USA international signalisiert worden sei. Er sprach von Angeboten in verschiedenen Abstufungen und fügte zuletzt hinzu: ?Dann gibt es drei oder vier Länder, die erklärt haben, dass sie nichts zu unternehmen gedenken. Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind solche, die angedeutet haben, dass sie in keiner Weise helfen werden.? Der US-Botschafter in Berlin, Daniel Coats, warf der Bundesregierung vor, den Druck auf Iraks Präsidenten Saddam Hussein unterminiert zu haben.
Union fordert Regierungserklärung
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte, sie fühle sich in ihrer Auffassung bestärkt, dass vom Irak eine Bedrohung ausgehe. Sie forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, seine Ablehnung militärischer Zwangsmaßnahmen zu überdenken. ?Diese Haltung macht Sorge, weil sie die Glaubwürdigkeit der internationalen Bemühungen um eine Entwaffnung des Irak und eine nachhaltige Sicherung des Friedens schwächt?, schrieb Merkel in einem Brief an Schröder. Sie forderte zudem eine Regierungserklärung zur Irak-Politik.
CSU-Chef Edmund Stoiber erklärte: ?Klar ist, es gibt eine Gefahr aus dem Irak durch chemische und biologische Waffen.? Zum Vergleich Rumsfelds sagte Stoiber, das sei keine ?akzeptable Klassifikation?
Fischer versucht Äußerungen zu relativieren
Deutschlands Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) versuchte, die Kritik Rumsfelds herunter zu spielen. Er habe nicht den Eindruck, dass dies die Haltung der US-Regierung sei. Dagegen sagte sein Vorgänger Klaus Kinkel (FDP): ?Rumsfeld ist ausgeflippt ? ein unmögliches Verhalten.?
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Friedbert Pflüger, sprach von einer ?Indizienkette, die sich immer enger um Saddam Hussein? lege. Es sei ?ganz eindeutig, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt und weiter täuscht und trickst, um diese zu verbergen?, sagte Pflüger der Süddeutschen Zeitung.
Deutschland blockiert Nato-Planungen
Schröder verzichtete auf eine Stellungnahme. Lediglich in einer Presseerklärung begrüßte die Bundesregierung, dass die USA durch den Auftritt Powells ?die Rolle des Sicherheitsrates für die Konfliktlösung anerkannt und gestärkt? hätten.
FDP-Chef Guido Westerwelle sagte, die Präsentation sei ?bedrückend und erdrückend gewesen.? Westerwelle, der mehrmals gefordert hatte, die Bundesregierung solle ihre Geheimdienst-Erkenntnisse veröffentlichen, deutete an, dass der Irak über Raketen verfüge, die auch Europa erreichen könnten.
In Brüssel berieten die Nato-Botschafter über Maßnahmen zum Schutz der Türkei. Ankara befürchtet, im Kriegsfall könne Bagdad etwa mit Raketen auf den Nato-Partner zielen. Schon Mitte Januar hatten die USA deshalb ein Hilfspaket vorgelegt. Entsprechende Militärplanungen scheiterten vorerst am Widerstand von Deutschland, Frankreich und Belgien. US-Diplomaten reagierten empört.
Nato-Generalsekretär George Robertson leitete jedoch ein Entscheidungsverfahren ein. Danach könnten die Planungen am Montag beginnen, sofern kein Nato-Mitglied Einspruch erhebt. Robertson schlug vor, den türkischen Luftraum mit Awacs-Flugzeugen zu schützen. Zur Abwehr irakischer Raketen sollten im Südosten des Landes Patriot-Raketen stationiert werden. Dazu hatten sich die Niederlande bereit erklärt.
 



Grüße Max  

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