Man muss bei den Einflussfaktoren der Rendite zwischen übergeordneten Einflussfaktoren, wie Konjunkturerwartungen, Zinsniveau, Aktienmarktvolatilität oder Bonität auf der einen Seite, und Einflussfaktoren bei der Berechnung der Rendite auf der anderen Seite unterscheiden.
Rendite-Berechnung:
Neben dem Nominalzins (Kupon) beeinflusst auch der Kursverlauf sowie die Laufzeit der Anleihe die Rendite einer Anleihe.
Es sind mehrere Berechnungsmethoden für die Rendite bekannt. Um einen Näherungswert kann folgende Faustformel verwenden oder einen der Renditerechner auf den Webseiten der Banken oder Börsen:
Rendite = 100% x (Nominalzins + (Verkaufskurs - Kaufkurs )/Laufzeit)/ Kaufkurs %
Da der Kursverlauf in die Berechnung der Rendite mit einfließt, sind die Einflussfaktoren auf den Anleihenkurs wichtig:
So können Konjunkturerwartungen der Anleger, Inflationsniveau, das Niveau des Marktzinses, die Aktienmarktvolatilität und die Kreditqualität des Emittenten den Anleihen-Kurs und damit die Rendite beeinflussen. Das Ausmaß der Veränderungen der Anleihenrendite ist ebenfalls abhängig von der Laufzeit der Papiere. So zeigt sich dass die Renditen der Anleihen mit kurzer Laufzeit auf die Geldpolitik der Notenbanken reagieren. Langlaufende Anleihen stattdessen auf die Inflationserwartungen reagieren. Erwarten die Anleger eine sinkende Teuerungsrate (Inflation) sinken die Renditen der Anleihen mit langer Laufzeit. Erwarten Anleger eine Leitzinssenkung reagieren dagegen die Papiere mit kurzen Laufzeiten mit einem Absinken der Rendite.
Konjunkturerwartungen
Erwarten Anleger eine Verbesserung der Konjunktur, kann über die Befürchtung, dass die Inflation steigt, der Anleihen-Kurs unter Druck geraten. Auf der anderen Seite steigt dadurch die Rendite der Anleihe. Kommt es durch eine allgemeine Wirtschaftsabschwächung zu einem Anstieg der Anleihen-Kurse, und einem Sinken des Marktzinses sinkt auch die Rendite der Anleihen.
Zinsniveau
Der allgemeine Marktzins ist sicherlich einer der wichtigsten Einflussfaktoren für die Anleihenrendite. Leitzins-Veränderungen durch die Notenbanken, Konjunktur, Inflationsraten oder geopolitische Ereignisse können das Niveau des Marktzinses beeinflussen.
Aktienmarktvolatilität
Fällt der Aktienmarkt, sehen die Anleger im Anleihenmarkt einen vermeintlich sicheren Hafen. Sie tauschen Aktien gegen Anleihen. Über den Anstieg der Anleihen-Kurse kommt es dann zu einem Abfall der Renditen. Bei Unternehmensanleihen zeigt sich eine positive Korrelation zwischen Aktienkursverlauf und Kursentwicklung der Unternehmensanleihen. Suggeriert ein Anstieg des Aktienkurses des Anleihen-Emittenten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens, steigt auch der Anleihenkurs und fällt auf der anderen Seite die Rendite. Stürzt der Aktienkurs ab, gehen Anleger von einer Verschlechterung der Gewinnsituation bei dem Unternehmen aus. Der Anleihenkurs fällt und die Anleihenrendite fällt.
Bonität
Argentinien, aber auch Unternehmen wie das ehemalige Neue-Markt-Unternehmen Augusta haben sehr deutlich gezeigt, wie stark der Anleihen-Kurs und die Rendite der Anleihen auf die Kreditwürdigkeit und die Bonitätsveränderung reagieren. Droht ein Zahlungsausfall oder senken die Rating-Agenturen die Bonität des Emittenten wegen einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, kommt es durch die Kursverluste der Anleihen zu einem Anstieg der Rendite. Verbessert sich andererseits die wirtschaftliche Lage oder stufen die Rating-Agenturen die Bonität des Emittenten herauf, kommt es über den Anstieg der Anleihenkurse zu einem Abfall der Rendite. http://www.finanztreff.de/...,seite,anleihen,sektion,basiswissen.html
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