AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 29.12.24 15:26
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 5042
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29.11.24 09:19

123 Postings, 9060 Tage economistATX Anpassungen

erfolgen im März und September.  

29.11.24 10:27

1870 Postings, 5171 Tage hyy23xIch bin neu hier

Gibt es einen eklatanten Grund für diesen starken Verfall der Aktie?  

29.11.24 11:35

123 Postings, 9060 Tage economistGründe für den Kursverfall

Das lässt sich leicht beantworten. Genau dort treffen sich Angebot und Nachfrage nach der Aktie. Und das Interesse ist massiv zurückgegangen. Das ist eine Mischung aus miesem Timing im Chipsektor, Abhängigkeit von unter Druck geratenen Kunden, falschen Versprechungen und lausiger Finanzsituation. Du findest die Erklärung ganz gut auf den letzten Seiten dieses Fadens. Woran es nun genau liegt, kann sicher keiner sagen. Es gibt aber viele Gründe. Die sind in Teilen marktgetrieben und zu einem beachtlichen Teil auch selbst verschuldet. Letztere betreffen insbesondere mehrfach verfehlten avisierten Zahlen und die hohe Verschuldung. Letzteres wird durch den Verkauf der Korea Sparte nahezu geheilt. Warten wir mal ab.  

02.12.24 01:34

859 Postings, 1503 Tage DividendiusINTEL - Meldung

des CEO Pat Gelsinger, in der auf die Energieeffizienz von Xeon Prozessoren und den Energiebedarf AI betroffener Rechenzentren hingewiesen wird:

https://de.investing.com/news/stock-market-news/...rozessoren-2795857

Sucht man für ATS möglicherweise unterstützende Meldungen (auch wenn sie vage sein mögen) darf man nicht auf ATS Publikationen warten, denn die kommen nicht so bald, dank der nicht so tollen Öffentlichkeitsarbeit.

Energieeffizienz könnte - denke ich - eine Rolle spielen in der Abwägung zur Geschwindigkeit von NVIDIA Prozessoren (wiewohl die dort auch nicht schlafen). Wäre jedenfalls wünschenswert, wenn INTEL wieder Terrain aufholt und ATS im Windschatten mitnimmt.

Natürlich ist die Aussage Gelsingers noch nicht der Turnaround. Aber immerhin sagt er was etwas Nachvollziehbares. Mal schaun, wie es weitergeht.  

02.12.24 19:11

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Gelsinger tritt zurück

?.heute ist er dennoch zurück getreten?.

und komischerweise freut sich die Börse drüber.

Ich hätte mir gedacht, dass er ein guter Mann für Intel war.
 

03.12.24 00:36

859 Postings, 1503 Tage DividendiusGelsinger

ja, fand ich auch, dass Gelsingers Konzept gut war / ist, damit INTEL wieder zurück kommt. Möglicherweise zahlt er den Preis dafür, dass NVIDIA sehr weit vorne liegt und der Aufholprozess auf sich warten lässt.

Auffällig ist, dass sowohl bei Gelsinger als auch bei Gerstenmayer offenbar in zeitlichem Naheverhältnis im Innenverhältnis die Arbeits- oder Vertrauensbasis abhandengekommen ist. Kann ein Zufall sein oder Zeichen dafür, dass in der Branche die Nerven blank liegen. Die Börsenkurse passen da gut dazu.

Bloß ist's mit den CEO- Verabschiedungen nicht getan. Die Nachfolge sollte kraftvoll sein. Und das auch noch schnell. In beiden Fällen.  

03.12.24 19:33

591 Postings, 823 Tage KeinBörsenguruGründe für das Kursdebakel

Hier spielen mittlerweile wohl auch schon ausgesprochene und unausgesprochene Insolvenzängste eine Rolle, insbesondere jetzt auch vor dem Hintergrund der KTM-Pleite.
Ich sehe hier schon gewisse Parallelen über die sehr unterschiedlichen Branchen hinweg, obwohl einige User dies wahrscheinlich empört von sich weisen werden.
Vom Vorzeigeunternehmen zum kreisenden Pleitegeier - und das alles angeblich aus heiterem Himmel und niemand hat etwas gewusst oder geahnt....
Wie ATS hat auch KTM während Corona Rekordumsätze verzeichnet, produzierte wie blöde und als gäbe es kein Morgen und hatte eine enorme Überproduktion, Bestände die heute in den Lagerhallen der Kunden verrosten.
Wie bei ATS glaubte man, dass dieser Boom, der ja durch ein bestimmtes singuläres Ereignis bedingt war - alle potenziellen Kunden kauften fast auf einmal - ewig so weitergehen würde, ganz so, als ob man noch nie von Marktsättigung gehört hätte.
Wie bei ATS schüttete man üppige Boni und Dividenden aus. Und ganz wie bei ATS weiß man jetzt auf einmal nicht, für welche imaginierten Kunden man eigentlich in den ganzen aufgestockten Produktionsanlagen und Werken produzieren möchte. Neue Kunden hat man ja keine gewonnen, sondern nur an die alten zur gleichen Zeit verkauft..
Bei ATS kann man nur hoffen, dass der Plan aufgeht, sich mit dem Verkauf der Korea-Sparte etwas Luft zu verschaffen, um diese Phase der schleppenden Konjunktur zu durchtauchen.
Wenn dies nicht gelingt, schaut es aber für die Firma wirklich zappenduster aus, so duster, dass sogar die ÖBAG noch einmal ins Spiel kommen könnte....  

03.12.24 20:21

591 Postings, 823 Tage KeinBörsenguruBericht über Intel

Ausführlicher Bericht in der Tageszeitung "Der Standard" über das heute aus dem letzten Loch pfeifende einstige Parade-Unternehmen Intel. Mit diesem Hauptkooperationspartner hat ATS ebenfalls einen formidablen Griff ins Klo getätigt. AMD geht es doch um einiges besser, aber von den vielzitierten neuen Kunden im Portefeuille, mit denen man das Unternehmen breiter aufstellen will, sieht und hört man weiter nichts.

 

03.12.24 20:24

591 Postings, 823 Tage KeinBörsenguruStandard-Bericht

Habe ganz vergessen, im vorigen Beitrag den Artikel zu verlinken:

https://www.derstandard.at/story/3000000247535/...onnte?ref=niewidget  

04.12.24 10:57

109 Postings, 2391 Tage stbauiInsolvenzängste

sehe ich ehrlich gesagt nicht, wenn dann ein Margenproblem. Mit dem Verkauf von Korea, der Schuldenfälligkeit und den ungenutzten Kreditlinien, Reduzierung des Capex, sonstige Einsparmaßnamen sehe ich kurzfristig keine Insolvenzgefahr. Auch dass die Kundendiversifikation nicht passiert, kann ich den Aussagen nicht entnehmen.  

05.12.24 05:06
1

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Unterschiede zu KTM

Ich sehe hier zwar auch einige Parallelen mit Pierers KTM, aber auch viele Unterscheidungen.

Die Schulden sind natürlich auch bei AT&S hoch, sie haben aber eine andere Struktur. Außer den Hybriden gibt es keine Anleihen. Gerade die Anleihen dürften bei KTM zum Problem geworden sein. Hier gab es Berichte, dass diese fällig gestellt werden hätten sollen. Dem wollte Pierer mit dem Insolvenzverfahren möglicherweise zuvor kommen.
Die AT&S Schulden wiegen meiner Ansicht generell weniger schwer, zumindest jene Schulden, die im Zusammenhang mit der Errichtung  der beiden Kulim-Werke entstanden sind. Diese Hälfte Finanzierung durch die Kunden wird letztlich mit den Warenlieferungen getilgt - entfällt aber dann, wenn die Waren nicht abgefragt werden. Das wird noch spannend, wie sich das beim leeren Intel Werk entwickelt?.
Ganz generell gibt es keine Hard Covenants bei den AT&S Krediten, lediglich StepUps.

AT&S hat auch nicht auf Halde produziert, wie es oben suggeriert wurde. Die Lager der Kunden waren voll, aber nicht die Lager von AT&S.

AT&S hat zudem eine gute Perspektive, dass die Cash Flows bald wieder deutlich ansteigen, zumal Kulim nun bald anlaufen wird. Was waren hier die Perspektiven von KTM?

AT&S hat schon recht früh begonnen gegenzusteuern. Dividendenzahlungen wurden ausgesetzt, ein straffes Restrukturierungsprogramm wurde bereits vor einem Jahr aufgelegt.
Es gab keine Insiderverkäufe von Aktien, wie bei KTM.

Vieles ist nicht schön, was bei AT&S läuft, aber trotzdem klare Unterschiede zu KTM.  

05.12.24 19:24
1

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Marvell Zahlen

Der AT&S Kunde Marvell hat gestern Zahlen gemeldet. Das Geschäft läuft offenbar rund und die Aussichten sind auch gut!

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/...lick-ueberzeugt-14068261  

05.12.24 19:55

84 Postings, 1694 Tage stockererMarvel

Die nächste gute News nach Glassubstraten und wer unter 13 ? nachgelegt grinst jetzt. Mal gucken wie lange :)  

11.12.24 01:12
2

859 Postings, 1503 Tage DividendiusWas für eine Reise,

geschätzter Cicero. Vor fast 5 Jahren, am 28.03.2020 hast Du bei einem Kurs von 13,50 diesen Thread begonnen. Heute, ein knappes halbes Jahrzehnt später findet man ganz oben, als Performance seit Threadbeginn exakt 0,0 Prozent.

Was da alles so in der Zwischenzeit passiert ist. An Erfreulichem und an Unerfreulichem. ATS hat sich seitdem wesentlich weiterentwickelt. Hat erheblich mehr Kapazität und einen neuen CEO (also so irgendwie halt).

Damals stand ATS vor einem beachtlichen Aufschwung. Auch wenn die von Dir angepeilten 80 Euro nicht erreicht wurden, hat sich Unternehmen, Umsatz und Börsenkurs vervielfacht. Wenngleich auch die Verschuldung.

War damals der 13,50 Kurs ein erster erarbeiteter Ausbruch aus dem ewigen Euro 10 Bereich - nicht zuletzt auf Basis guter Guidances aus dem Unternehmen - ist der selbe Kurs heute Ergebnis einer traurigen Unternehmenspräsentation sowie Spekulationserfolgen der Shorties.

AtS steht allerdings heute mit dem selben Börsenkurs wie zu Threadbeginn zumindest vor der Chance, einen  neuerlichen Aufschwung zu erleben. Insoferne in der Branche das Tal durchschritten hat - und (davon sind wir leider immer noch abhängig) - die wenigen Haupkunden ihre Marktanteile wenigstens annähernd zurückerobern. Jedenfalls arbeiten die daran. Gelingt das, so sollte ATS eigentlich bessere Chancen haben, als zu Beginn deines Threads, Cicero - denn Chongqing ist in Betrieb und mit Kulim besteht ein (zwei) kapazitätsstarke (wenngleich wie vor 5 Jahren in China noch nicht betriebsbereites) außerchinesisches Werk.

Bleibt noch die große Weltpolitik. Faktor 1: Donald Trump. Nun, der war zu Threadbeginn auch gerade Präsident. Wenngleich nicht mehr so lange, wie jetzt, aber den Aufschwung von ATS hat er nicht behindert.
2. Die Kriege. wenn ich auch nicht glaube, dass die in 24 Std. beendet werden, so werden sie wohl keine Jahre mehr andauern.
Zusammengefasst stehen wir heute neuerlich bei 0 Prozent. Mit der mittelfristig deutlich größeren Wahrscheinlichkeit, dass es wieder aufwärts geht. Mal schaun, wo die Reise hingeht. Vielleicht, wenns auch aus heutiger Sicht noch etwas romantisch ist, diesmal wirklich zu deinen damals für möglich erachteten Euro 80.
 

11.12.24 07:48
1

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Trotz alledem - Kursziel beibehalten

Lieber Dividendius!

Offen gestanden sehe ich es auch als meine eigene persönliche Niederlage (nicht nur monetär), dass der Aktienkurs in den letzten 5 Jahren überhaupt nicht vom Fleck gekommen ist.
Vor allem in Anbetracht vieler hausierender Aktien und Indizes die fast täglich neue Rekordstände erreichen.

Ich bin mir auch dessen bewußt, dass ich durch meinen Optimismus, den ich hier lange preisgegeben hatte, auch verantwortlich dafür war, dass der Ein- oder Andere erst in die Aktie eingestiegen ist.
Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich keine falschen Behauptungen aufgestellt habe und stets bemüht war, Quellenangaben anzuführen. Teilweise habe ich mich von den AT&S - Angaben blenden lassen und teilweise habe ich den Markt und die Situation um AT&S einfach nur schlecht analysiert.

Basis für das Eröffnen des Threads vor 5 Jahren war der damals neu entstandene Leitsatz  der AT&S ?More than AT&S?, der nicht nur Umsatzsteigerungen, sondern auch beträchtliche Margenverbesserungen erwarten ließ.
Was in der folgenden Zeit passiert ist - und wie sehr sich die Situation wieder ändern kann, wissen viele der Leser hier leider nur allzu gut.

Trotz alldem kann es hier dennoch noch ein Happy End geben. Noch ist nichts passiert, was die Aktie auf dem aktuellen Niveau einzementiert.
Es gibt weiterhin eine sehr realistische Chance, dass das Unternehmen in zwei Jahren 3 Mrd Umsatz und die angekündigten EBITDA-Margen von 27-32 % einfährt.
Ich halte daher auch an meinem ursprünglichen Kursziel von 80,- Euro fest, auch wenn es machen hier als illusorisch erscheinen mag.
Bei der selben Aktienzahl würde das einem Marktwert von 3,1 Mrd Euro  (KUV von 1) entsprechen. Bei angenommener mittlerer EBITDA-Marge von 30% würden wir auf  900 Mio EBITDA kommen. Nach Abzug der Abschreibungen, Zinsen und Steuern müssten hier Netto 300-400,- Mio Euro übrig bleiben.
Damit läßt sich der entsprechende Kurs von 80,- Euro gut argumentieren.  

Neben den Risiken, die hier sicher nicht wegzudisktieren sind, sind die Chancen also enorm.
 

11.12.24 15:49
1

859 Postings, 1503 Tage Dividendius@ Cicero Hoffentlich kein Missverständnis

Lieber Cicero - da möcht ich antworten. Zuerst festhaltend, dass mein letztes Posting KEINE Spitze gegen Dich war. Möchte sichergehen, dass es kein Missverständnis gibt. Ich schätze Deine Analysen sehr (!!) und da ist meist sehr viel Aufwand dahinter. Respekt !

Und dann: Die Aktie IST ja vom Fleck gekommen. Der Aufstieg von 13,50 zu 55,xx ist ja doch ansehlich. Dass dann der Markt kippt und beispielsweise die KI Phantasie plötzlich am Unternehmen vorbeigeht - konntest Du nicht vorhersehen. Oft genug hab ich damals diesbezüglich sogar Hr. Gerstenmayer in Schutz genommen und der saß sicher näher am Geschehen.

Was ich noch sagen will: ich hab das Gefühl, dass Du Dich nicht wohlfühlst, weil vielleicht Jüngere aufgrund Deiner Einschätzungen eingestiegen sind und nun vor einem Debakel stehen. Das ist aus meiner Sicht - mindestens ! - relativ zu sehen. Denk mal an diejenigen, die Dank Deiner Prognose bei 20,x ein- und bei 40,x wieder ausgestiegen sind. Sei es am Weg nach oben, oder am Rückweg.

Es ist am Ende die Entscheidung eines jeden selbst, was man tut. Deine Analysen waren UND SIND profund. Aber der Erfolg findet in der Zukunft statt, und man kann nun mal nicht vorhersehen, ob jemand in Washington, Moskau oder Peking grad hustet. Nichtmal ob in der Steiermark aktuell Funktionäre grad verschnupft sind. Da sind mir Deine Gedanken und Berechnungen allemal lieber als jemand, der bloß atmosphärisch pusht, jubelt oder auch Trübsal bläst.

Und abschließend wiederhol ich mich: ich glaub, wie Du, dass ATS eine reelle Chance hat, sich wieder massiv zu steigern. Aber das Unternehmen ist da von anderen abhängig. Dann gehts darum, ob INTEL und AMD es schafft, Anschluss zu finden und doch noch am KI Geschehen zu profitieren. ATS muss lernen zu kommunizieren und darf sich nicht technologisch verspekulieren. Das macht mir mehr Sorgen, als der momentane Schuldenstand.  Persönlich spricht für mich mehr für einen Aufschwung, als dagegen.  

11.12.24 17:15
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84 Postings, 1694 Tage stockererHannes Androsch ist tot

https://orf.at/stories/3378680/

Hannes Androsch, ehemaliger Finanzminister, SPÖ-Vizekanzler und Unternehmer ist tot. Er starb 86-jährig.

red, ORF.at/Agenturen  

12.12.24 05:45

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Hannes Androsch

Hannes Androsch war ein großer Österreicher!
Er hat AT&S maßgeblich mitgestaltet und dazu beigetragen, das Unternehmen dort hinzubringen, wo es heute steht.

Sein Tod, wird  nun auch Auswirkungen auf das Unternehmen haben.  

13.12.24 11:52

1840 Postings, 5590 Tage HandbuchErstaunlich

entspannte Kursreaktion bzw. Nichtreaktion des Kurses auf die Meldung von Androschs Ableben.

Ich bin mal gespannt, ob das am Ende einen Einfluss auf die Suche nach einem neuen CEO haben wird (falls wir das je erfahren sollten)...  

14.12.24 18:58

591 Postings, 823 Tage KeinBörsenguruDurchaus denkbar...

...dass der massive Kursrutsch vor einigen Wochen bereits durch Nachrichten vom prekären Gesundheitszustand von Hannes Androsch bedingt war, sodass die Kunde von seinem Ableben nun keine Wellen mehr geschlagen hat. Die Aktie wirkt jetzt jedenfalls einmal auf sehr tiefem Niveau stabilisiert.
Die News von Marvell sind sicherlich mal sehr positiv, aber leider gibt es ja von den bisherigen Hauptkunden der Firma nichts wirklich Positives zu berichten, und man fragt sich schon, woher dann die ganzen Endkunden für die massive Ausweitung der Produktionskapazitäten bei ATS in wenigen Monaten dann eigentlich kommen sollen.
Intel hat vor einigen Jahren in einem - sagen wir salopp - Nokia/Apple-Moment, die falsche strategische Richtungsentscheidung getroffen. Der Rauswurf des CEO vor kurzem wirkte dann wie eine Panikreaktion, die auch Spuren hinterlassen hat.
Auch AMD eher durchwachsen, nachdem wichtige Analysten ihre Kaufempfehlung zurückgenommen haben. Ich sehe bei diesen zwei wichtigen Kunden leider mittelfristig wenig Licht...  

15.12.24 11:11
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859 Postings, 1503 Tage DividendiusHannes Androsch und mögliche Folgen

Ohne Zweifel war, wie auch Du, Cicero, schreibst, Hannes Androsch ein bedeutender Mann in der jüngeren Geschichte Österreichs. Dass er gestorben ist, kann betroffen machen, auch wenn man nicht zum Familienkreis gehört. Selbst dann, wenn man nicht seiner politischen Gesinnung angehören wollte. Hier einen Absatz in meinen Gedanken zu machen, geschieht bewusst !

Es sollte nun aber auch betrachtet werden, welche Folgen sein Ableben hat. Gesellschaftlich wie in Bezug auf AT&S - dem Kern dieses Threads:

Gesellschaftspolitisch hatte Androsch eine gewichtige Stimme - sicherlich. Aber immer dann, wenn's für die Herrschenden "unangenehm" wurde, dann wurde seine Stimme nicht mehr so gerne gehört. Das war schon bei Bruno Kreisky letztlich im Hinblick auf Wirtschaftsfragen und Hartwährungspolitik so gewesen und führte zum Ausscheiden Androschs aus der aktiven Politik - wie auch in der jüngeren Geschichte z.B. in der Bildungspolitik, wo ich an das von Androsch mit Weitblick getragene Bildungsvolksbegehren denke, das inhaltlich aber ebenso weitblickende und durchsetzungsstarke Politiker gebraucht hätte, die wir zu selten haben. Androsch konnte sich in vielen gesellschaftspolitischen Fragen, in denen man ihn - aber nicht AUF ihn - hörte, oftmals nicht durchsetzen. Leider !

Bewegen konnte er im wirtschaftlichen Bereich, wo er unmittelbar Einfluss nehmen und gestalten konnt. Dazu gehören die Salinen Austria (was ihm u.a. den Titel "Salzbaron" eintrug) aber auch AT&S dazu, ein Unternehmen, das relativ unbedeutend und kränklich war und das er zur Weltspitze führte. Aber nicht alleine, das muss fairer Weise dazu gesagt werde - denn da gabe es auch die Arbeit der CEO's und nicht zuletzt das Wirken Willi Dörflingers.

Da wären wir bei der Frage, wie es denn nun weitergehen könnte:

Zunächst glaube ich nicht, dass der Kursverlust der letzten Zeit etwas mit Androschs Gesundheitszustand zu tun haben könnte. Das hat sicherlich nur mit den Gründen zu tun, die wir hier laufend diskutieren. Folgt man den Medien, ist Androsch unerwartet verstorben (mal abgesehen von seinem Alter). Krankheiten, mögen sie vorgelegen sein, waren jedenfalls öffentlich nicht bekannt. Androsch war auch bis zuletzt recht aktiv. Denken wir an die letzte Aktionärsversammlung (auch an die außerordentliche). Auch sein Umgang (= Verhinderung) der KE  zeugt nicht davon, dass hier ein gesundheitliches Schwinden der Gestaltungskraft anzunehmen ist. Auch die Kursentwicklung in den Tagen nach Androschs Ableben deutet nicht darauf hin, dass der Markt - also die auf den Kurs Einfluss nehmen KÖNNENDEN - dem Unternehmen eine Entwicklungsänderung beimisst, aufgrund des Verlustets von Hannes Androsch. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Wie es nun weitergeht, das ist zum Teil Spekulation. Natürlich. Ein wenig könnte man auf Red Bull blicken, wo der Tod Dietrich Mateschitzs - und der war sicherlich ebenfalls recht einflussreich in seinem Unternehmen - nichts am Erfolg geändert hat. Zumal es ja auch noch andere maßgebliche Beteiligte gibt. Im Fall von AT&S wäre das z.B. Willi Dörflinger. Auch wenn man von ihm in den letzten Jahren wenigöffentlich  gehört hat bedeutet das nicht, das er ohne Einfluss war und ist.

Die zweite Frage ist das Verhalten der Androsch Stiftung. Ich weiß natürlich viel zu wenig um sagen zu können, wie hier seitens Androschs vorgesorgt wurde. Meine Mutmaßung ist, dass er das nicht planlos gemacht hat. Ich kann auch nichts über Androschs Kinder sagen. Auch hier mutmaße ich, dass die beiden Töchter nun nicht gerade lenkend in das AT&S Geschehen eingreifen wollen. Die beiden Damen sind 56 und 60 Jahre alt, sicherlich noch jung genug um Kraft zu haben - aber nicht mehr ganz sooo jung, um die Profession zu wechseln und Industriekapitäninnen zu werden. Und ich mutmaße komplett ins Blaue wenn ich denke, dass Hannes Androsch genug Vermögen hinterlassen hat, dass seine Kinder nun nicht unbedingt sorglos mit einem Teil seines Vermächtnisses umgehen, wie das AT&S nun einmal geworden ist, um es auf den Markt zu werfen.

Einzig der Zeitpunkt von Hannes Androschs Ableben ist (aber was ist schon der "richtige" Moment ...) ungünstig. Es fehlt ein starker und erfahrener CEO. Die Zukunft des Unternehmens wird daher meiner Meinung nach davon abhängen, wer in diese Position kommt (oder bleibt ??). Dass Androsch diese Weichenstellung nicht mehr steuert, das KÖNNTE Einfluss auf die nähere Zukunft von AT&S haben.

Unabhängig davon (soweit man bei dieser wichtigen Entscheidung von "unabhängig davon" sprechen kann), sind die Zukunftsaussichten von AT&S unverändert von der generellen Situation am Weltmarkt, geopolitischen Entscheidungen maßgeblicher Nationen / Politiker, der Fähigkeit die richtige technologische Fertigkeit zu entwickeln - und von der Entwicklung der wichtigsten Großkunden (wobei man hier leider von deren "Erholung" sprechen muss) abhängig. Ich denke, das ist auch der Grund, warum der Börsenkurs vom Tod Androschs wenig beeinflusst war. Bisher jedenfalls.

Eine der wichtigsten Aufgaben von AT&S ist es daher meiner Meinung nach, bald einen tüchtigen und profunden CEO einzusetzen !

AT&S hat mit Androsch einen bedeutenden Visionär verloren, aber AT&S ist dadurch nicht zum Treibgut auf den wirtschaftlichen Weltmeeren geworden. Der - fast gleichzeitige - Abgang  Gerstenmayers ist da schon ungünstiger - aber da meine ich nun nicht, dass er für AT&S unverzichtbar wäre (leider ganz im Gegenteil), sondern, dass er die Fähigkeit (erworben) hatte, kompetent zu steuern. Und eigentlich brauchts das gerade jetzt, nach dem Tod des sicherlich aktiv gestaltenden AR Vorsitzenden.

Es bleibt am Ende: Androsch war ein bedeutender Mann, der viel geleistet hat, das auch nach seinem Tod Bestand haben kann und wird. Wenn etwas nicht Bestand haben SOLLTE, so liegt das nun in der Verantwortung der künftig Handelnden. AT&S gehört hier dazu.

Und wie schauts da grad aus ?

Das betriebliche Management ist weiterhin im Amt. Mit Dörflinger ist auch ein weiterer historischer und verantwortungsbewusster Mann vorhanden, dessen Lebenswerk AT&S ja ebenfalls ist. Auch wenn er, glaube ich, ebenfalls nicht mehr ganz gesund sein soll, und ein deutlich stillerer Mensch ist, als Androsch das war. Werden hinsichtlich der Person des CEO die richtigen Entscheidungen getroffen (möglichst bald ....), so bleiben für die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens all die Komponenten, wie auch in den letzten Monaten von Androschs Lebenszeit. Werden sie bewältigt, so kann AT&S ein glänzender Teil von Androschs Vermächtnis bleiben. Von dem seine Kinder aber auch wir alle profitieren.

Daran glaube ich jedenfalls. Und danke Hannes Androsch, für seine Leistung.  

17.12.24 16:12

591 Postings, 823 Tage KeinBörsenguruOptimismus bzgl. Großkunden

An dieser Stelle wurde immer wieder Optimismus in Bezug auf eine zumindest mittelfristige Erholung der beiden Großkunden Intel und AMD bekundet.
Mir ist nicht ganz klar, aus welchen konkreten Argumenten/Indizien sich dieser Optimismus speist.
Ich sehe für die genannten Firmen momentan kein Land, beide kratzen am Jahrestief, Intel sogar am Allzeittief.
Diese Frage ist überhaupt nicht sarkastisch oder zynisch gemeint, aber gibt es wirklich handfeste Tendenzen/Entwicklungen, die über bloßes Wunschdenken hinausgehen?
Was sind die Argumente für eine mittelfristige signifikante wirtschaftliche Erholung dieser beiden wichtigen Partner?  

17.12.24 20:17

283 Postings, 787 Tage sockiNun zerbröselt der Keks endgültig

17.12.24 21:20

2091 Postings, 3272 Tage cicero33Ja, das ist leider bitter

17.12.24 21:56

18 Postings, 467 Tage KleinkapitalistChina - miteinander oder gegeneinander

26/27 ist noch weit und die Revision ist der kfm. Vorsicht geschuldet. Eigentlich weiss derzeit niemand, was es in 2-3 Jahren spielt. Es hängt jetzt viel davon ab, ob Trump den kurzfristigen US-Erfolg mit langfristigen negativen Folgen sucht, oder, was ich eher für wahrscheinlich halte, weil er weniger Ideologe denn Kaufmann ist und zumindest auf der chinesischen Seite intelligente Leute sitzen, einen für beide Seiten akzeptanblen Deal abschliessen wird, der auch die globale Wirtschaft, von der auch die USA abhängen, nicht abwürgen wird. Also blicke ich einmal gespannt auf den 20. Jänner - Trump will ja gleich voll loslegen.  

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