ROUNDUP/'WSJ': Deutsche Bank verliert im SNB-Tsunami 150 Millionen Dollar 09:35 17.01.15
NEW YORK (dpa-AFX) - Die radikale Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank SNB, den Franken- vom Eurokurs zu lösen, hat laut einem Zeitungsbericht auch der Deutschen Bank (Deutsche Bank Aktie) massive Verluste eingebrockt. Etwa 150 Millionen Dollar (130 Mio Euro) Einbußen stünden Deutschlands größtem Geldhaus bevor, berichtete das "Wall Street Journal" in der Nacht auf Samstag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Dem US-Bankenriesen Citigroup (Citigroup Aktie) würden Verluste in gleicher Größenordnung entstehen. Auch die britische Großbank Barclays (Barclays Bank Aktie) und einige Hedgefonds sollen kräftig Geld verloren haben. Die Deutsche Bank war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die SNB hatte am Donnerstag völlig überraschend die Wechselkursbindung des Franken an den Euro aufgehoben. Die Schweizer Währung sprang zwischenzeitlich um etwa 30 Prozent nach oben. Der Devisenmarkt wurde völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Analysten sprachen von Panik und Chaos unter Anlegern. Als größtes Opfer der SNB-Entscheidung gilt bislang ein US-Onlinebroker für Kleinanleger, FXCM. Die Firma wurde mit einem Notkredit über 300 Millionen Dollar gerettet, nachdem die Aktie um mehr als 70 Prozent gefallen war.
EXTREME SCHWANKUNGEN AM MARKT
Der britische Wettbewerber Alpari UK meldete sogar Insolvenz an. Die Entscheidung der Schweizer Notenbanker habe zu extremen Schwankungen und zum Austrocknen jeglicher Liquidität geführt, teilte Alpari auf seiner Internetseite mit: "Das hat zur Folge gehabt, dass die Mehrheit der Kunden Verluste erlitt, die ihr Einlagenkapital überstiegen. Wo der Kunde diesen Verlust nicht abdecken kann, wird er an uns weitergereicht." Die Briten sind auch in Deutschland aktiv.
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