Die Grünen an der Macht: Eine kritische Bilanz von Ansgar Graw Gebundene Ausgabe 22,99 ? https://www.amazon.de/...itische-Bilanz/dp/3959722710#customerReviews -------------------------------------------------- leserrezension von Rainer Zitelmann: Rezension aus Deutschland vom 25. Februar 2020 Dies ist eines der wichtigsten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Der Autor kennt die Grünen aus nächster Nähe: Er hat mit allen wichtigen Politikern dieser Partei gesprochen, ihre Parteitage besucht und historische Dokumente gesichtet und analysiert. Er ist seit vielen Jahren bei der WELT für die Berichterstattung zu den Grünen zuständig. Das Buch analysiert die heutigen Grünen, die man jedoch nicht verstehen kann, ohne ihre historische Entwicklung zu kennen ? und auch darüber weiß der Autor bestens Bescheid. Es geht jedoch nicht nur um die Partei der Grünen, sondern um den grünen Zeitgeist. Denn, so Graw, in Deutschland herrsche ein ?grüner Konformismus?, der politische Entscheidungen vorantreibe, sich aber nicht auf die Politik beschränke. ?Nach der politischen Korrektheit hat sich eine ökologische Korrektheit entwickelt, die keinen geringeren Anspruch erhebt, als die Welt zu retten.? (S. 9).
...Ökomoralismus als Ersatzreligion Graw kritisiert den ?Ökomoralismus?, der ?ersatzreligiöse Züge? trage. ?Abweichler? werden aus der Gemeinde als ?Leugner? ausgeschlossen. ?Er bietet gar ein ?jüngstes Gericht?, nämlich den Klimawandel, der uns durch verheerende Unwetter, steigende Meeresspiegel und eine letztlich unbewohnbare Welt für unsere Sünden, den Konsumismus und die Gier bestrafen wird. Die Endzeit kommt!? (S. 40). Graw gehört nicht zu denen, die die These vom menschengemachten Klimawandel ablehnen. Aber er zeigt, dass Zahlen, wonach 97% oder gar 99,94% der Wissenschaftler eine einheitliche Meinung zu diesem Thema hätten, einfach nicht stimmen. Es geht nicht darum, ob Menschen einen Einfluss auf den Klimawandel haben, sondern darum, wie groß dieser Einfluss ist und wie gefährlich die Auswirkungen sind (S. 50). Und darüber gehen die Meinungen unter ernsthaften Forschern durchaus auseinander... Der Autor ist sich mit den Grünen einig, dass Deutschland international ein Vorbild sein solle, obwohl wir mit nur 2,1 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß beitragen. ?Aber eine Zerstörung der deutschen Wirtschaft durch noch höhere Energiepreise im Namen des Klimaschutzes samt Firmenpleiten, Massenarbeitslosigkeit und sozialen Verwerfungen würde international eben nicht nachgeahmt, sondern als abschreckendes Beispiel dienen. Dann hätte Deutschland beim Klimaschutz mutig Tempo gemacht, und andere schauen eingeschüchtert zu, wie eine mächtige Wirtschaftsnation die Automobilbranche als ihren Motorblock ins Stottern bringt und letztlich abwürgt. Dem Beispiel würde niemand folgen.? (S. 18)
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