nein, ich bin nicht pessimistisch, sonst wäre ich hier nicht seit Jahren Aktionär, mein größtes Einzelengagement. Und Euphorie ist kein guter Berater. Ist in der Regel der Start der Trendumkehr. Ein neuer Vorstand dürfte so ca. 400.000 Euro pro Jahr kosten; er sollte also ca. 20 Mio. Zusatzumsatz bringen wenn er sich rechnen soll. Über die Notwendigkeit kann man streiten bei einer Holdingstruktur, da ja die Tochtergesellschaften alle eigene Geschäftsführer haben. Aber auf der anderen Seite führen die letzten Akquisitionen natürlich zu einer Mehrbelastung, insbesondere des CFO´s. 250 Mio. Umsatzguidance bedeutete für mich, dass eventuell weitere Akquisitionen geplant sind. Da ich glaube, dass wir im Börsenzyklus schon weit fortgeschritten sind, sehe ich die Gefahr, dass man am Peak kauft und zuviel bezahlt. Ich war heute auf dem EK-Forum in Ffm und habe die DEAG-Präsentation gesehen. Dort wurde die Guidance ein wenig konkretisiert und zwar insofern, dass man die 250 Mio. in 2-4 Jahren erwartet. Nehmen wir mal 4 Jahre an bedeutet dies, dass das Wachstum 5% p.a. beträgt, also eine durchaus machbare Zahl. Konkretisiert wurden auch die Targets für Österreich: Man will dort innerhalb von 24 Monaten Marktführer sein, ein ehrgeiziges Ziel. Denke da braucht man Zugriff auf die größten Spielstätten. Positiv auch die Aussagen zur Dividende. Weitere Anhebung auf 12 Cent halte ich für wahrscheinlich. Großen Raum nahm die Erläuterung ein wie wichtig es ist die Tickets über Ticketmaster zu verkaufen. Sollte es gelingen 50% der Tickets darüber zu verkaufen bringt das fast eine Verdoppelung der Erträge auf AG-Ebene, weil Umsatz hier fast mit Gewinn gleichzusetzen ist und ich denke die Erträge fallen auf der Holding-Ebene an. Insgesamt eine sehr gute Präsentation. Aber zum Schluß doch noch eine Euphoriebremse. Ich denke, dass die Aktie weitestgehend die fundamentale Entwicklung widerspiegelt . Stimmt, der Umsatz hat sich seit 2007 verdoppelt, aber wir haben auch ein paar Zahlen, die besser sein könnten. Ebitda 2007: 7 Mio.,2012 nur 9 Mio. Ebit 2007: 6 Mio.; 2012 nur 7 Mio. Also unterproportionale Steigerung. Da gibt es sicher noch Steigerungspotential; einen Teil davon werden wir in 2013 schon sehen. Aber die für den Aktionär wichtigste Zahl hat sich in der Tat gut entwickelt, ungefähr so wie der Aktienkurs. EPS 2007: 4 Cent; 2012: 22 Cent. Und 2013 ohne Einmaleffekte über 30 Cent. Alles Zahlen aus der Präsentation. Wie schon früher gesagt, halte ich einen Kurs von 6-7 Euro für möglich. Setzt aber für mich voraus, dass die Börse weiterläuft und dass die Gesellschaft die Erwartungen erfüllt. Das werden wir erstmals sehen wenn der Jahresabschluß für 2013 vorgelegt wird. Kurzfristig sollte die Aktie Luft holen, dabei die 4 Euro nicht mehr unterschreiten.
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