Conergy is Back Yeahhhhh

Florian Söllner

Lichtblick im Conergy-Tunnel. Im Gerichtsstreit mit MEMC gibt es erste positive Signale. Von einer Entwarnung kann jedoch noch keine Rede sein.

Die Aktie der angeschlagenen Solarfirma Conergy gewinnt heute knapp zwanzig Prozent. Grund sind positive Signale im MEMC-Streit. Der Solarmodulhersteller hatte vor zwei Jahren einen überdimensionierten, langfristigen Liefervertrag mit dem Waferhersteller abgeschlossen. Da man sich nicht über eine Auflösung einigen konnte, hatte Conergy Klage eingereicht.

Heute nun die Meldung, dass das New Yorker Bezirksgericht der Klage auf Auflösung eines langfristigen Liefervertrages in Teilen zugestimmt habe. Dem Handelsblatt zufolge sieht das Gericht aufgrund der Wettbewerbsbeschränkung zumindest eine Grundlage für die Klage. Der MEMC-Vereinbarung zufolge dürfe Conergy nicht selbst Silizium produzieren, weswegen Conergy darauf plädiert den Vertrag rückwirkend als ungültig zu bewerten. Dem Gericht zufolge muss Conergy jedoch noch begründen, dass es eine eigene Silizium-Fertigung hätte finanzieren können.

Conergy hatte im April Klage eingereicht, da eine Reihe unwirksamer, insbesondere wettbewerbswidriger Klauseln die Unwirksamkeit des gesamten Vertrags zur Folge habe.

Nur für Zocker

Die Entscheidung im Fall MEMC wird wegweisend für die weitere Entwicklung der Conergy-Aktie sein. Ohne die Auflösung des Milliardenvertrages ist das Überleben der Firma fraglich. Der heutige Lichtblick könnte der ausgebombten Aktie für die nächsten Tage den nötigen Schwung geben. Auf lange Sicht kann jedoch noch von keiner Entwarnung gesprochen werden. Ob in den USA ein endgültiger Gerichtserfolg gelingt, ist ungewiss. Die hochverschuldete und unprofitable Solarfirma ist nur Zockern ans Herz zu legen.

 "Der heutige Lichtblick könnte der ausgebombten Aktie für die nächsten Tage den nötigen Schwung geben."