Negativ ausgelegt. 01.07.2010 10:32 Evotec ganz und gar nicht depressiv? Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec hat eine Phase-II-Studie für einen Wirkstoff gegen behandlungsresistente Depression gestartet. Die Aktie reagiert zwar nicht euphorisch, hält sich aber besser als die meisten anderen TecDax-Werte. Doch hat der Titel noch Potenzial für mehr? Die Evotec-Aktie legt zu Handelsauftakt bis zu 0,5 Prozent auf 2,04 Euro zu, dreht dann zwar leicht ins Minus, gehört aber immer noch zu den besten Werten im TecDax. Der technologielastige Auswahlindex gibt mehr als ein Prozent nach. Allianz mit Pharmariesen Anleger honorieren mit dieser vergleichsweise guten Performance eine Unternehmensmeldung vom Morgen. Danach hat Evotec eine klinische Phase-II-Studie für den potenziellen Wirkstoff EVT 101 gestartet. Dabei solle dessen Sicherheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Patienten mit behandlungsresistenter Depression untersucht werden. Evotec führt die Studie im Auftrag des Schweizer Pharmariesens Roche durch, mit dem die Hamburger dazu eine Allianz eingegangen sind. "Die Allianz birgt das Potenzial über Zahlungen von insgesamt mehr als 300 Millionen Dollar an Evotec", teilten die Hamburger mit. Marktreife noch in weiter Ferne Tatsache ist aber auch: Extremer Jubel und überbordende Euphorie sind nach dem Eintritt eines Medikaments in die Phasen I bis III stets fehl am Platz. Anleger sollten bedenken, die marktreife Entwicklung neuer Wirkstoffe ist schlichtweg das Geschäftsmodell von Biotechfirmen, es ist ihr tägliches Brot. Technische Marken im Blick Auch beim Blick auf den Chart des TecDax-Titels will derzeit keine echte Euphorie aufkommen. Die Evotec-Aktie befindet sich nämlich derzeit an einem kritischen Punkt. Während der vergangenen drei Monate bewegte sich der Titel in einer engen Seitwärtsrange zwischen 1,82 und 2,12 Euro. Erst ein Ausbruch über die obere Begrenzung dieser Seitwärtsrange, resultierend aus den Hochpunkten von März und April, würde dem Titel neues Kurspotenzial verschaffen. Darüber hinaus sollten Anleger auch die derzeit bei 2,00 Euro verlaufende 200-Tage-Linie im Blick behalten. Ein nachhaltiger Sturz unter diese Marke wäre ein klares Verkaufssignal.
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