Arques bereitet Ausstieg aus Schöps vor Der deutsche Sanierer sucht nach zahlreichen Eigentümerwechseln und hohen Verlusten erneut einen Käufer für die Textilkette Wien - Schöps kommt nicht zur Ruhe. Die Textilkette steht nach zahlreichen Eigentümerwechseln und hohen Verlusten mehrheitlich unter dem Dach des deutschen Sanierers Arques. Jetzt, nach rund einem Jahr, will sich auch dieser zurückziehen und denkt über einen geeigneten Käufer nach, bestätigt Wolfgang Neubert, Geschäftsführer von Schöps, dem STANDARD. (Die deutsche Beteiligungsgesellschaft ist erstmals seit vier Jahren im ersten Quartal ins Minus gerutscht. Anders als im Vorjahreszeitraum konnte die Gesellschaft in den ersten drei Monaten keine Gewinne aus dem günstigen Erwerb sanierungsbedürftiger Unternehmen realisieren, wie das im MDAX gelistete Unternehmen heute Mittwoch in Starnberg mitteilte.) Schöps sei auf Dauer zu klein für den Markt und brauche einen Partner, der Größenvorteile bringe und über Know-how im Textilgeschäft verfüge. Arques habe die "Erstversorgung" erledigt, konkret die Kosten gesenkt und die Filialen konsolidiert. Laut Format sucht das Modehaus bereits seit Monaten erfolglos einen Käufer, potenzielle Interessenten hätten abgewinkt. Das sei Buschfunk, sagt Neubert. Fakt sei, dass jeder Sanierer ab dem Tag des Einstiegs über den möglichen Börsengang oder Verkauf an strategische Investoren nachdenke.Weiter in VerlustzoneSchöps steckt nach wie vor in der Verlustzone. Der Umsatz, er lag 2006 bei 70 Mio. Euro, sank. Wenn man das Ruder herumreiße, dann schlage das auf die Bilanz durch, sagt Neubert, das "spürt man volle Kanne". Die Marge sei mittlerweile aber in einem vernünftigem Rahmen, die Neupositionierung greife. Neubert hat die Zahl der Filialen in den vergangenen zwölf Monaten von 122 auf 95 reduziert. Die verbliebenen Outlets wurden modernisiert, das Sortiment gestrafft. Die Zahl der Mitarbeiter sank von rund 850 auf 600 Beschäftigte. Weitere tiefe Einschnitte werde es nicht geben, vielmehr Abtausch von Standorten zugunsten besserer Lagen. Der österreichische Immobilien-Multi Leopold Böhm baute Schöps einst innerhalb kurzer Zeit zu einem Konzern mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz und über 1000 Mitarbeitern aus. 1989 gab er die schwer verschuldete Kette an Investoren ab, mehrere Sanierungsversuche schlugen fehl. Heute ist das Unternehmen zu 51 Prozent in Hand von Arques, 49 Prozent hält die italienische Marbert AG. (vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.5.2008) lg affi 3PS: Ganz stimmts nicht mehr da Arques Schöps bereits total übernommen hat.
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