Die Halbjahreszahlen waren stark. Der Newsflow danach noch besser. Was bitte sollen die Manager hier beweisen?
Hat hier im Forum irgendwer jemals für Kontron in Garching gearbeitet? Vermutlich nicht, wenn ich den ganzen Chartmist hier lese.
Wer keine Ahnung hat, was das Unternehmen eigentlich produziert, wo das Know how steckt und wieso Kontron sowohl beim Megatrend internet of things als auch im Defence Bereich hohe Kompetenzen mit einem tiefen und breiten Burggraben gegenüber dem Wettbewerb besitzt, der soll woanders investieren.
Glaubt hier jemand ernsthaft, der objektivierte IDW S1 Wert dieses Unternehmens läge unter 30 EUR?
Die Aktie wird verramscht, weil österreichische Mittelstandsaktien derzeit noch brutaler unterbewertet daherkommen als ohnehin schon spottbillige dt. Mittelstandsaktien.
Der Kurs spiegelt evident nicht den Wert des Unternehmens wider. Das gilt im übrigen auch für Aixtron, wo sich JP Morgan und Co. heute nicht entblödeten nach dem gestrigen Quartalsbericht nochmal mit Kurszielsenkungen draufzuhauen.
M.E. vollkommen gaga zu betonen, dass ein Unternehmen marginal rückläufige Gewinne ausweist, wenn die Aktie seit Jahresanfang bereits mehr als 60% gefallen ist. Nach der Logik ist nie irgendetwas eingepreist...
Und einfach niemand scheint sich die Frage zu stellen, ob die aktuellen Marktverwerfungen die Unternehmensplanung für die ewige Rente, also den Teil der Planung, der 90% des Unternehmenswertes repräsentiert, überhaupt tangiert...
Wir befassen uns hier mit ein oder zwei Jahresgewinnen, teilweise sogar mit einzelnen Quartalsergebnissen und postulieren daraus, dass sich Kurse um 10, 20 oder 30% ändern müssten. Dabei macht ein einzelnes Planjahr in einem Unternehmenswertgutachten selten mehr als 3% des Unternehmenswertes aus.
Eine Gewinnverfehlung von 25% bei sonst gleichbleibenden Zukunftserwartungen würde demnach eine Wertänderung von 25% x 3% = 0,75% rechtfertigen.
Voelen Analysten und noch mehr Aktionären sei angeraten, sich mal mit den mathematischen Basics der Unternehmensbewertung vertraut zu machen, ehe sie irgendwelche Forderungen an das Management stellen, welches bei Kontron augenscheinlich einen sehr guten Job macht.
Allein die Katek Übernahme wird sich m.E. als Umsatz- und Gewinnturbo erweisen.
Ein wenig mehr Respekt und Weitsicht für langfristige strategische Unternehmensentscheidungen des Managements stünde einigen Diskussionsteilnehmern gut zu Gesicht. Hier reden viele Leute mit, die noch nie einen Techkonzern von innen gesehen geschweige denn geleitet haben. Wissen aber ganz genau, dass alles falsch läuft, weil irgenwelche Shortidioten die Nachfrageschwäche nach europäischen Mittelstandsaktien gnadenlos zur Renditeoptimierung ausnutzen...???
Qube Research und Co shorten sich wahllos durch den gesamten SDAX und MDAX. Einfach weil sie mit der Finanzkraft eines Milliardenhedgefonds im Rücken nahezu jede illiquide Mittelstandsaktie in Grund und Boden shorten können, weil es gerade in Dtl keine Pensionsfonds o.ä. gibt, die ihnen kapitalmäßig auch nur annähernd Paroli bieten könnten.
Das Prinzip nach unten mit dem Fahrstuhl, nach oben über die Treppe führt gepaart mit der dt. Vorliebe für Negativspiralen dazu, dass Shortgewinne regelmäßig viel schneller und höher realisiert werden können als ein Engagement auf der Longseite. Daher haben sich viele US Hedgefonds auf Shortinvestments spezialisiert und nicht etwa vorwiegend in Unternehmen mit zweifelhaften oder gar betrügerischen Geschäftsmodellen, sondern im who is who dt. Topunternehmen wie Schaeffler, Teamviewer etc...
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