Meiner Meinung nach sind beide Kurse nicht nachvollziehbar. Bei 57,60 war die Firma 864 Millionen Euro wert. Das entspach einem KUV von etwa 5 bei deren damaligen Umsatzprognosen. Oups! Für einen Wachstumswert mit jährlichen Wachstumsraten von etwa 50% ist das ja doch realistisch und gar nicht so utopisch, wie ich dachte. Sicherlich ist der aktuelle Kurs ein Witz, doch die Trendwende ist nicht in Sicht und kommt dann sicherlich recht überraschend schnell und heftig. Aber da gibt es die Sippenhaft zu Schmack und die drohende Wiederolung:
Geschichte von Schmack: Der Ulrich Schmack und Konsorten haben bei Höchstständen fast alle Aktien in der Zeit von Mai 2007 bis August 2007 auf den Markt geworfen und sich somit kurz vor dem Kursverfall die Taschen vollgestopft, und dies führte schließlich zu dem enormen Vertrauensverlust, vor allem, nachdem sie Ihre Prognosen danach nicht erreicht haben. Mittlerweile sind 94,2% von Schmack im Streubesitz. Wirklich schlimm an der ganzen Sache ist eben, das der Ulrich Schmack mehr Geld an der Börse mit seiner eigenen Firma verdient hat, als sie heute noch wert ist und er wohl jemals damit verdienen wird. Der hat die Chance erkannt, ist der Gier gefolgt und das Insidergeschäft war sogar legal, untersucht hat es aber leider niemand. Was man jetzt von Schmack Biogas halten soll, sei mal dahin gestellt, denn der Ulrich Schmack kann das ja nicht nochmal machen. Ganz im Gegenteil, die Aktionäre könnten ihn absetzen.
Wiederholung bei EnviTec?: Da muß Schmack nach so vielen negativen Überraschungen im Jahr 2007 wohl im laufenden Jahr 2008 einiges wieder gut machen. Deswegen sind auch viele in EnviTec gewechselt. Hoffentlich wiederholt sich die gleiche Geschichte hier bei EnviTec nicht noch mal. Die Möglichkeiten sind vorhanden und lasten sicherlich auch etwas auf dem Aktienkurs. Da dürfen sich die Eigner ab dem 12. Juli 2008 von ihren Aktien trennen. Das werden sie wohl auch teilweise, ist ja legitim. Oder würdet ihr 70 Millionen Euro in nur eine Aktie investieren wie Herr von Lehmden momentan oder lieber 5 Millionen davon streuen und Euch somit zukünftig absichern? Die Frage ist nur, im welchem Umfang. Die 3 EnviTec-Hauptaktionäre halten immerhin zwei Drittel aller Aktien im momentanen niedrigen Gegenwert von 140 Millionen Euro. Etwas mehr Fingerspitzengefühl, weniger Dreistigkeit und Gier, einen stärkeren Glauben an die eigene Firma und mehr Bescheidenhalt und Zurückhaltung traue ich denen schon zu. Natürlich werden solche gigantischen Aktienpakete nicht einfach auf das Parkett geworfen, sondern an große Investoren und Beteiligungsgesellschaften veräußert. Auf der anderen Seite gibt es Familien wie die Quandt, die heute noch Mehrheitseigner von BMW sind und deswegen ihre Macht behalten. Bei EnviTec glaube ich allerdings, dass die Haupaktionäre Teile ihrer Aktien frühestens bei moderaten Kursen veräußern, die sicherlich jenseits der 30 liegen. Oder was würdet Ihr machen, falls in Eurem Depot 5, 3 oder 2 Millionen EnviTec Aktien lägen? Einer der drei Hauptaktionäre verkauft bestimmt...
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