wenn Sprüche wie "Der Euro, unabhängig von der EUR/CHF Entwicklung, ist eine Fehlkonstruktion, evt. verstehen das nur gewisse Personen." kommen. Denn das legt nahe, dass Personen, die im Euro keine Fehlkonstruktion sehen, wie etwa ich, einfach zu dumm sind, die Wahrheit zu erkennen.
Ich sehe weder in der EU noch im Euro prinzipiell eine Fehlkonstruktion. Und bisher hat hier auch noch niemand auch nur irgendwie schlüssige Aussagen gebracht, die mich vom Gegenteil überzeugt hätten. Der Währungsraum ist weder zu groß (es gibt größere auf der Welt), noch zu inhomogen (sonst hätte sich ja auch nie ein Dollar in den USA durchsetzen können, weil auch dort ein großes Gefälle zwischen Nord- und Südstaaten vorherrschte und immer noch existiert.). Warum also soll der Euro nicht funktionieren?102
Ich glaube auch nicht, dass ein langfristiges (und de facto unumkehrbares) Abwerten einer Währung eine Wirtschaft wieder konkurrenzfähig macht, aus zwei Gründen 1. Die strukturellen Problem, welche die Wirtschaft nicht konkurrenzfähig machten, werden dadurch nicht behoben 2. Dies geht zu Lasten der Gesamtbevölkerung, derweil die vorher erwirtschafteten Firmen-Gewinne nicht bevölkerungsbreit verteilt wurden. So gesehen ist eine dauerhafte Abwertung der Währung eine Form der Umverteilung von Arm zu Reich (was nicht zuletzt zum Beispiel Russland, Brasilien, die Türkei oder auch Argentinien zeigten oder gerade zeigen) - in der Form für mich nicht akzeptabel. Es entpuppt sich in meinen Augen schlicht als Instrument, um die Schere zwischen Arm und Reich aufzureißen und kein Argument wie "die leisten ja auch mehr" greift in diesem Fall... Dasselbe gilt meiner Meinung nach übrigens auch für eine dauerhafte Aufwertung einer Währung - auch hier findet eine Umverteilung von arm zu Reich statt. Hiervon ausdrücklich NICHT betroffen sehe ich Währungsschwankungen, die mal in die eine, mal in die andere Richtung gehen, wie beispielsweise zwischen Dollar und Euro. Der Euro war schon viel weniger Dollar wert und auch schon viel mehr. Die aktuellen Entwicklungen sind damit fast ausschließlich Notenbankgetrieben und werden sich wieder ausgleichen, sobald die Notenbanken ihre Programme zurückfahren und die realen Wirtschaften wieder mehr in den Blickpunkt rücken.
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