Indus - Substanz mit Phantasie
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Letztes Jahr wurde ja von 1,50 schon auf 0,80 gekürzt wg Geschäftsentwicklung aufgrund von Corona
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https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...haeftsjahr/?newsID=1444441
trotz lockdown: umsatz mit 400mio auf vorjahresniveau
ebit-anstieg um rd. 56 % auf 25mio
prognose für 2021 bestätigt (umsatz 1,55-1,70 mrd; ebit 95-110 mrd, was im ergebnis auf ein 15er-kgv2021 hinausliefe)
interessant sind die unterschiedlichen ebit-margen:
Bau/Infrastruktur: 15,4%
Fahrzeugtechnik: ebit negativ (-9,7mio ), aber um 2,3mio verbessert (Q1/2020: -12,0mio)
Maschinen- und Anlagenbau: 9,6% (Q1/2020: 3,1%)
Medizin- und Gesundheitstechnik: 8,7% (Q1/2020: 8,0%)
Metalltechnik: 9,5% (Q1/2020: 8,5%)
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Gestern gab es ja die virtuelle HV der Indus AG. Ich kann immer nur wieder darauf hinweisen, dass (auch) die Indus AG eine wirklich transparente IR betreibt. Neben dem wirklich sehr informativen Geschäftsbericht, der auch in der Gestaltung und Übersichtlichkeit sicher mit zu den besten Informationsangeboten auf dem Markt gehört (und den man auch problemlos in gedruckter Form erhalten kann), werden auf der HV üblicherweise wirklich alle Fragen sehr ausführlich beantwortet.
Furchtbar viel Neues gab es auf der HV nicht wirklich zu berichten. Die beiden neuen Unternehmen haben sich jeweils vorgestellt und die "Alteigentümer" haben noch einmal betont, wie sie auf die Idee gekommen sind, ihr Unternehmen an Indus zu verkaufen (entscheidend war dabei, so wie ich das verstanden habe, nicht allein der Preis sondern auch die persönliche Chemie und vor allem die Perspektiven, die den Unternehmen in der Indus geboten werden).
Die Indus lässt den Unternehmen dabei weitgehend ihre jeweilige Selbstständigkeit, bietet aber in vielen Bereichen Unterstützung. Besonders interessant finde ich die hauseigene Förderbank, mit der Innovationsprojekte in den einzelnen Unternehmen unterstützt werden. Die Beteiligungsgesellschaft reicht dazu ein Projekt ein, der Indusvorstand beurteilt dieses und wenn alles glatt geht, bekommt das Beteiligungsunternehmen einen Zuschuss zu dem Projekt. Das finde ich sehr innovativ - es wird nichts von oben vorgegeben und die Ideen kommen aus dem mittelständischen Unternehmen selber (und die kennen ihren Markt und die möglichen Wachstumspotentiale ja auch besser als die Holding). Etwas ähnliches soll es ab 2022 auch zum Thema "Nachhaltigkeit" geben.
Was bei Indus jedenfalls mMn etwas untergeht ist die Tatsache, dass Indus nicht nur auf Tochterebene zukauft (wie gesagt zuletzt JST und Wirus) sondern eben auch auf Enkelebene - und dort werden auch nicht "nur" mittelgroße "hidden champions" zugekauft sondern eben auch mal kleinere, innovative und junge Unternehmen - als Beispiele wurde auf Nachfrage die zweicom-hauff.com, die in-situ.de oder die savvy-telematics.com (alle drei ohne Gewähr, weil ich gleichzeitig schreiben und hören musste ;)) genannt. Damit ist Indus auch in Bereichen unterwegs, die man nicht so direkt auf dem Schirm hat, wenn man die Liste der Beteiligungsunternehmen durchliest.
Was das leidige Thema "Fahrzeugtechnik" angeht, wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass man es dort mit zwei Problemunternehmen zu tun hat, die den gesamten Bereich belasten - die anderen Unternehmen in diesem Geschäftsfeld schlagen sich deutlich besser. Bei diesen beiden Unternehmen handelt es sich um Serienzulieferer, die derzeit restrukturiert werden. Eines dieser beiden Unternehmen soll (nachdem man die Produktion teilweise auch in "low-cost-Standorte" umgelagert hat) in 2022 wieder besser laufen und das andere in 2023. Bei beiden Unternehmen ist der Firmenwert auf "0" abgeschrieben. Für beide Unternehmen wird weiterhin nicht ausgeschlossen, dass man sich von ihnen trennt, wenn man unter dem Dach eines anderen Eigentümers bessere Perspektiven für das jeweilige Unternehmen sieht. Beide Unternehmen sollen aber nach der Restrukturierung auch wieder positive Ebitmargen liefern.
Die "Resillienz" des Unternehmens zeigt sich nach Auskunft des Vorstands auch daran, dass etwa 2/3 der Beteiligungsunternehmen auch in 2020 ein positives Ebit erzielt haben- trotz Belastung der gesamten Wirtschaft durch Corona. Wenn man einzelne Unternehmen herausheben müsste, würde man vielleicht Hauff, Weigand, Betek, Budde und die recht neu im Portfolio befindliche Mesutronic nennen.
Was ich "zahlentechnisch" noch sehr interessant fand war die Tatsache, dass sich der CEO Herr Dr. Schmidt auch noch einmal zu den Zielen von PARKOUR geäußert hat - dort wurde ja der Zielumsatz von "2,5 Mrd Euro Umsatz in 2025" auf nunmehr "deutlich über 2 Mrd Euro" korrigiert. Grund hierfür seien vor allem einzelne Stilllegungen und Verkäufe, mit denen man schon Umsatz eingebüßt hat. Er konkretisierte dabei, dass "deutlich mehr als 2 Mrd Euro Umsatz" eher zwischen 2,25 und 2,5 Mrd Euro bedeuten würde.
Wenn man das dann mit dem weiterhin bestehenden Zielwert von stabil über 10% Ebitmarge ansetzt, ergibt sich ein Ebit von sagen wir mal etwa 230 Mio Euro in 2025 - und um das einordnen zu können: Der aktuelle Consensus sieht für das laufende Jahr ein Ebit von 111,5 Mio Euro voraus und errechnet daraus ein EpS von 2.26 Euro. Wenn sich das Ebit bis 2025 in etwa verdoppelt, reden wir rechnerisch von einem EpS von gut 4,50 Euro.
Das sind mMn durchaus positive Aussichten für etwas längerfristig orientierte Anleger - und mir kommt das auch nicht so vor als ob man bei Indus mal irgendeine Zahl an die Wand geworfen hätte sondern dahinter steckt ein sehr detaillierter Plan zur Steigerung des Umsatzes - auch durch die geplanten Übernahmen - hier stehen jährlich etwa 50 Mio Euro zur Verfügung - als auch durch Steigerung von Effizienzen in den Beteiligungen und durch Förderung von Innovationen.
Erfreulich sind dann auch die Aussichten für die Dividende - sollte das EpS auf 4,50 Euro steigen, dürfte die Dividende dann auch auf knapp 2 Euro steigen - und zudem wird bei Indus auch über die Möglichkeit einer Aktiendividende nachgedacht.
Einen schönen Tag noch allerseits.
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Hört sich sehr gut an.
Heute also ex Dividende von 0,80 ?
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Aktuell sehen wir wohl nicht die besten Zeiten für etablierte Beteiligungsunternehmen. Ähnlich wie die Gesco, zu der ich gestern was geschrieben habe, dümpelt auch der Kurs der Indus derzeit eher Richtung Süden.
Und ähnlich wie bei Gesco sehe ich dafür keinen wirklichen Grund - erst recht nicht perspektivisch.
Die Wirtschaft in Deutschland soll im laufenden Jahr um 3,5% wachsen - die Regierung hat die Prognose vor wenigen Wochen auf diesen Wert erhöht. Indus, die einen Querschnitt der deutschen (mittelständischen) Wirtschaft abbildet, bewegt sich also in einem einigermaßen intakten, wieder wachsenden Umfeld.
Auch die Indus hat, auch hier wieder Ähnlichkeiten zur Gesco, natürlich als Mittelstandsholding Unternehmen aus dem Bereich "Fahrzeugtechnik" im Portfolio, die schon vor Corona Schwierigkeiten gemacht haben. Indus hat sich dazu entschlossen, nur einen sehr kleinen Teil dieser Beteiligungen zu veräußern und den überwiegenden Teil der Unternehmen zu sanieren. Das mag (auch in meinen Augen) der beschwerlichere Weg sein als der Komplettverkauf - und dieser Weg bindet auch finanzielle und personelle Ressourcen - diese Kritik würde ich in jedem Fall gelten lassen - aber man ist auf dem Weg der Restrukturierung schon ein Stück weiter gekommen und rechnet jetzt damit, dass das eine der beiden "Problemunternehmen" (im Bereich "Fahrzeugtechnik" gibt es neben durchaus gut laufenden kleineren Unternehmen auch zwei große Serienfertiger, die massive Probleme haben) ab 2022 und das andere ab 2023 wieder normal laufen und dann auch in die Gewinnzone zurückkehren sollen.
Wie gesagt, man kann mMn durchaus die Frage stellen, ob es für die Indus nicht besser gewesen wäre, diese beiden Unternehmen zu verkaufen - aber man hat sich eben anders entschieden und ein Ende der Sanierungsbemühungen ist nun in Sicht.
Daneben verfügt die Indus aber über ein sehr großes Portfolio an guten und sehr guten Unternehmen, die tatsächlich auch branchenbezogen einen guten Querschnitt durch die deutsche Mittelstandslandschaft darstellen (und in den letzten Monaten wurden auch wieder zwei Unternehmen zugekauft - da ist die Indus dann schon etwas aggressiver als die Gesco unterwegs).
Schaut man sich den Analystenkonsens an, soll Indus in diesem Jahr 2,29 Euro je Aktie verdienen (da zeigt sich erstens eben die Tatsache, dass die ersten Monate des laufenden Jahres noch durch Corona belastet waren/sind und zum zweiten eben der noch nicht sanierte Bereich Fahrzeugtechnik, der auch im laufenden Jahr noch negativ bleiben wird) - aber schon im nächsten Jahr soll das EpS dann auf 3,21 Euro steigen (und in 2023 nach Meinung der Analysten, die sich trauen so weit in die Zukunft zu schauen dann auf 3,61 Euro).
Insofern wird auch die Indus derzeit mit einem 2022er KGV von leicht über 10 gehandelt (ähnlich wie Gesco). Ebenfalls vergleichbar mit Gesco ist die Nähe des Aktienkurses zum Buchwert. Zum 31.03.2021 lag das Eigenkapital je Aktie bei 28,80 Euro. Damit liegt das KBV der Indus bei unter 1,2. Die Gesco liegt ja noch unter 1 - dafür ist die Indus die größere und breiter aufgestellte Gesellschaft, die meinem Empfinden nach auch mehr "High-Tech" vorzuweisen hat (allerdings auch einen deutlich höheren Firmenwertanteil in der Bilanz aufweist).
Parallelen zur Gesco gibt es wieder beim Thema "Strategie". Auch die Indus hat ein "Zukunftsprogramm" aufgelegt - hier heißt es "Parkour". Die Indus hat sich hier zu sehr konkreten Zielen für das Jahr 2025 bekannt: Der Umsatz soll dann deutlich über 2 Mrd Euro liegen (in der HV hat der CEO etwas konkreter von einem Umsatz von zwischen 2,2 Mrd und 2,5 Mrd Euro gesprochen) und die Ebit-Marge bei 10%. Das würde dann für 2025 ein Ebit von mindestens 220 Mio Euro bedeuten - also noch einmal knapp 50% höher als das von den Analysten für 2022 prognostizierte Ebit von 154 Mio Euro (was zu einem EpS von 3,21 Euro führen soll).
Sofern man dem Vorstand der Indus zutraut, diese postulierten Ziele dann auch zu erreichen, dürfte die Aktie beim aktuellen Kurs also mindestens für Anleger mit einem Anlagehorizont von etwa 5 Jahren sehr interessant sein (zumal es ja auch nicht so sein wird, dass man bis 2024 ergebnisseitig so vor sich hindümpelt und dann in 2025 der große Boost kommt - das Ergebnis wird sich sukzessive auf die Ziele für 2025 hinbewegen). Sofern sich die Bewertungsmultipel nicht komplett ändern, wird der Kurs mMn angesichts der dann deutlich steigenden EpS und Dividenden eigentlich steigen müssen (falls es denn an der Börse so etwas wie "Logik" gibt :-).
Ich für meinen Teil kaufe daher an schwächeren Tagen immer mal wieder nach. MMn sind beide Beteiligungsgesellschaften derzeit doch ziemlich unterbewertet (auch mal verglichen z.B. mit einer MBB) - gemessen an den erwarteten KGVs und dem KBV (und nicht zu vergessen, dass beide Unternehmen sehr "anständige" Dividenden zahlen). Das ist aber natürlich nur meine persönliche Einschätzung und keine Empfehlung an andere hier.
P.S.: Noch eine kleine Ergänzung zum Baubereich: Indus selber geht für 2021 von leicht sinkenden Umsätzen und einem schwächeren Ebit für diesen Bereich aus. Allerdings gibt es im Baubereich ja auch Anbieter von Infrastrukturlösungen, die sicher nach der Krise stärker nachgefragt werden. Aber ja, eine gewisse Schwächung dieses Bereichs ist bei Indus im Plan enthalten.
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Wer sich etwas eingehender mit der Indus Holding AG beschäftigen möchte, kann das auch im Rahmen eines DSW "Webinars" machen, das am kommenden Donnerstag, dem 01.07.21 um 18.30 Uhr stattfindet. Dann werden nacheinander die Siemens AG und die Indus AG "präsentieren". Meistens läuft das so ab, dass der jeweilige Referent - bei Indus ist es der CEO, Herr Dr. Schmidt selber, das Unternehmen kurz vorstellt, die wirtschaftliche Entwicklung erläutert und dann können Fragen gestellt werden, die vom Geschäftsführer der DSW dann an den CEO weitergereicht werden. Die Homepage der DSW findet man unter dsw-info.de
Ich finde die Tatsache, dass sowohl die DSW als auch die SDK solche "Webinare" sehr regelmäßig anbieten ist ein schöner Service für Aktionäre (man muss auch kein Mitglied sein, um an einer derartigen Veranstaltung teilzunehmen).
Und die Tatsache, dass die Indus regelmäßig an solchen Foren teilnimmt werte ich auch als äußerst positiv. Das zeigt mMn, dass die Indus auch den Kontakt zu den "einfachen Aktionären" sucht und diese sehr ernst nimmt - passend zur guten IR Arbeit - Fragen werden schnell und ausführlich von Frau Sanac und ihrem Team beantwortet - für mich auch EIN Aspekt bei der Frage, ob ich in ein Unternehmen investiere oder nicht - und nicht der unwichtigste.
Einen schönen Abend allerseits
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Und der Wert kennt diese Woche nur eine Richtung.. Up?
Sind die Zahlen schon durchgesickert? Termin zur Veröffentlichung der Zahlen zum 2.quartal ist erst am 11.08.21.
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Erst läuft der Kurs hoch,dann korrigiert er, also nicht sell on Good news?
Bin gespannt....
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... trotz Unsicherheiten im Markt Fahrzeugtechnik und Materialknappheit", https://www.dgap.de/dgap/News/corporate/...s-deutlich/?newsID=1469528
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Angesichts des Kurssprungs, den die Gesco-Aktie nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen gemacht hat, könnte man so langsam auf die Idee kommen, dass Indus noch ein gewisses Aufholpotential hat. Gesco hat sich im letzten Monat von 21,70 Euro auf 26 Euro verbessert (macht einen Anstieg um fast 20% !) , der Kurs der Indus dagegen hat sich im gleichen Zeitraum um 1,50 Euro von 35,80 Euro auf 34,30 Euro (macht etwas über 4%) verbilligt.
Das hat auf der einen Seite durchaus auch seine Gründe. Während Indus immer noch mit dem mauen Geschäft im Bereich Fahrzeugtechnik kämpft (dieser Bereich wird der Holding auch im laufenden Jahr wieder Verluste bringen, die die sehr gute Entwicklung in anderen Bereichen teilweise überdecken), hat sich Gesco sehr konsequent von diesem Bereich getrennt und muss daher auch nicht mit weiteren Belastungen aus diesem Bereich kalkulieren.
Gesco weist außerdem weiterhin prozentual deutlich weniger Firmenwerte in der Bilanz aus - obwohl man den letzten Übernahmen diesen Bilanzposten auch "fleißiger" bedient hat als das bei früheren Übernahmen der Fall war.
Auf der anderen Seite haben sich aber z.B. die beiden Kurs-Buchwert-Verhältnisse angeglichen. Gesco weist ein KBV von knapp 1,2 aus und Indus auch nur noch ca. 1,22 . Da haben sich die Bewertungen also deutlich angenähert.
Schaut man zudem auf das von den Analysten erwartete KGV für das laufende und das nächste Jahr, ergibt sich für Gesco (ich habe mal den Durchschnitt der drei Analysen genommen, die nach Vorlage der Halbjahreszahlen aktualisiert worden sind), ein KGV von 13,4 für 2021 (EpS 1,94) und von 12,2 für 2022 (EpS 2,12) und bei Indus (Zahlen aus dem Consensus) für 2021 von 14,6 (EpS 2,37) aber für 2022 nur noch ein KGV von 10,9 (EpS 3,17).
Perspektivisch ist die Indusaktie im Moment also günstiger als Gesco, weil der Markt bei Indus eben (skeptisch) abwartet, wie sich der Bereich Fahrzeugtechnik in den nächsten Jahren entwickelt. Schafft dieser im kommenden Jahr wenigstens wieder die "Null" ist Indus derzeit aber extrem günstig.
Als Spielerei noch hinterhergeschoben die erwarteten KGV für 2023: Gesco 10,7 und Indus nur noch 9,5.
Wie man sieht, ist die Indusaktie derzeit günstiger - aber eben nur unter der Voraussetzung, dass man die Probleme bei der Fahrzeugtechnik in den Griff bekommt (oder sich vielleicht doch noch von den entsprechenden "Problemunternehmen" in diesem Bereich trennt).
Zu bemerken ist in jedem Fall noch, dass beide Unternehmen grade dabei sind, Effizienzsteigerungsprogramme auszuführen. Zusammen mit der ebenfalls bei beiden Unternehmen angekündigten Übernahme weiterer Unternehmen wird dies zu einer weiteren signifikanten Erhöhung der EpS führen.
Gesco hat sich dabei zwei größere Ankerbeteiligungen vorgenommen, die die Abhängigkeit von Dörrenberg abmildern sollen (die aber ja derzeit sicher nicht zuletzt für die guten Zahlen verantwortlich ist). Gesco strebt dabei eine Ebitzielmarge "über den Zyklus hinweg" (also einigermaßen konjunkturunabhängig) von zwischen 8 und 10 % an. Da man bei den Ankerbeteiligungen sicher so ca. 100 Mio Euro Umsatz je Beteiligung brauchen dürfte, um das angestrebte Ziel (wie gesagt mehr Unabhängigkeit von Dörrenberg) zu erreichen, dürfte sich das Ebit alleine anorganisch um etwa 15 - 20 Mio Euro verbessern (und auch die bisherigen Beteiligungen haben das Margenziel ja noch nicht ganz erreicht, also wird aus aus diesem Bereich noch eine Ebiterhöhung erwartet).
Indus will in den nächsten Jahren kontinuierlich auf einen Umsatz deutlich über 2 Mrd Euro wachsen (also dürften die Übernahmen den Umsatz prozentual nicht so stark treiben wie bei Gesco), dafür dann aber eine Ebitmarge von zuverlässig über 10% erreichen. Würde man die Ziele, die für 2025 formuliert worden sind tatsächlich erreichen (Umsatz gegenüber 2021 plus 500 Mio Euro mindestens, Marge von 10%) , dürfte sich das Ebit von den für das laufende Jahr erwarteten 114 Mio Euro im Prinzip verdoppeln - und damit natürlich auch der Aktie neue Kursperspektiven eröffnen.
Also: Wer mittelfristig orientiert ist, macht in meinen Augen mit beiden Aktien nicht viel falsch, weil bei beiden Aktien damit zu rechnen ist, dass sie durch Übernahmen und Effizienzsteigerung in den nächsten Jahren sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis deutlich steigern können. Wenn man den Vorständen und ihren Plänen Glauben schenkt, scheint mir die Indusaktie aktuell (nach dem starken Anstieg der Gesco und der gleichzeitig schwachen Performance der Indus in den letzten Tagen) sogar noch etwas aussichtsreicher zu sein... Das ist aber wie immer nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung!
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Was die Höhe der Verbindlichkeiten angeht, ist mMn die absolute Höhe der Verbindlichkeiten relativ wenig aussagekräftig. Den Finanzverbindlichkeiten oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stehen ja auf der anderen Seite Forderungen gegen Kunden und Finanzmittel gegenüber.
Deshalb finde ich persönlich die Nettoverschuldung interessanter. Die lag bei Indus auf den 30.06. bei knapp 550 Mio Euro. Nun ist auch diese Zahl alleine nicht wirklich aussagekräftig. Nicht so ganz unwichtig ist ja, was man von den Schulden sozusagen gekauft hat - und mMn auch, was man für die Schulden bezahlt. Es ist ja so, dass die Zinsen derzeit sehr niedrig sind - insofern macht es in meinen Augen durchaus Sinn, das Beteiligungsportfolio auch dann auszubauen, wenn man Teile des Kaufpreises über Darlehen finanzieren muss. Die Zinsaufwendungen lagen im Jahr 2020 auch nur bei etwa 16,5 Mio Euro - eben weil die Zinsen relativ niedrig sind. Finanziert man heute einen Beteiligungskauf über ein Darlehen, dürfte sich das daher angesichts der niedrigen Zinsen durchaus rechnen. Was man dabei aber beachten sollte: Man sollte Beteiligungen natürlich nicht überteuert einkaufen, nur weil grade das Geld billig ist. Wenn man zu hohe Firmenwerte "einkauft" kann das in Krisenzeiten auch mal nach hinten losgehen - da hat Indus nicht immer drauf geachtet. Inzwischen sind die Firmenwerte aber mMn in Relation zur Bilanzsumme wieder auf ein akzeptables Maß gesunken (im wesentlichen durch die schmerzhaften Sonderabschreibungen auf einige nicht mehr wirklich rund laufenden Beteiligungen).
Indus selber strebt einen Verschuldungsgrad von etwa 2,5 an (also Nettoverschuldung ist maximal so hoch wie das 2,5 fache Jahres-EBITDA). Da liegt man derzeit wegen dem niedrigen EBITDA drüber. Ein Verschuldungsgrad von 2,5 dürfte aber jedenfalls mMn unproblematisch sein, da Indus ja auch cashflowpositiv ist.
MMn wird die Verschuldung dann problematisch, wenn man keinen positiven Cashflow erwirtschaftet, man also mit dem aufgenommen Geld den laufenden Geschäftsbetrieb finanzieren muss oder wenn die Eigenkapitalquote sich Richtung "0" bewegt. Beides ist hier nicht der Fall - insofern sehe ich die Verschuldung der Indus derzeit als eher unproblematisch an - ist aber natürlich nur meine persönliche Einschätzung!
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Börsenumsätze hatten in der jüngsten Vergangenheit bei steigenden Kursen zugelegt, jetzt kurz vor den Zahlen bröckelt es wieder...
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In dieser Woche hat die Indus ihre Q3 Zahlen veröffentlicht - und leider ist es wiederum der Bereich Fahrzeugtechnik, der der Holding das Ergebnis ordentlich verhagelt.
Operativ hat der Bereich Verluste von 33,3 Mio Euro eingefahren - und damit die anderen, gut laufenden, Bereiche beeinträchtigt. Zusätzlich mussten in diesem Bereich wieder Sonderabschreibungen vorgenommen werden - 8,2 Mio Euro insgesamt, so dass das Bereichs-Ebit bei negativen 41,5 Mio Euro liegt. Zu den eh schon vorhandenen Schwächen einzelner Unternehmen kommen jetzt auch noch die aufgrund des Chipmangels und der allgemeinen Lieferkettenproblematik verzögerte Abrufe der Automobilhersteller hinzu. Mir kommt das so langsam wie eine "Never-ending-story" vor - allerdings wie eine sehr traurige. Nun hat sich Indus wohl dazu entschlossen, ein Problemunternehmen zu veräußern und ist in den Verhandlungen wohl auch schon weit fortgeschritten - was grundsätzlich eine gute Nachricht ist. Da im Rahmen der Veräußerungsabsichten für die Wiesauplast (um die geht es hier) allerdings noch einmal 2,5 Mio Euro abgeschrieben werden mussten, kann man wohl davon ausgehen, dass der Preis nicht so beeindruckend sein wird. Dennoch gilt mMn hier "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende". Konsequenterweise müsste sich Indus mMn jedoch auch dazu aufraffen, das oder die anderen Problemunternehmen aus diesem Bereich an andere Eigentümer abzugeben.
In dem Zusammenhang ist es nicht nur bedauerlich sondern auch sehr ärgerlich, dass dieser Bereich nun schon seit Jahren das Konzernergebnis stark negativ beeinträchtigt. Bereits in 2019 und 2020 hat dieser Bereich einschließlich der notwendigen Wertminderungen (hier hat sich mMn gerächt, dass Indus recht hohe Firmenwertansaätze gewählt hat, die in Normaljahren das Ergebnis mangels Abschreibungen nicht beeinträchtigen - dafür aber in Problemjahren für bestimmte Branchen für hohe Sonderabschreibungen sorgen) 123,6 Mio Euro Verluste eingefahren, rechnet man die nun schon wieder aufgelaufenen Verluste i.H.v. 41,5 Mio Euro hinzu, kommt man auf über 165 Mio Euro Verluste in diesem Bereich in nur drei Jahren.
Da muss sich der Vorstand dann mMn schon den Vorwurf gefallen lassen, die Situation dieser Branche und vor allem die Perspektiven sehr falsch eingeschätzt zu haben - denn es sind ja nicht nur Verluste entstanden sondern mit Sicherheit auch Mittel zur Umstrukturierung der entsprechenden Unternehmen geflossen, die man (nachher ist man immer schlauer) besser dafür eingesetzt hätte, Unternehmen aus anderen Branchen zu kaufen.
Ganz klar (jedenfalls für mich): Hier hat der Vorstand des Wettbewerbers Gesco einen deutlich besseren Job gemacht und sich konsequent von dem gesamten Bereich getrennt (auch wenn das seinerzeit heftig kritisiert worden ist, war die Überlegung, dass die Sanierung/Umstrukturierung der entsprechenden Unternehmen Gesco sowohl personell - man ist halt kein Sanierungsexperte - als auch finanziell überfordern würde absolut richtig!).
Leider muss Indus vor allem wegen dem erneut stark beeinträchtigten Automobilbereich auch die Gesamtjahresprognose leicht um 5 Mio Euro zurücknehmen - von bisher 100-115 Mio Euro Ebit auf nunmehr 95-110 Mio Euro Ebit (hinzu kommen wie gesagt dann noch die Sonderabschreibungen von bisher 8,2 Mio Euro).
Man kann wirklich nur hoffen, dass Indus dieses Jahr dazu nutzt, die Risiken aus dem Bereich Fahrzeugtechnik aus der Bilanz zu nehmen, um nicht im nächsten Jahr wieder mit einem Klotz am Bein zu starten. Ich glaube nicht, dass der Markt dieses Gewürge in diesem Bereich länger hinnehmen möchte und ich bin mir sehr sicher, dass die Entwicklung des Aktienkurses durch diese ständigen Verluste in einem Bereich und die bisher gezeigte Unfähigkeit des Vorstands, dieses Problem zu lösen (auch nicht im dritten Jahr der Probleme) stark beeinträchtigt wird. Ärgerlich ist ja vor allem, dass die ja durchaus erfreulichen Entwicklungen in anderen Bereichen und die im Rahmen des Parkour Programms erzielten Fortschritte von den Problemen in diesem einen Bereich überlagert werden (es ist z.B. sehr erfreulich, dass man den Cashflow trotz ausgeweitetem Geschäftsvolumen positiv halten konnte und sämtliche anderen Bereiche in der Holding gut laufen - auch die Tatsache, dass man im laufenden Jahr durchaus vielversprechende Unternehmen erworben hat und damit auf einem sehr guten Weg ist, die Mittelfristziele zu erreichen, gehen wegen der Fahrzeugtechnik unter.
Ich hoffe sehr, dass wir in diesem Jahr dann tatsächlich zum letzten Mal über Sonderabschreibungen und Probleme im operativen Geschäft reden müssen und die Perspektiven für die Holding, die ich persönlich nach wie vor als sehr gut beschreiben würde (falls man die Probleme im Bereich Fahrzeugtechnik in den Griff bekommt) wieder mehr in den Vordergrund rücken dürfen (ist natürlich wie immer nur meine persönliche Meinung und keine Anlageempfehlung für andere hier).
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Ich war gestern tatsächlich kurz davor meine Anteile glattzustellen, nachdem nachmittags der Kurs wieder angezogen hat, habe ich das erstmal wieder verworfen.
Es bleibt spannend, momentan überwiegt bei mir noch das Vertrauen, bei mittelfristiger Betrachtung .
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ABER (und das ist dann für mich eben doch entscheidend gewesen, nicht zu verkaufen - auch keine Teile meines Bestands) ich finde den Vorstand trotzdem glaubwürdig und kompetent genug, die Ziele für 2025 (über 2 Mrd Euro Umsatz bei einer EBITmarge von über 10%) zu erreichen. Die anderen Bereiche führt der Vorstand ja sehr erfolgreich und auch die Zukäufe, die der Vorstand in diesem Jahr getätigt hat, scheinen mir sinnvoll. Den Bereich Fahrzeugtechnik wird man bis dahin auch so (durch erfolgreiche Umstrukturierungen) oder so (durch Desinvestments und Verkäufe) soweit begradigt haben - sonst kann man die Zielmarge mMn nicht erreichen. Zudem könnte es in diesem Jahr auch noch einen weiteren Zukauf geben, der, wenn es sich um ein prosperierendes Unternehmen in einem interessanten Markt handelt (und das hat der Vorstand zuletzt ja eigentlich immer hinbekommen), für gute Nachrichten vom Unternehmen sorgen sollte.
Insofern: Ich glaube, dass das allerschlimmste im Bereich Fahrzeugtechnik ab 2022 hinter uns liegt (wie gesagt, das hat mMn zu lange gedauert) und dadurch sollten die vorhandenen Fortschritte in den anderen Bereichen und die auf dem Weg zu den Zielen 2025 wieder mehr in den Fokus rücken (verstärkt dann ab 2023, wenn es im Bereich Fahrzeugtechnik dann aber auch mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis geben muss). Der Effekt dürfte dann enorm sein, denn wenn man sich die Zahlen der ersten neun Monate des laufenden Jahres anschaut, muss man konstatieren, dass das EBIT zum 30.09.21 mit einem lediglich ausgeglichenen Bereich Fahrzeugtechnik nicht 78,6 Mio Euro betragen hätte sondern 120 Mio Euro - das zeigt das Potential, das eine Lösung der Probleme in diesem Bereich hätte - und hinzu kommen halt die Zukäufe, die man sich vorgenommen hat.
Und falls man bis 2025 sagen wir mal 2,2 Mrd Euro Umsatz und 10% Ebit erreicht hätte, würden wir sowieso über ganz andere Dimensionen sprechen. Insofern: Fehler wurden gemacht, was sehr ärgerlich ist - aber mMn stimmt die Perspektive.
Ein schönes Wochenende allerseits.
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