"Trend-Perspektive und Wahrscheinlichkeit: Abwärts DAX 60%
Der DAX konnte sich am Vortag erneut erholen und bis zum Widerstand um 24.500 Punkte ansteigen, bevor es dann zu einem erneuten Abprall nach unten kam. Der obere Fibonacci-Fächer im Monatschart bleibt unverändert stark und hält die Bullen bisher von einer Fortsetzung der langen Aufwärtsrallye seit dem Trump-Crash ab. Dieser obere Fibonacci-Fächer hat eine sehr starke Steigung und es ist unwahrscheinlich, dass der DAX diese Steigung (Preisanstieg pro Zeiteinheit) nochmals überbieten kann. Aber in der Euphorie ist nichts ausgeschlossen, zumal Indikatoren darauf hinweisen, dass auch sehr spekulative Titel aktuell gekauft werden wie kaum zuvor. Aber klar ist dann auch eines, das sind nicht die Kurse, zu denen man Long einsteigen sollte. An der Börse kam es nach einem sehr starken Hochlauf meistens auch zu einem tiefen Fall. Und nach einem sehr tiefen Fall, wie im Trump-Crash, in der Regel auch wieder zu einem sehr starken Hochlauf. Zu beachten ist die sich ausdünnende Ichimoku-Wolke im Tageschart, die im Einklang mit der ab August bearishen Saisonalität, für einen Kursrutsch sorgen könnte. Der Trump-Crash selber war einer der schnellsten und heftigsten Kurseinbrüche des US-Aktienmarktes seit Beginn der Aufzeichnungen. Am 3. und 4. April 2025 verlor der SP 500 an zwei Tagen über 10% seines Wertes. Über 6,6 Billionen Dollar Börsenwert wurden weltweit vernichtet. Der stärkste Kurseinbruch seit 1929 war der 19. Oktober 1987 mit einem Kursrückgang von -22,6% an einem Tag im Dow Jones Industrial. Gefolgt vom Corona-Crash an dem der marktbreite SP 500 am 16. März 2020 -12,9% an einem Tag verlor. Und dann kommt bei den Tagesverlusten schon der Trump-Crash. Die Volatilität war im Trump-Crash auf einem Niveau, das zuletzt während der Pandemie 2020 und der Weltwirtschaftskrise 1929 erreicht wurde. Es kann also mit Abverkäufen schnell gehen. Die Alarmglocken klingeln aktuell schon länger, der Fear-Greed-Index notiert im sehr überkauften Bereich Extreme Greed, Extreme Gier. Und genau das beherrscht die Märkte aktuell, Extreme Gier. Auch gekennzeichnet durch den High-Beta-Crowding-Index, der sich auf einem Niveau befindet, welches noch über dem Millennium-Crash notiert. Der High-Beta-Crowding-Index misst das Investitionsvolumen der Anleger in sehr risikoreiche Aktien. Ein Auslöser für fallende Märkte könnte pünktlich zum bearishen August ein Handelskrieg zwischen den USA und der EU sein. Denn die US-Regierung bezeichnete Berichte über mögliche 15?%-Zölle auf EU-Importe am Vortag als reine Spekulation und bremste damit die zuvor gestiegenen Erwartungen deutlich aus. Handelsmöglichkeiten Im DAX ist die Lage weiterhin sehr überhitzt und der Raum für weitere Kursgewinne wahrscheinlich durch den oberen Fibonacci-Fächer im Monatschart limitiert. Es sei denn der DAX bricht nach oben durch und baut die Überhitzung damit weiter aus, was Long-Positionen dann noch spekulativer machen würde. Weitere Hinweise zum DAX-Tagesverlauf gibt es im Kommentarbereich des ING Markets Morning Call-Videos auf YouTube (unter dem Video). Bitte Money- und Riskmanagement beachten und ein Überhebeln vermeiden! Widerstände: 24.500 / 24.550 / 24.600 Punkte Unterstützungen: 24.250 / 24.000 / 23.820 Punkte " Quelle: DAX - Erneuter Abprall am Fibo-Fächer nach unten - ING Markets
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