Wird wohl nix mit der Freiheit im Irak..
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11.05.2004
Knut Mellenthin
Mißhandlungen und Folter von Gefangenen sind auch in den USA und in US-Gefängnissen in anderen Ländern gängige Praxis
»Was in diesem Gefängnis geschah, repräsentiert nicht das Amerika, das ich kenne. Das Amerika, das ich kenne, ist ein mitfühlendes Land, das die Freiheit liebt. Das Amerika, das ich kenne, kümmert sich um jeden Einzelnen.«
(George W. Bush am 5. Mai im Gespräch mit dem von den USA finanzierten arabischen Sender Al Hurra)
Die Wachen durchwühlten die Zellen. Dann trieben sie die Insassen auf eine Fläche, wo sie gezwungen wurden, sich auszuziehen und mit den Händen hinter dem Kopf vor der Mauer zu stehen. Jeder, der in eine andere Richtung blickte, wurde mit Holzknüppeln geschlagen.
Einige Gefangene mußten sich auf den Boden legen, wo auf sie eingetreten wurde. Ein Gefangener, der eine Zelle nicht schnell genug verließ, wurde mit Fäusten und Knüppeln verprügelt, bis er sich in Krämpfen wand. Mindestens 49 Insassen berichteten, daß sie geschlagen wurden. Anschließend wurden die Gefangenen nicht ärztlich versorgt.« (Reuters, 6. Mai 2004)
Die Prügelorgie, ausgeführt von einer für solche Einsätze ausgebildeten professionellen Elitetruppe mit dem martialischen Titel Special Operations Response Team, fand am 4. Februar 1999 in einem Gefängnis von Chicago statt. Nicht nur Menschenrechtsgruppen, die seit vielen Jahren auf die Mißstände aufmerksam zu machen versuchen, fühlen sich angesichts der Berichte aus dem irakischen Militärgefängnis Abu Ghraib an den Gefängnisalltag in den USA erinnert.
Mißhandlung von Gefangenen gelte in amerikanischen Haftanstalten als Routine, schrieb die New York Times am 8. Mai: »Körperliche und sexuelle Mißhandlung von Gefangenen, ähnlich dem, was jetzt aus dem Irak bekannt wurde, findet nach Aussagen von Vollzugsbeamten, Insassen und Menschenrechtlern in Amerikas Gefängnissen statt, ohne viel öffentliche Aufmerksamkeit oder Besorgnis hervorzurufen.«
In Pennsylvania und manchen anderen Bundesstaaten müssen sich Gefangene regelmäßig vor den Wärtern und den übrigen Insassen ausziehen, bevor sie verlegt werden. In einer Haftanstalt in Phoenix, Arizona, werden die Gefangenen gezwungen, rosa Frauenunterwäsche zu tragen, und anderen perversen psychischen Demütigungen ausgesetzt, die dem Verantwortlichen Joe Arpaio einen internationalen Ruf als »härtestem Sheriff der USA« eingetragen haben. Der Hamburger Justizsenator Roger Kusch (CDU) reiste im August 2002 zur Besichtigung an und rechtfertigte sich nachträglich: »Im Interesse der Modernisierung des Hamburger Strafvollzuges halte ich es für unerläßlich, aus einem breitgefächerten Feld von Möglichkeiten Anregungen zu holen.« (Hamburger Abendblatt, 10.8.2002)
In einem Hochsicherheitsgefängnis in Virgina müssen neu eingelieferte Gefangene die auch aus dem Irak und von Guantánamo bekannten schwarzen Tüten über dem Kopf tragen. Sie berichten, daß sie oft geschlagen werden und daß die Wärter sie zwingen, vor ihnen auf dem Boden zu kriechen.
Besonders schlimme Zustände herrschten in texanischen Gefängnissen in den 90er Jahren unter Gouverneur George W. Bush. Die Bundesbehörden sahen sich schließlich gezwungen, die dortigen Gefängnisse ihrer Aufsicht zu unterstellen. Bestochene Wärter hatten es zugelassen, daß Banden in den Anstalten andere Gefangene zu Sexdiensten zwangen und sie auch vermieteten. Vergewaltigungen, mit Duldung und teilweise auch mit Beteiligung des Wachpersonals, sind in vielen Knästen der USA üblich.
Im September 1996 fand im texanischen Brazoria County Gefängnis eine inszenierte »Drogenrazzia« statt, die zu Übungszwecken ? und wohl auch zum sadistischen Vergnügen der Wärter ? gefilmt wurde. Das Videoband zeigt Gefangene, die gezwungen wurden, sich nackt auf den Boden zu legen. Ein Polizeihund greift mehrere Häftlinge an; der Film zeigt, wie er einen der Gefangenen ins Bein beißt. Wärter stoßen Häftlinge mit Betäubungsgewehren und zwingen sie, sich nebeneinander auf den Boden zu legen. Anschließend werden verletzte Gefangene mit dem Gesicht nach unten zurück in ihre Zellen geschleift.
Vervierfachte Gefangenenzahl
Viele US-Bürger halten es aufgrund eines schlichten Gut-Böse-Denkens für ganz normal, daß in den Gefängnissen der Vereinigten Staaten die Menschenwürde ständig und systematisch mit Füßen getreten wird. Das gilt, sofern es nicht zu auffälligen sadistischen Exzessen kommt, als pädagogisch beabsichtigter Teil der verdienten Strafe.
Erschwerend und verschärfend kommt die materielle Situation in den Gefängnissen hinzu. Als Ergebnis einer miserablen Sozialpolitik, für die immer weniger staatliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, hat sich die Zahl der Häftlinge in den Knästen der Vereinigten Staaten in den letzten 25 Jahren vervierfacht. Der entsprechend gestiegene Bedarf an Wachpersonal kann nicht gedeckt werden, zumal in der Regel sehr niedrige Löhne gezahlt werden. Privatunternehmen, die mit unqualifiziertem, aber gewaltbereiten Personal arbeiten, sind in vielen Haftanstalten in die Bresche gesprungen und haben zum Teil ein Schreckensregime jenseits der ohnehin nicht hohen Standards staatlicher Vollzugsanstalten errichtet. Es ist keine Seltenheit, daß bei Häftlingen schwere Unterernährung und Folgekrankheiten wie Tuberkulose festgestellt werden.
Die Vorgänge in Abu Ghraib sind zum Teil damit begründet worden, daß die unmittelbar beteiligten Militärpolizisten für diese Aufgabe nicht ausgebildet gewesen seien. Aber mindestens zwei der sieben Beschuldigten, die sich besonders sadistisch verhalten haben sollen, waren zuvor im Zivilberuf Gefängniswärter, der eine sogar in einem Hochsicherheitstrakt.
Der Mann, der nach der Besetzung des Irak im vorigen Jahr die Wiederinbetriebnahme von Abu Ghraib und die Ausbildung des Wachpersonals leitete, Lane McCotter, war früher Direktor der Gefängnisse des Bundesstaates Utah. Er verlor diesen Posten 1997, nachdem ein Gefangener, der an Schizophrenie litt, nach 16stündigen Quälereien durch das Personal nackt in seiner Zelle starb. McCotter wurde anschließend Manager eines privaten Gefängnisunternehmens, gegen das wegen mangelnder medizinischer Versorgung von Häftlingen in den USA Untersuchungen laufen.
Mißachtung der Genfer Konvention
Die Washington Post schrieb am 6. Mai in einem Leitartikel der Chefredaktion: »Die schrecklichen Übergriffe durch amerikanische Verhörer und Wärter im Gefängnis Abu Ghraib und anderen Haftanstalten des US-Militärs in Irak und Afghanistan sind teilweise zurückzuführen auf politische Entscheidungen und öffentliche Erklärungen von Verteidigungsminister Donald H. Rumsfeld.« Das Pentagon habe nämlich entschieden, sich nicht länger an die Genfer Konvention und an die internen Vorschriften der US-Armee für die Behandlung von Gefangenen gebunden zu fühlen: »Übergriffe wird es in jedem Gefängnissystem geben. Aber Rumsfelds Entscheidung trug dazu bei, daß ein gesetzloses Regime entstand, unter dem Gefangene sowohl im Irak als auch in Afghanistan erniedrigt, geschlagen, gefoltert und ermordet wurden ? und in dem, bis in die jüngste Zeit, niemand zur Rechenschaft gezogen wurde.« Die Gesetzlosigkeit habe begonnen, als Rumsfeld im Januar 2002 öffentlich erklärte, daß Hunderte von Gefangenen in Afghanistan »keine Rechte« nach der Genfer Konvention hätten, kritisierte die Chefredaktion der Washington Post in ihrem Leitartikel.
Tatsächlich hat die Bush-Administration seit Beginn ihres »Kriegs gegen den Terrorismus« bewußt und systematisch mehr oder weniger rechtsfreie Räume geschaffen, die sich trotz vieler Übereinstimmungen mit Vorgängen in US-amerikanischen Gefängnissen dennoch grundsätzlich von diesen unterscheiden. Im Herbst 2001 ließ die US-Armee in Afghanistan Hunderte von Gefangenen tagelang ohne Nahrung in Container unter freiem Himmel sperren, so daß viele von ihnen starben. Ein angeblicher Gefangenenaufstand in einem der menschenunwürdigen afghanischen Knäste wurde von der US-Armee damit »beantwortet«, daß alle Insassen niedergemetzelt wurden. Die letzten starben bei Bomben- und Granatenangriffen in den Trümmern. Viele Gefangene wurden einfach den mit den USA verbündeten Milizen der Nordallianz überlassen. Erst Anfang Mai wurden ? im Schatten der Abu-Ghraib-Affäre und ohne großes Aufsehen ? mehrere hundert Gefangene aus nordafghanischen Verließen nach Kabul überstellt. Viele von ihnen haben Tuberkulose und schwere Verletzungen als Haftfolgen davongetragen.
Die US-Armee kannte (und kennt, wie man wohl immer noch sagen muß) in Afghanistan nur eine ganz primitive Unterscheidung: Einheimische Gefangene sind »Taliban«, Ausländer hingegen »Al-Qaida-Terroristen«. Die konkreten Folgen dieser Unterscheidung sind jedoch gering. In Guantánamo beispielsweise sind nicht nur »Al-Qaida-Terroristen«, sondern auch »Taliban« gelandet, darunter einfache afghanische Dorfbewohner, die aus irgendeinem Grund von persönlichen Gegnern denunziert wurden oder die US-amerikanischen Truppen zufällig im Wege standen. Auch mehrere Jugendliche befanden sich unter ihnen. Demütigungen und Mißhandlungen im Guantánamo-Lager, in schockierenden Fotos dokumentiert, beschäftigten einige Tage lang die Medien, gerieten dann in Vergessenheit.
Die USA haben im Zuge ihres gerade erst beginnenden »Kriegs gegen den Terrorismus« ein weitverzweigtes internationales Lager- und Gefängnissystem geschaffen, das in der praktizierten Mißhandlung der Gefangenen differenziert ist und den Inhaftierten grundsätzlich keinen Rechtsstatus zugesteht. Sie können ohne Anklage beliebig lange festgehalten werden, haben kein Recht auf einen Anwalt und irgendeine Form von Haftprüfung. Manche Iraker befinden sich monatelang nur deshalb im Gefängnis, weil der Nachbar, der eigentlich verhaftet werden sollte, nicht im Haus war, und sie im falschen Moment vor ihre Haustür traten. Die irakische Marionettenverwaltung, der in wenigen Wochen unter gigantischem PR-Getöse die »Souveränität« übertragen werden soll, hat in den Knästen der Besatzungsmacht nicht die geringsten Mitspracherechte und soll offenbar nicht einmal an der jetzt angekündigten Untersuchung über die Zustände in den Gefängnissen beteiligt werden.
Unterdrückte Fakten
Auch das Internationale Rote Kreuz (IRK) hat Zugang zu den Gefangenen nur in Ausnahmefällen, abhängig von der Gnade der US-Behörden. Die frühere Leiterin der amerikanischen Militärgefängnisse im Irak, Janis Karpinski, sagte der New York Times (2. Mai), der militärische Geheimdienst habe das IRK systematisch von bestimmten Teilen Abu Ghraibs fernzuhalten versucht. Angehörige der Militärpolizei berichten von »Geistergefangenen«, die während IRK-Inspektionen in den Gebäuden hin- und hergetrieben wurden, damit die Besucher sie nicht zu Gesicht bekamen.
Wie unter totalitären Diktaturen hat sich die absurde Situation eingestellt, daß das Rote Kreuz monatelang keine öffentliche Kritik an erkannten Mißständen wagte, aus Angst, dann ganz ausgesperrt zu werden. Erst nachdem seit einer Woche alle großen US-Medien von den Vorgängen in Abu Ghraib berichten, traute sich das Internationale Rote Kreuz mit der Mitteilung an die Öffentlichkeit, daß es den US-Regierungsstellen schon vor Monaten seine Kritik mitgeteilt hatte, ohne daß dies irgendeinen Erfolg hatte. Übergriffe, so sagt das IRK jetzt, seien keineswegs nur vereinzelt, sondern in großer Zahl registriert worden und seien nach den vorliegenden Erkenntnissen offenbar von den vorgesetzten Stellen zumindest geduldet worden. (Auszüge aus dem IKRK-Bericht bei Reuters, 7. Mai)
Dabei sind die Zustände im Irak sogar noch vergleichsweise transparent. Eine unbekannte Zahl von Gefangenen, vermutlich mindestens einige hundert, vor allem angebliche Al-Qaida-Terroristen, wird an geheimen Orten festgehalten, ohne irgendeinen menschlichen Kontakt zu haben außer mit Bewachern, Verhörern und anderen Folterern. Ob sie irgendwann noch einmal der Öffentlichkeit lebend präsentiert werden, ist ungewiß. Von Zeit zu Zeit werden einzelne Medien von US-Geheimdiensten gezielt mit angeblichen, naturgemäß absolut unüberprüfbaren Aussagen dieser Spezialgefangenen gefüttert ? und drucken, offenbar unberührt von journalistischen oder gar moralischen Bedenken, das Gelieferte ab.
Guantánamo-Miller
Die Leitung der 14 offiziellen und zahlreichen inoffiziellen US-amerikanischen Militärgefängnisse im Irak wurde nach Bekanntwerden der Vorgänge in Abu Ghraib ausgerechnet dem bisherigen Chef des Gefangenenlagers von Guantánamo, Geoffrey D. Miller, übertragen.
Miller leitete eine Untersuchungsgruppe aus Guantánamo, die vom 31. August bis 9. September vorigen Jahres die amerikanischen Haftanstalten im Irak besuchte, um »die Fähigkeit zu verbessern, die Internierten sehr schnell für praktisch umsetzbare Informationsgewinnung auszubeuten«. Anders gesagt: Die Gruppe sollte aufgrund der in Guantánamo gemachten Erfahrungen Vorschläge für die Intensivierung und Effektivierung der Verhöre entwickeln.
Über den Einsatz des von Miller geleiteten Teams sind wir durch den Anfang März abgeschlossenen Bericht von Generalmajor Antonio Taguba über die Vorgänge in Abu Ghraib informiert. Erstmals brachte das Magazin The New Yorker am Sonntag voriger Woche eine Zusammenfassung und Auszüge aus dem Bericht. Dessen vollständiger Text kann inzwischen auch an mehreren Stellen im Internet nachgelesen werden. Nicht aber seine zahlreichen Anhänge, darunter als Annex 20 die »Verbesserungsvorschläge« des Miller-Teams.
Taguba läßt aber in seinem Bericht keinen Zweifel, daß er den Empfehlungen der Kommission eine erhebliche Mitschuld an der Entwicklung in Abu Ghraib gibt. Miller hatte, so lesen wir bei Taguba, gefordert, daß das Wachpersonal ? die Militärpolizei, der die sieben jetzt Angeschuldigten angehören ? eine »aktive Rolle« bei der »Schaffung der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbeutung der Internierten« übernehmen müsse. Das war von allen Seiten so interpretiert worden, wie es dann praktiziert wurde.
Die 26jährige Militärpolizistin Sabrina D. Harman, eine der sieben Angeschuldigten, teilte dazu der Washington Post (8. Mai) mit: »Sie brachten uns einen oder mehrere Gefangene gleichzeitig, alle bereits mit Tüten auf dem Kopf und mit Handschellen gefesselt.« »Die Aufgabe der Militärpolizei war es, sie wach zu halten und ihnen die Hölle heiß zu machen, damit sie redeten.« ? Ihre Einheit, so MP Harman, habe ihre Anweisungen von Offizieren des militärischen Geheimdienstes, von CIA-Agenten und von sogenannten Civilian Contractors, Angestellten privater Sicherheitsunternehmen, bekommen, die die Verhöre durchführten. Derjenige, der den oder die betroffenen Gefangenen den Militärpolizisten übergab, habe die Art der Behandlung vorgegeben. Häftlingen, die nicht »kooperierten«, wurde alles weggenommen: die Kleidung, die Matratze, sie bekamen nichts zu essen, wurden am Schlafen gehindert. Feste Regeln für die Behandlung der Gefangenen, so MP Harman, habe es nicht gegeben. Die Vorgesetzten trafen willkürliche Anweisungen nach eigenem Gutdünken.
Konsequenzen?
Die Schilderungen von MP Harman und anderen Militärpolizisten ? nicht nur den Angeschuldigten ? stimmen mit dem Befund des Taguba-Berichts und den Aussagen der früheren Chefin der US-Militärgefängnisse im Irak, Karpinski, überein: Was die Behandlung der Gefangenen anging, habe in Abu Ghraib der militärische Geheimdienst (MI) das Sagen gehabt. Die Militärpolizisten seien zu ihren Taten zumindest ermutigt, wenn nicht sogar aufgefordert worden. Auf gar keinen Fall hätten Szenen wie die auf den bekanntgewordenen Fotos dokumentierten ohne Wissen des MI stattfinden können (New York Times, 2. Mai).
Die US-Regierung hat angekündigt, daß nicht nur die Zustände in Abu Ghraib, sondern in allen irakischen Gefängnissen und auch in Afghanistan untersucht werden sollen. Nötigenfalls werde man die Ursachen der Vorfälle bis hinauf zum obersten Ende der Kommandokette zurückverfolgen. Es ist zu hoffen, daß dabei mehr herauskommt als eine Bestrafung der direkt beschuldigten sieben Militärpolizisten. Dem Bestreben der Regierung, möglichst schnell Gras über die Vorfälle wachsen zu lassen und die Affäre mit scheinheiliger Verurteilung »einiger weniger Übeltäter« ? wie George W. Bush am Sonnabend nochmals behauptete ? zu begraben, steht das Interesse der Demokratischen Partei entgegen, wenige Monate vor der Präsidentenwahl im November maximales politisches Kapital aus dem Skandal zu schlagen.
Auf der anderen Seite tragen die Demokraten und die liberalen Medien aber nicht nur den »Krieg gegen den Terrorismus« und die Fortsetzung des Irak-Krieges mit, sondern sind auch ängstlich bemüht, der Regierung nicht allzu viel Steine in den Weg zu legen, um nicht »unpatriotisch« zu erscheinen. Dabei könnte die jetzt noch breit bis in die Reihen der Republikaner erhobene Forderung nach vollständiger Aufklärung letzten Endes auf der Strecke bleiben.
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Wenn ich mir das ganze Handeln des Verbrechers Bush anschaue, dann kann ich mir nur noch eines denken.
Bush ist der leibliche Sohn Satans.
Der tut alles, aber auch wirklich alles, nur um Stimmen zu bekommen für seine Wiederwahl.
Menschenrechte, Toleranz, Demokratie, Barmherzigkeit, sind für diese Ausgeburt der Höhle zwar keine Fremdwörter, werden aber nur dann gebraucht und gefordert, wenn es um die Stimmen für die naechste Wahl geht.
Jetzt gerade ist auch mal wieder Kuba dran, da es gilt auch die Stimmen der Exilkubaner zu bekommen. Die Wirtschaftsblockade der USA gegenüber Kuba wird gerade weiter verschärft.
Ich frage mich nur weshalb. Ein sinnvoller Grund will mir einfach nicht einfallen, auser der, das Mr.President vom Schauplatz Misshandelungen ablenken will, den US Bürgern sagen will, das es noch soviel Böse gibt auserhalb der US das man standhaft bekämpfen muß. Und darum wird der wirtschaftliche Druck auf ein armes Volk weiter erhöht. Als wenn das helfen würde Castro zum Rücktritt oder zu Änderungen zu bewegen. Schaden tut Bush erneut ausschliesslich der Bevölkerung Kubas. Und das nur, weil diese
Missgeburt der Hölle nach Wählerstimmen buhlt.
Ja Leute, diejenigen, die alles tun, selbst andere Menschen töten lassen (fürs selber tun ist Bush viel zu feige, siehe Vietnamkrieg) nur um als starker Mann dazustehen und Wählerstimmen zu ergattern, ja das sind für mich die wahren
Bösen auf dieser Welt. Gegen Bush sind Saddam oder sogar der Bin Laden tatsächlich noch Weisenknaben, obwohl die tatsächlich Verbrecher der übelsten Sorte sind.
Aber Bush stellt da alles in den Schatten.
Pieter
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The treatment of Iraqi prisoners is a consequence of coalition policy
Richard Overy
Monday May 10, 2004
The Guardian
Flicking through a Sunday magazine a few years ago I was struck by a colour photograph of heavily armed German soldiers on the eastern front in Russia burning a village to the ground. With the heavy helmets, camouflaged combat jackets, submachine guns thrown over shoulders, the image seemed standard fare. It was only when I looked at the caption that my illusions dissolved. It was a picture of US troops in Vietnam punishing Vietcong guerrillas.
It was an easy mistake to make. Since the 1940s, all instances of asymmetrical warfare - where local populations have sustained irregular campaigns against an occupying army - have occasioned a brutal, sometimes atrocious, response. This was true of British forces fighting the Mau Mau in Kenya, US troops in Vietnam, Russian armies in Chechnya and, it now turns out, of coalition forces in occupied Iraq. The term used to describe the terrible behaviour of German forces in the Soviet Union, the "barbarisation of warfare", can be transferred to many other contexts, though none as grim or murderous.
How does it happen? Some historians of the eastern front see the degeneration of military behaviour as something provoked by the fearful and dangerous reality of guerrilla warfare. When military forces are attacked by resistance movements using ambushes, bomb attacks and hostage-taking, they inevitably respond with accentuated violence.
Others have argued that what matters is the set of assumptions - about race, about the occupied society, about what is permitted when troops are fighting irregular warfare - which soldiers bring with them. The predisposition to see the enemy as inferior, bestial, or outside the law, so the argument goes, produces a rapid descent into casual brutality and mistreatment. The dialectic of terror between the two sides - heavily armed soldiers on one side, and poorly resourced but desperate resistance on the other - has always proved hard to reverse.
In Iraq, both elements are at work. Coalition soldiers and security men are the subject of random, repeated attacks which have resulted in many deaths. The arbitrary nature of those casualties, and the impossibility of seeing the enemy clearly, encourage armed forces to respond in ways that would be intolerable in conventional warfare.
Many of the Iraqis who have been killed have been bystanders, rather than insurgents. Attacks against resistance targets have resulted in further destruction and the death of more civilians. The mistreatment of prisoners, common in Iraq as in occupied Russia or Vietnam, has horrified world opinion. But it is the standard behaviour of troops under pressure, fighting a war whose purpose is hard for them to understand.
There is, however, an important difference in the Iraqi case. The troops are professional soldiers (albeit some are reservists), not reluctant conscripts. The perpetrators of atrocities on the eastern front were, in Christopher Browning's well-known phrase, "ordinary men". In Vietnam, young recruits were thrown into a tough and pointless war.
This time we are dealing with soldiers trained to high professional standards - and it is alarming how their behaviour has degenerated. The images of gung-ho marines, armed to the teeth, guarding emaciated, poorly clad Iraqis, shows how unequal is the contest. A recent picture of two US tankmen flexing their muscles for the camera as they withdrew from Falluja conveys the cult of machismo which has invaded the professional armies, as it permeated the German army that entered Russia 60 years ago.
But more damage has been done by the endless propaganda to which coalition forces have been subjected. The chief culprit is Bush's war on terror, which has created the illusion that, in the Middle East, everyone is a potential threat. The "terrorist" - this was, of course, the term used by the Nazis to describe the resistance movements throughout occupied Europe - has become a generic, demonised fanatic, capable in the popular imagination of the worst atrocities. The effect has been to dehumanise the alleged enemy in Iraq, just as German propaganda dehumanised the Bolshevik commissar in 1941, and permitted their mistreatment and execution.
The exaggerated propaganda stems from the coalition's political leadership. The extravagant fears of Saddam's regime, the division in the Bush/Blair view of the Middle East into putative "democrats" or terrorists, has created a climate of fear. In this sense - as in the Barbarossa campaign, or Vietnam - the terms in which the conflict has been communicated by those who began it infect the way the troops behave towards the occupied population.
Contrary to the mythology spun over the past year, the wave of violence is not primarily being conducted by disgruntled Ba'ath party officials, but is driven by a growing anger and disillusionment about the occupying force and its intentions. Villagers in some parts of the Ukraine welcomed German troops with salt, bread and flowers in 1941 for freeing them from the yoke of Stalinism, yet a year later thousands of them were in the Soviet partisan movement, hounding the very forces that "liberated" them. In Iraq the photographs of happy crowds greeting coalition soldiers have given way to exultant crowds celebrating the macabre death of American servicemen. The spreading guerrilla war is a new war of liberation by Iraqis who have no trust in the good faith of the occupiers; the more the record of occupation is scarred by random atrocities, the more difficult it will be to restore that trust.
It is vital that the Iraq crisis does not imitate the conflict between Israel and Palestine, where routine murders and atrocities against civilians are a daily occurrence. If it does, escalation of violence is unavoidable; the greater the threat, the more likely that coalition forces will react with mounting brutality.
Of course, unlike German soldiers in 1941, coalition soldiers are supposed to be subject to discipline if they mistreat prisoners. But the root of the problem lies in the position to which they have been exposed. The "ordinary men" on the eastern front would not have done the things they did if Hitler had kept the army at home. Violence in Iraq is a function of the crass political calculations of the Bush/Blair alliance. Only by changing the wider picture will the conditions on the ground improve.
Ultimate responsibility lies at the top. For all the disingenuous outrage shown by Bush and Blair at the crop of revelations, it is their foreign policies, their determination on war, their unmediated demonisation of the "enemy", that has presented coalition soldiers and the Iraqi population with the terrible dilemmas of confrontation. Their lawless war has provoked the lawlessness of occupation.
· Richard Overy is professor of modern history at King's College London, and author of The Dictators, to be published by Penguin next month
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Alleine kann der doch nicht mal unfallfrei ne Brezel fressen.
Das so eine Null seine Rolle als Präsident spielen darf, einschließlich der Verfügungsgewalt über Atomwaffeneinsatz, ist der eigentliche Skandal.
Oder einfach der Ausdruck einer kranken, fehlentwickelten Gesellschaft.
Gruß
Rheumax
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Ich bemühe mich, Dein Geschreibsel trotz dämlichen Gelächters ernst zu nehmen:
Als Bauer würde ich Bush nicht bezeichnen.
Die gesellschaftliche Schicht, der er entstammt, hat ihm trotz seiner beschränkten intellektuellen Fähigkeiten eine Erziehung, Ausbildung und vor allem das Selbstbewußtsein mitgegeben, seine Rolle so zu spielen, dass ihn die Mehrheit seiner Landsleute ernstnimmt.
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Und gut das die linke Presse, und insbesondere die linken aktivisten wissen, dass bush ja so "trotz seiner beschränkten intellektuellen Fähigkeiten" das wichtigste Amt in den USA inne hat... nochmals G E L Ä C H T E R - Hohn und Spott für deine Ignoranz!!!
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Ich habe nix bezüglich Demokraten oder Republikaner gesagt. Ich sprach von Bush, ausschliesslich von Bush. Aber einfältige Kleinhirne wie du holen sofort die Schwarz-Rot Schablone heraus und versuchen andere in die Rote oder Grüne Schublade zu schieben. Du und deinesgleichen sind einfach nur kleingeistig.
Tatsache ist, das gerade auf Kuba die Schlangen vor Geschäften, wo mit Dollar eingekauft werden kann, anschwellen. Warum ? Weil die Regierung genau diese Möglichkeit für den Privatbürger mit Dollar einkaufen zu können einschränkt. Warum macht das die kubanische Regierung, also Castro. Weil die USA den Zahlungsverkehr in Richtung Kuba weiter erschweren und damit eben die Beschaffung von Dollar als Devisenwährung für Kuba weiter beschränkt. Kuba muß mit Devisen zahlen, wenn man etwas in der Welt einkaufen will, die kubanische Währung nimmt niemand auf der Welt. Und da die Beschaffung von Dollars erschwert wird, schadet es Kuba, insbesonder den Kubanern. Medizin und Medizinische Geräte müßen mit Devisen bezahlt werden. Ersatzteile für Maschinen auch und so weiter.
Aber wahrscheinlich hat das deine Singlehirnzelle nicht mitbekommen. Die ist ja beschäftigt andere Leute in die Demokraten - Republikaner und Schwarz - Rot/grün Schubladen einzuteilen. Und damit ist sie schon überlastet.
Pieter
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kein wunder, daß die welt aussieht, wie sie aussieht.
'lagerhaltung' - 'lagerdenken'
beide seiten werfen sich gegenseitig die gleichen 'vergehen' vor.
k(aum)einer ist offensichtlich in der lage unterschiedliche meinungen und sichtweisen sachlich zu diskutieren.
jeder versuch einer sachlichen auseinandersetzung, endet (fast) immer in dümmsten gegenseitigen persönlichen angriffen und (meistens ziemlich haltlosen) vorwürfen.
arme wichte ! ALLE ! (=ungeachtet ihrer 'lager') die dabei mitmachen.
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sag doch mal? was möchtest du denn davon am liebsten?
Punkt 1:mir ist es eigentlich scheiss egal was diese primitiven dort unten machen.
Punkt 2: hier in europa sollen sie spuren, oder sie sollten rausgeworfen werden (gott sei dank fängt das ja auch langsam an)
Punkt 3: ich bin überzeugter abendländer und werde auch nie in so ein rückständiges land reisen.
Punkt 4: erez israel, falls du weisst was das heisst mein lieber neunmalkluger
Punkt 5: hab natürlich weiterhin viel spass mit deinen araberpostings:)
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gelten fuer GEWALT und MORAL?"
"das 'amerikanische niveau' fuer recht und moral wird mitgebracht ..und eingefuehrt.."
"die regeln fuer VERANTWORTUNG und RECHENSCHAFT gelten.."
(neu!! )
quelle: handelsblatt
geht es ueberhaupt noch besser
--in der realitaet, meine ich,
theorien haben ja den nachteil,
dass zwangslaeufig
der sauerstoff knapp wird
wenn nix konkretes in bezug gestellt werden kann..
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Wenn vor 20 Jahren und davor amerikanische Presidenten mit wirtschaftlicher Macht gegen Kuba kämpften, dann schon mit Recht. Es wahr noch der Kalte Krieg im Gange und Castro schickte kubanische Truppen in alle Welt, überall dahin, wo Kommunisten gerade mal gegen
Demokratische oder sonstige Systeme kämpften. Da war es gerechtfertigt, gegen Kuba vorzugehen.
Nur scheinst du es noch nicht mitbekommen zu haben. Der kalte Krieg ist längst Vergangenheit (m.M. nach mit ein Verdienst eines Republikanischen Presidenten der früher auch mal in Western mitspielte). Es gibt nur noch wenige kommunistische Systeme, die aber nix mehr zum sagen haben.
Warum also muß Bush jetzt wieder den Klassenkampf gegen Kuba verschärfen.
Weil Bush so einer ist, der mit Innenpolitik und mit Wirtschaftspolitik nix anfangen kann, der lebt von Taten, wo an die Nationalseele and den Patrioten apelliert wird und das ist Kampf gegen den KlassenFeind. Darum führt er Krieg im Irak, darum verschärft er die Gangart gegen Kuba.
Aber wie ich schon sagte, Einzeller in Menschengestalt wie du können das nicht erfassen. Du wirst es nie verstehen, was Bush wirklich anrichtet auf der Welt.
Er steckt die Welt erneut in Brand. Der Kapitalistische-Kommunistische Klassenkampf ist vorbei, Gott sei Dank. Aber damit fehlt Leuten wie Bush etwas.
Der Bush ist darum voll dabei, die Welt erneut zu spalten. Sie erneut in einen gigantischen Konflikt zu treiben. Er spalte die Welt in die islamische Welt und die christliche Welt. Er facht einen Konflikt an, der m.M. nach schlimmer wird, als es der Kalte Krieg war.
Und dumme Leute wie du jubeln so einem Brandstifter auch noch zu. Unter den Nationalsozialisten wärest du garantiert kritiklos bei jeder Parade Hakenkreuzfähnchen schwingend dabei gewesen.
So und nun gebt mit einen schwarzen. Oder besser einen Roten weil ich ja von Tom... und seinesgleichen immer in die Rote Schublade geschoben werde.
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ich denke nicht, dass bush die welt in zwei lager spaltet. die entwicklung der letzten 10-15 jahre hat die welt zu diesem konflikt bewegt. september 11 war nur der grund für den jetzigen krieg. aber die islamische infiltrierung auf der ganzen welt wird systematisch schon seit jahrzehnten vorangetrieben. stück für stück nützen sie unseren rechtsstaat (rechtsstaatlichen mittel )aus um sich freuräume zu erkämpfen. sie leben in subkulturen und kapseln sich ab (absolut nicht integrationswillig). sie propagieren den radikalen islam, sehen uns als unwerteres leben an, das man durchaus auch töten darf. beispiele gibt es hiervon zu genüge in europa!
wäre der konflikt nicht vor zwei jahren ausgebrochen, dann eben später... er wäre aber gekommen, genau so, wie jeden tag wasser den rhein hoch/runter fliesst...
und glaubst du, dass die terroristen die hochhäuser plattgemacht haben weil bush an die macht gekommen ist?
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http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2004212743,00.html
(Ich weiss...Sun, trotzdem muss der Truck ja irgendwoher gekommen sein)
Disclaimer für ecki:
was ich nicht behaupte:
- dass es keine solchen Vorfälle gegeben hat
- dass es keine echten Bilder gibt
- dass Folter richtig ist
Grüße
Apfelbaumpflanzer
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Die US-Streitkräfte haben im Zusammenhang mit der Misshandlung irakischer Gefangener Anklagen gegen zwei weitere Soldaten erhoben, wie Brigadegeneral Mark Kimmitt am Mittwoch in Bagdad bekannt gab. Beide müssen sich vor einem Militärgericht verantworten. Ihnen wird unter anderem Verschwörung zur Misshandlung von Gefangenen und Pflichtversäumnis vorgeworfen. Ein Zeuge soll im Verhör erklärt haben, er sei dazu angehalten worden, Dinge zu tun, die er moralisch für zweifelhaft halte. Die Misshandlungen seien vom Militärgeheimdienst gebilligt worden. 'Uns wurde gesagt, dass sie andere Regeln haben', berichtete der Zeuge nach Angaben des US-Heeres.
(N24.de, AP)
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RACHE FÜR US-FOLTER Bin-Laden-Vertrauter schneidet Amerikaner den Kopf ab Der Krieg der Bilder wird immer brutaler: Auf einer islamistischen Website wurde ein Video veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, wie maskierte al-Qaida-Terroristen einem gefesselten Amerikaner bei lebendigem Leib den Kopf abtrennen. Bin Ladens Statthalter im Irak, Abu Musab al-Sarkawi, rühmt sich in einer Erklärung der Tat.
Auf den ersten Bildern ist lediglich ein gefesselter Mann in einem orangefarbenen Overall vor einer gelblichen Wand zu sehen. Seine Kleidung erinnert stark an die Gefängniskluft der Insassen des US-Lagers von Guantanamo. Dann beginnt der junge Mann, dem ein vielleicht zehn Tage alter schwarzer Bart im weißen Gesicht steht, zu sprechen: "Mein Name ist Nick Berg, der Name meines Vaters ist Michael, meine Mutter heißt Suzanne", erklärt der Mann. "Ich habe einen Bruder und eine Schwester. Ich lebe in Philadelphia." Im Hintergrund erscheinen nun plötzlich fünf schwarz gekleidete, mit verschiedenfarbigen Tüchern maskierte Männer. Einer von ihnen liest eine mehrseitige arabische Erklärung von Zetteln ab. Berg hört mit schockstarrer Mine zu, an Händen und Füßen gefesselt. Wie ein Lamm sitzt er vor seinen Mördern. Nach der Kommandoerklärung zieht einer der Maskierten ein Messer aus seinem Gewand. Die Vermummten stoßen Nick Berg auf den Boden.
Der Mord fand schon vor einigen Tagen statt; der Tod Bergs ist bereits bestätigt. Der 26-Jährige, Besitzer einer Firma für Kommunikationszubehör, war in den Irak gereist, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Seine Mutter sagte heute, ihr Sohn sei bereits seit dem 9. April vermisst gewesen. Blut und Seelen für Abu Ghureib
"Ihr werdet von uns nichts als Särge über Särge erhalten", heißt es in dem Statement weiter, das in Auszügen auch auf der Internetseite zu finden ist, auf der das Video veröffentlicht wurde. "Wie kann ein freier Muslim ruhig schlafen, wenn er sieht, wie der Islam abgeschlachtet wird und seine Würde blutet?", heißt es weiter in der Erklärung. An den US-Präsidenten George W. Bush gerichtet, erklärte der Sprecher: "Erwarte schwere Tage! Du und deine Soldaten werdet bereuen, den Irak betreten zu haben." Den pakistanischen Machthaber Pervez Musharraf, ein Verbündeter der USA, bezeichnete der Rädelsführer als Verräter. Eine Odyssee durch den Irak Die Leiche von Nick Berg aus Philadelphia war am vergangenen Samstag von US-Truppen auf einer Autobahnbrücke nahe Bagdad gefunden worden. Die Mutter des Getöteten sagte der Nachrichtenagentur AP, dass ihr die Armee von der Enthauptung berichtet habe. Den Eltern wurde das Video der Enthauptung am Dienstag gezeigt. Der 26-jährige Techniker war seit dem 9. April vermisst worden. Damals hatte er sich telefonisch bei seinen Eltern gemeldet und sagte, er wolle sich aus Mossul im Norden des Landes auf den Weg in die USA machen. In seinem Bagdader Hotel aber kam er nie an. Bisher ist unklar, wie er reiste und wo er von Widerständlern festgenommen worden sein könnte. Allerdings verschwanden genau am 9. April auch mehrere Mitarbeiter der Ölfirma Halliburton, von denen schließlich vier getötet aufgefunden worden waren. Vor seinem Verschwinden hatte Berg eine Odyssee durch den Irak hinter sich. Auf der Suche nach Arbeit war er durch das vom Guerilla-Krieg geschüttelte Land gereist und hatte nach Projekten gesucht. Nach einem ersten Aufenthalt von Dezember bis zum Februar war er im März 2004 in den Irak zurückgekehrt. Laut lokalen Zeitungen aus Philadelphia fand er aber zunächst in Bagdad keine Auftraggeber und reiste deshalb durchs Land. Bei seinen Reisen wurde Berg Ende März auch mehrere Tage festgenommen. Nach Zeitungsberichten hatten ihn die US-Truppen mehrere Tage verhört, da der Grund seines Aufenthalts im Irak unklar war. Das FBI teilte den besorgten Eltern lediglich mit, dass sie den Grund des Aufenthalts von Berg im Irak recherchierten. Gegen die Festnahme und die mehrtägige Inhaftierung hatten die Eltern schließlich vor Gericht protestiert. Kurz darauf war Berg freigelassen worden. Die brutale Hinrichtung Bergs erinnert an die ebenfalls von den Entführern auf Video festgehaltene Ermordung des US-amerikanischen Journalisten Daniel Pearl in Pakistan 2002. Vier militante Islamisten wurden für den Mord an Pearl mittlerweile verurteilt, sieben weitere Verdächtige, darunter der mutmaßliche Haupttäter, sind noch nicht gefasst. Im April dieses Jahres war ebenfalls im Irak der Italiener Fabrizio Quattrocchi von seinen Entführern getötet worden. Er wurde von einer bis dahin unbekannten Gruppe erschossen, die mit der Drohung, auch die übrigen in ihrer Gewalt befindlichen Geiseln zu töten, den Abzug der italienischen Truppen im Irak erzwingen wollte. Yassin Musharbash, Matthias Gebauer |