Deine Liebe zu ?Fakten? ist wirklich beneidenswert vor allem, wenn man sie so kreativ ins rechte Licht rückt:
NAV-Discount: Du feierst den 65?% Abschlag zwischen Kurs (18,25??) und NAV (60,24??) als ?banalen Fakt?. Natürlich, NAV-Abschläge sind bei Holdings nicht ungewöhnlich aber in dieser Größenordnung? Das ist weniger ?normal? als vielmehr ein klares Misstrauensvotum des Marktes. Wenn die Substanz wirklich so greifbar wäre, wie sie auf dem Papier steht, hätte sich der Kurs längst angenähert. Offenbar glaubt der Markt den Bewertungsphantasien einfach nicht und das hat Gründe.
Dividende von 1,20??: Die Dividende als ?Luftschloss? zu bezeichnen, ist fast schon charmant. Seit Jahren stagniert die Ausschüttung, obwohl der NAV angeblich immer weiter wächst. Und ja, sie wird nicht aus laufendem Cashflow, sondern aus Bewertungsgewinnen finanziert steht so im Geschäftsbericht. Wer das als Stärke verkauft, hat vermutlich auch schon mal versucht, mit Monopoly-Geld einzukaufen.
?Märchenbuch? leere Kasse: Die Liquidität ist laut Bilanz tatsächlich ein Thema: Die Kasse ist von 5,1?Mio.?? auf 1,0?Mio.?? geschrumpft, während die Finanzverbindlichkeiten über 10?Mio.?? betragen. Analysten und Geschäftsbericht bestätigen: Die Liquiditätsdecke ist dünn, und die Dividende wird mit heißer Nadel gestrickt. Wer das als Märchen abtut, liest die Bilanz offenbar wirklich als Fantasy-Roman.
Und bevor jetzt wieder das Standard-Argument kommt, dass ?solche Abschläge bei Holdings doch normal? sind: Stimmt aber nicht in dieser Größenordnung und nicht dauerhaft. Der Markt ist eben nicht zu doof, sondern sieht sehr wohl, dass die Substanz für Aktionäre kaum je realisiert wird.
Oder der Hinweis, dass ?bei Beteiligungsgesellschaften Liquidität keine Rolle spielt?: Auch langfristige Investoren wissen, dass ohne solide Cashflows keine nachhaltigen Dividenden, Rückkäufe oder Flexibilität möglich sind. Wer das ignoriert, hat das Geschäftsmodell vielleicht selbst nicht ganz verstanden.
Und falls wieder das ?Kleintrader?-Label kommt: Professionelle Investoren achten sehr wohl auf Liquidität und nachhaltigen Cashflow alles andere ist Wunschdenken mit Unterhaltungswert.
Fazit: Wer einen 65?% NAV-Abschlag, eine ewige Mini-Dividende und eine Kasse im Schrumpfmodus als Qualitätsmerkmal verkauft, sollte sich nicht wundern, wenn die Börse weiter skeptisch bleibt. Aber immerhin: Für Märchenfans liefert die MPH-Bilanz tatsächlich beste Unterhaltung nur leider wenig Substanz für Aktionäre.
Aber keine Sorge, Raymond_James: Ich bleib gern der Kleintrader mit Sparkassen-Mentalität ? da weiß ich wenigstens, dass mein Geld nicht nur auf dem Papier steht, sondern am Ende auch wirklich auszahlbar ist.
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