Sehr guter Beitrag und sehr informativ. Als Anhang könnte man dazu sagen, dass es nicht notwendigerweise schlecht ist dass Titel aufgenommen werden, die stark gestiegen sind. Denn im idealfall sollten diese ein langfristiges und gutes Geschäftsmodell haben, sodass sie jahre/jahrzehntelang steigen können. Beispiel Mastercard und Visa, die sind seit der Aufnahme in den Dow bzw SPX weiter gestiegen und haben einen nicht unwesentlichen Teil zur Performance beigetragen.
Genauso könnte man das bei RWE sehen: Sie sind stark gefallen ja, aber wer weiss ob es die ueberhaupt noch gibt in dieser Form in wenigen Jahren? Lieber jetzt raus aus dem DAX als einen Konkurskandidaten in wenigen Jahren drin zu haben.
@simba: Ich halte es fuer unwahrscheinlich dass Draghi nochmal mehr reinpumpt. Das Problem bei QE in der Eurozone ist, dass die Eurozone eine Einkommensgetriebene Konsumstruktur hat: Umso mehr Einkommen, desto mehr Konsum. Klingt logisch. Aber wenn man in die USA sieht, haben wir vielmehr eine Assetpreisgetriebene Wirtschaft. Dort geben die Leute mehr Geld aus, wenn Ihre Anlangen (Aktien, Bonds, Real Estate) steigen, auch weil dort vielmehr Leute investieren. Daher hatte QE in den USA das klare Ziel, die Assetpreise zu inflationieren um Konsum anzukurbeln (als einer der Ziele). Diesen Konsumfaktor wird es in der Eurozone in der Form nicht geben, da kann der DAX auf 1 Million Punkte steigen und keiner gibt mehr aus. Allerdings kann QE durch den Liquiditätsschub durchaus fuer Impulse sorgen. Wichtig sind aber Strukturreformen, sonst ist QE fuer die Katze.
In jedem Fall wird Draghi die Inflationszahlen genau im Auge behalten, ausschließen wuerde ich eine Erhoehung von QE letztendlich aber auch nicht. Immerhin ist eine Erhoehung, Verlaengerung wahrscheinlicher als ein Aufhoeren.
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