Ich sehe hier zwar auch einige Parallelen mit Pierers KTM, aber auch viele Unterscheidungen.
Die Schulden sind natürlich auch bei AT&S hoch, sie haben aber eine andere Struktur. Außer den Hybriden gibt es keine Anleihen. Gerade die Anleihen dürften bei KTM zum Problem geworden sein. Hier gab es Berichte, dass diese fällig gestellt werden hätten sollen. Dem wollte Pierer mit dem Insolvenzverfahren möglicherweise zuvor kommen. Die AT&S Schulden wiegen meiner Ansicht generell weniger schwer, zumindest jene Schulden, die im Zusammenhang mit der Errichtung der beiden Kulim-Werke entstanden sind. Diese Hälfte Finanzierung durch die Kunden wird letztlich mit den Warenlieferungen getilgt - entfällt aber dann, wenn die Waren nicht abgefragt werden. Das wird noch spannend, wie sich das beim leeren Intel Werk entwickelt?. Ganz generell gibt es keine Hard Covenants bei den AT&S Krediten, lediglich StepUps.
AT&S hat auch nicht auf Halde produziert, wie es oben suggeriert wurde. Die Lager der Kunden waren voll, aber nicht die Lager von AT&S.
AT&S hat zudem eine gute Perspektive, dass die Cash Flows bald wieder deutlich ansteigen, zumal Kulim nun bald anlaufen wird. Was waren hier die Perspektiven von KTM?
AT&S hat schon recht früh begonnen gegenzusteuern. Dividendenzahlungen wurden ausgesetzt, ein straffes Restrukturierungsprogramm wurde bereits vor einem Jahr aufgelegt. Es gab keine Insiderverkäufe von Aktien, wie bei KTM.
Vieles ist nicht schön, was bei AT&S läuft, aber trotzdem klare Unterschiede zu KTM.
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