"die Wende aus einer Baisse in die Hausse läuft langsam, aber sie läuft."
Man hätte sich die Highlights von Onkel Hans mal aufbewahren sollen. Seinen Lucent Liebling hat er das erste mal bei 30 $ empfohlen und seit dem ständig verbilligt. Pennystock. Im letzten Winter "erkannte" er: "Die Septembertiefs sehen wir nicht wieder." Dax seit dem -50%
Der Hammer im letzten Sommer:"Verbilligen sie, notfalls mit KREDIT." Und wieder neue Tiefs.
Und er kapiert es immer noch nicht. Wir werden in den nächsten Jahren einen DOW von wenigen "dausend" Punkten sehen.
Wende läuft langsam, aber sie läuft
Mails/Nachrichten vom 20.11.2002, Bernecker & Cie.
-------------------------------------------------- Guten Morgen, meine Damen und Herren, die Wende aus einer Baisse in die Hausse läuft langsam, aber sie läuft. Mehrfach hatte ich Ihnen diesen Übergang in den letzten Wochen beschrieben. Aber der Druck von unten nach oben nimmt zu, wie Sie aus den täglichen Notierungen entnehmen. Auch die entsprechende Markttechnik signalisiert dies. Achten Sie in allen Fällen darauf, wie sich die tendenzbestimmende 90-Tage-Linie zwar sehr langsam, aber stetig per Ende dieses Monates drehen dürfte. Dieser Vorgang ist mühsam, aber nachhaltig.
Die Einschätzungen für heute durch die verschiedenen Institute zeigen es. Die vorbörslichen Indikationen liegen heute morgen in einer Bandbreite zwischen 3196 und 3209, also minimal auseinander. Die Vorgaben für den Dow Jones liegen bei 8474 bzw. 1374 für den Nasdaq und 2550,50 für den Euro-Stoxx. Eigentlich nicht erwähnenswert. Damit bin ich zufrieden.
Die Nachrichten/Termine habe ich Ihnen am Montag bereits genannt. Wesentliches kommt heute nicht dazu. Eine sehr umstrittene Aktie wird dennoch Aufmerksamkeit erregen, nämlich HEWLETT PACKARD. Die Nr. 2 auf dem Weltmarkt wird voraussichtlich 17,3 Mrd $ Umsatz bekannt geben und ca. 22 Cents Gewinn je Aktie. Damit geht die spektakulärste Computerfusion der letzten Jahre ins neue Jahr mit voraussichtlich 72 - 74 Mrd $ Jahresumsatz und ca. 1,30 $ Gewinn je Aktie. Das geht in Richtung eines Kurses von ca. 22 - 24 $. HPQ ist damit ein Tendenzpapier, wie beschrieben. Es gab wenige, die an das Gelingen dieser Fusion (mit COMPAQ) geglaubt haben. Fast alle Analysten waren skeptisch oder negativ. Ich bleibe zuversichtlich in der Beurteilung dieser Fusion.
Die Technologieszene wurde gestern erneut ?verunsichert?. Die weiteren Sanierungsschritte bei AMD wurden wie üblich negativ beurteilt, obwohl sie der Rentabilität der Firma dienen. Rückfall des Kurses auf 5,60 $ ist eine glückliche Gelegenheit, verpasste Käufe nachzuholen.
Die fehlenden Nachrichten aus dem Firmenkreis bedingen in den nächsten Tagen eine gewisse Lethargie. Ich rechne daher mit einem eher ruhigen Verlauf bis zum Wochenende.
Frankfurt meldet einen auf weniger als 40 sinkenden VDAX. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung geschaffen, dem Markt Kontinuität zu geben. Das bedeutet: Kleine Veränderungen der Kurse, aber Stetigkeit im Trend. Bemerkenswert ist ein Urteil der DT. BANK für ERICSSON und ALCATEL. Beide werden von Halten auf Verkaufen herabgesetzt. Darauf gaben beide um 4,8 % bzw. 6 % nach. NOKIA fiel um 4,30 % zurück. Ich halte dies für ein bemerkenswertes Urteil. Denn:
Selbstverständlich sind beide Aktien ein klarer Kauf. Nach allerdings mehr als 100 % Kursgewinn gegenüber dem Tief sind die genannten Korrekturen nicht ungewöhnlich. Was veranlasst die Analysten zu einer Abwertung dieser Art? Die mangelnde Perspektive und Konsequenz, wie sich bedeutende Firmen dieser Art aus einer schwierigen Geschäftslage heraus entwickeln können. Die Details dazu habe ich in der AB ausführlich beschrieben.
ALCATEL und ERICSSON sind Weltfirmen. Vor 2003/2004 sind sie keine großen Sensationen. Daß die ?Sanierung? gelingt, ist keine Frage. Alle Zahlen dazu sind bekannt. Also muß man sich fragen: Wie viel sind beide Adressen aus der Sicht von heute in 12 oder 24 Monaten wert? Die Bewertungskriterien habe ich ebenfalls genannt. Eine Umsatzbewertung um rund 24 - 30 % ist langfristig natürlich zu wenig. 50 % sind eine brauchbare Meßlatte. Das ergibt ein Potential von 100 % als Daumengröße für eineinhalb bis zwei Jahre. Soll man sich vor diesem Hintergrund wirklich ernsthaft darum kümmern, ob man 5 oder 10 % billiger kaufen kann? Wohl kaum. Entscheiden Sie selbst, wie Sie solche Analystenurteile bewerten sollen. Zumindest sind sie sehr kurzsichtig und für Sie als Anleger nicht nutzbar. Trader können dies natürlich nutzen.
Meine Empfehlung für heute heißt deshalb kurz und bündig: Im Daily-Chart zeigt sich eine leichte Delle, die bis Freitag oder auch Montag andauern kann. Beachtlich ist dies nicht, aber sie gehen vor diesem Hintergrund in eine Warteposition.
Einzelne Firmennachrichten werden vor diesem Sachverhalt wenig nützen. Die Schwankungsbreite der Kurse liegt bei weniger als 2 %. Eines bleibt aber wichtig: Vorerst schauen Sie lediglich auf die tendenzbestimmenden großen und liquiden Papiere, in denen das Hauptgeschäft abgewickelt wird.
Morgen melde ich mich erneut.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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