Am 4.10.2021 wird Encavis das Schuldnerwandlungsrecht in Anspruch nehmen und die Anleihe in Aktien wandeln. Das gesamte Emissionsvolumen war EUR 150.300.000,00,. Die Wandelanleihe hatte einige Sonderbedingungen. Ein Gläubiger hatte bereits selbst am 5.08.2021 EUR 800.000,00 gewandelt in 112.936 Aktien (siehe akt. Unternehmenspräsi. S.82) (Die Gläubiger / Inhaber der Anleihe mit der WKN A19NPE) haben/hatten ebenfalls ein Wandlungsrecht innerhalb einer Frist. Encavis ,als Schuldner, hatte ebenfalls ein Wandlungsrecht und wandelt nun Nominal EUR 149.500.000,00 in Stück 21.105.088 Aktien, d.h die Anleihe wird nicht zurückgezahlt (sie verschwindet) und die Inhaber erhalten Aktien. In der Encavisbilanz ein Passivtausch.
Gute Aktion? Nach meiner Meinung ja. Die Zinsen für die Anleihe waren 150.300.000 x 5,25% im Jahr = 7.890.750 EUR. Für dieses GJ will Encavis EUR 0,30 pro Aktie ausschütten, d.h. für alle durch die Wandlung entstandenen Aktien 112.936 + 21.105.088 = 21.218.024 würde eine Ausschüttung von EUR 6.365.407,20 anfallen. Encavis wird also in Zukunft weniger auszahlen, darum gibt es auch k e i n e Gewinnverwässerung. Das Geld war ja auch für die Zinsen schon vorhanden. Es wird sogar Geld gespart (>1,5 Mio EUR).
Stimmrechte werden verwässert, Beispiel: Pool AMCO & Liedtke haben 27,4 % der Aktien (heute: 38.185.791). Um den Stimmrechtsanteil zu halten, müssten sie 5.813.739 Aktien dazu kaufen. Für mich als Kleinanleger spielt es weniger eine Rolle, ob ich 0,00008 oder 0,00007 % Stimmrechtsanteile besitze. Die Earnings per Share werden m.E. unter gleichen Bedingungen eher steigen, da (siehe oben) mehr Zinsen für die Anleihe gezahlt wurden als im nächsten Jahr an Gewinn für die neuen Aktien ausgeschüttet wird.
Warum könnten die Shortpositionen aufgelöst werden? Unterstellt wird: es wurde die Anleihe gekauft und die Aktien wurden verkauft Die Investoren erhielten also 5,25% Zinsen jährlich ohne Kapital einsetzen zu müssen. In Zukunft fällt die Zinszahlung weg.
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