17.11.2011 18:35:45 - Spanien zahlt Rekordzinsen - Europas Börsen geraten unter Druck FRANKFURT (Dow Jones)--Die Staatsschuldenkrise in Euroland hat einmal mehr die Aktienkurse gemacht. Spanien muss für Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren knapp 7% Zinsen zahlen. Damit sind die Iberer auf Augenhöhe mit den Italienern, was die geforderte Risikoprämie der Investoren betrifft. "Spanien muss einen deutlichen Risiko-Aufschlag der Anleger akzeptieren, um an Geld zu kommen", so ein Händler.
Der Euro-Stoxx-50 schloss 1,1% oder 25 Punkte leichter bei 2.243. Der Stoxx-50 gab um 1% oder 22 Punkte auf 2.246 nach. Ein Blick auf die bisherige Jahres-Performance der europäischen Indizes macht die Auswirkungen der Euro-Krise sichtbar. Während der Euro-Stoxx-50 bisher um 20% an Wert einbüßte, verlor der Stoxx-50 mit seinen schweizer und britischen Unternehmen nur 13%.
Die Auktion spanischer Staatsanleihen am Vormittag ist nach Einschätzung von Marktteilnehmern "alles andere als berauschend" verlaufen. Allen Sparbemühungen zum Trotz wurde die Anleihe nur mit Mühe an den Mann gebracht. Anleger haben sich ihr Engagement teuer bezahlen lassen. Folge sind die höchsten Renditen für zehnjährige Titel seit dem Start des Euro.
Damit nimmt der Druck auf die Europäische Zentralbank weiter zu, mit massiven Schritten, wie Gelddrucken, die Märkte zu beruhigen. Im Handel wird bereits seit einer Woche der unbegrenzte Ankauf von Anleihen der europäischen Krisenländer als ultima ratio diskutiert, denn ein Renditeniveau von über 7% - bereits die Marke von 6% gilt als kritisch - können sich weder Spanien noch Italien auf längere Zeit leisten.
Banken mit Fitch-Aussagen und Euro-Krise unter Druck
Die Fitch-Warnung vor Ansteckungsgefahren für US-Banken durch die Schuldenkrise in der Eurozone ist eine schlechte Nachricht für den Bankensektor insgesamt. "Die Risiken steigen wieder", sagte ein Händler einer internationalen Großbank. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Liquiditätsprobleme im Sektor weiter verschärfen und stärker ausbreiten könnten.
Bislang sei unklar, wie groß das gesamte Engagement des US-Bankensektors in der Eurozone sei, heißt es. Fitch schätzt das Volumen das riskanten Anlagen für die größten US-Banken auf rund 50 Mrd USD. Aber auch die weiterhin schwelende Staatsschuldenkrise in Euroland belastet die Bilanzen der Finanzwerte. Der Stoxx-600-Bankenindex verlor 2,2%, der entsprechende Sektor der Finanzdienstleister 1,4%.
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