Die Wahlen im Irak ist weltweit als ermutigendes Zeichen gegen den Terrorismus gewürdigt worden. Präsident Bush sprach von einem überwältigenden Erfolg. Aber auch die Regierungen Deutschlands und Frankreichs zollten den irakischen Wählern ihre Anerkennung. Im Irak selber hat inzwischen die Auszählung der Stimmen begonnen. «Die Welt hört die Stimme der Freiheit aus dem Zentrum des Mittleren Ostens» erklärte der amerikanische Präsident in seiner Stellungnahme. Irak habe auf dem Weg zur Demokratie noch eine Strecke zurückzulegen, doch habe das Volk gezeigt, dass es den Herausforderungen gewachsen sei. Die Vereinigten Staaten würden weiter irakische Sicherheitskräfte ausbilden, um damit die «entstehende Demokratie letztendlich selbst Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen kann».
Wichtige Etappe Die deutsche Regierung sprach in einer Erklärung von einer wichtigen Etappe auf dem Weg zum Aufbau demokratischer Strukturen. Aussenminister Fischer erklärte am Montag: «Den Irakern gebührt grosse Anerkennung für ihren trotz massiver Einschüchterungen bewiesenen Willen, die Geschicke ihres Landes friedlich und demokratisch zu gestalten.»
«Lage bleibt schwierig» Der französische Aussenminister Barnier sagte, die Wahl sei ein erster Sieg des mutigen irakischen Volkes gewesen. Es gebe keinen anderen Ausweg aus der Tragödie als Demokratie und Wahlen, sagte Barnier dem Radiosender Europe-1. Dennoch bleibe die Situation im Irak sehr schwierig.
«Schlag ins Herz des Terrorismus» Der britische Premierminister Blair sprach von einem Schlag ins Herz des weltweiten Terrorismus. «Es mag die Kraft der Waffen gewesen sein, die Saddam entfernt und die Umstände geschaffen hat, in denen die Iraker wählen konnten», sagte Blair in London. «Aber es war die Kraft der Freiheit, die heute in ganz Irak zu spüren war.» Die Wahlen seien «ergreifend und demütigend», die Demokratie in Irak werde grossen Auftrieb bekommen.
Weitere Unterstützung des Wiederaufbaus Der EU-Aussenbeauftragte Solana erklärte, die Wahl stelle einen Fortschritt dar auf dem Weg zu einem demokratischen, freien und friedvollem Irak. Die japanische Regierung versicherte, Tokio werde das irakische Volk beim Wiederaufbau des Landes weiter unterstützen. Der afghanische Präsident Karzai sagte, die ungeachtet der Gewalt hohe Wahlbeteiligung sei ermutigend.
China erklärte, die Wahl erfülle die Hoffnungen des irakischen Volkes, «über das eigene Schicksal zu herrschen und den Prozess des irakischen Wiederaufbaus voranzutreiben». Die aktive Beteiligung der Iraker an der Wahl zeige die Entschlossenheit der Menschen, «ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, ihre Souveränität auszuüben und Iraks Aufbau zu betreiben», sagte ein Sprecher des indonesischen Aussenministeriums.
Auszählung hat begonnen Die irakische Wahlkommission hatte auf Grundlage von Einzelberichten erklärt, die Beteiligung könnte über den erwarteten 57 Prozent liegen. Inzwischen hat die Auszählung der Stimmen begonnen, die noch bis Ende Woche dauern soll.
Terrorgruppe bekennt sich zu Abschuss Militante Islamisten haben sich zum Abschuss eines britischen Transportflugzeugs mit mindestens neun Toten im Irak bekannt. Die irakische Gruppe Ansar al-Islam erklärte in einer am Sonntag im Internet verbreiteten Mitteilung, ihre Kämpfer hätten das niedrig fliegende Flugzeug mit einer Panzerabwehrrakete abgeschossen. Nach amerikanischen Angaben war die Maschine vom Typ C-130 Hercules auf dem Weg von Bagdad nach Balan.
Ein sehr guter Beitrag der Neuen Zürcher Zeitung NZZ. Es gibt Hoffnung für bessere Zeiten im Irak. Und letzten Endes könnte der grosse Einsatz der USA und ihrer Verbündeten, mit viel Leid und Blut auf beiden Seiten, im Nachhinein belohnt werden.
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