EIne neue Intervention oder ein Abrutschen unter 1,20 mit dynamischer Tendenz hin zu 1,10 oder 1:1 ist ja das, was die meisten erwarten. Ich halte die Option eines längerfristigen Seitwärtstrend ebenfalls für plausibel, wenngleich ich der Meinung bin, dass diese für alle beteiligten nicht optimal wäre. So könnte die SNB wirklich die 1,20 knallhart abschotten. Der Kurs würde nie unter 1,20 fallen, wenn die SNB den Markt knallhart bedient und im Zweifel ihre Drohung wahrmacht und bei 1,20 den Markt flutet mit CHF. Die Marktteilnehmer bemerken dass und verkaufen CHF in der Hoffnung, dass CHF fällt. Die SNB baut ihre Devisenreserven ab, wenn der Markt EUR/CHF nachfragt. Dadurch ist der Kurs bis auf weiteres gedeckelt. Das könnte einige Wochen oder auch Monate dauern, je nachdem, wie sich die Eurozone entwickelt und wie viel EUR/CHF die SNB zwischendurch selbst kaufen muss, wenn der Kurs auf 1,20xxxx fällt. Idealerweise schwächt sich der Franken mit der Zeit wieder deutlich ab und fällt auf ein Niveau von bis zu etwa 1,50 zurück. Das ist auch auf Sicht von etwa drei Jahren durchaus möglich, wenn man sich den Chartverlauf der letzten Jahrzehnte ggn. über Eur bzw. DM anguckt. Danach dürfte sich der Kurs aber wieder deutlich abschwächen. Und auch ein EUR/CHF von 1,00 oder darunter ist nicht unrealistisch und von der Schweizer Volkswirtschaft durchaus auch tragbar. Hier sprechen wir aber über Zeiträume von >5 Jahren und da kann so einiges passieren. Der CHF ist historisch eine starke Währung und einiges spricht dafür, dass er das auch in Zukunft sein kann. Allerdings hat jeder Trend irgendwo seinen Wendepunkt und auch wenn die Eurozone gerade am Abgrund zu stehen scheint, sollte man nicht blind davon ausgehen, dass sie ind en Abgrund stürzt.
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