Evobrutinib-Misserfolg drückt Merck-Papiere zweistellig Die enttäuschende Wirksamkeit des MS-Hoffnungsträgers Evobrutinib hat die Aktien der Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) am Mittwoch schwer belastet. In der ersten Handelsstunde ging es um mehr als 14 Prozent auf 139 Euro bergab. Damit gaben die Papiere der Darmstädter rund drei Viertel ihrer jüngsten Erholung vom mehrjährigen Tief im Oktober wieder ab. Am späteren Vormittag schlingerten die Merck-Anteile um 140 Euro. Der ganz große Verkaufsdruck ist verflacht, es finden sich aber auch kaum Käufer.
Barclays-Expertin Emily Field sprach mit Blick auf Evobrutinib bei Multipler Sklerose (MS) von einer herben Überraschung. Denn zum einen sei der Tenor des Managements hinsichtlich des Potenzials von Evobrutinib zuletzt ziemlich positiv gewesen. Und zum anderen hätten sich die Anleger, wenn überhaupt, dann Sorgen um das Sicherheitsprofil des Mittels gemacht - und nicht um die Wirksamkeit.
In diese Kerbe schlug auch Colin White von der UBS. Die Diskussionen hätten sich in der Klasse der BTK-Inhibitoren, zu denen auch Evobrutinib zählt, um mögliche Lebertoxizität gedreht und deren Einfluss auf die Marktchancen. Dass nun aber Evobrutinib in der Vergleichsstudie gegenüber Teriflunomid den Kürzeren ziehe, sei keine Option gewesen. White stellte aber klar, dass das Management auf Rückfrage die Ergebnisziele bestätigt habe.
Rajesh Kumar von der HSBC hatte bereits am frühen Morgen deutlich reagiert - er strich seine Kaufempfehlung und kappte das Kursziel um acht Prozent auf 170 Euro. Angesichts der Hoffnungen auf einen Kassenschlager mit Umsätzen jenseits einer Milliarde befürchtete er am Markt eine Überreaktion.
Quelle: dpa-AFX
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