Jeanne-Claude gibt an, dass sie am selben Tag wie Christo, am 13. Juni 1935 ? jedoch in Casablanca ? geboren wurde. Jeanne-Claude wuchs zunächst bei der Familie ihres Vaters auf.
Erst 1945 nach dem Krieg kam sie wieder in die Obhut ihrer Mutter. 1946 heiratete ihre Mutter Précilda den einflussreichen General Jaques de Guillebon. Zwischen 1945 und 1952 wohnte die Familie in Paris, zwischen 1952 und 1957 aus beruflichen Gründen von Jaques de Guillebon in Tunesien und ab 1957 wieder in Paris. Jeanne-Claude lebte in einer privilegierten Gesellschaft, ging auf viele Feiern und wurde von vielen Männern umworben. Sie erhielt einen Schulabschluss mit Auszeichnung und begann eine Ausbildung als Flugbegleiterin bei Air France.
1961 realisierten Christo und Jeanne-Claude ihr erstes gemeinsames Projekt, indem sie im Kölner Hafen zahlreiche vorgefundene Fässerstapel verhüllten. Die Eltern von Jeanne-Claude begannen sich langsam mit ihrer Tochter auszusöhnen und interessierten sich für ihr Enkelkind. Das Paar nahm 1962 das erste monumentale Projekt, den ?Eisernen Vorhang ? Mauer aus Ölfässern?, in Angriff. Hierbei wurde eine Seitenstraße an der Seine, die Rue Visconti, durch hoch aufgestapelte Ölfässer versperrt.
Sie kommentierten damit den Bau der Berliner Mauer, überließen die Interpretation allerdings dem Betrachter. Trotz einiger Probleme mit den Behörden stapelte das Paar ohne eine Genehmigung am 27. Juni die Ölfässer aufeinander. Jeanne-Claude konnte die heranrückenden Polizisten hinhalten und davon überzeugen, die Fässer für einige Stunden stehen zu lassen. Anwohner und Verkehrsteilnehmer waren empört und verärgert.
Am 28. November 1962 heirateten Christo und Jeanne-Claude. Sie waren immer noch sehr arm, aber sparten Geld für eine Fahrt nach New York, weil sich das Zentrum der Kunst zunehmend von Paris nach New York verlagerte.