BLAUBEUREN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Maschinenbauer Centrotherm (
centrotherm photovoltaics) kann seinen Geschäftsbetrieb im Sanierungsprozess nach eigenen Angaben ohne Probleme aufrechterhalten und bekommt kleinere Neuaufträge. So sei etwa eine weitere Lieferung für eine Solarzellenlinie nach China erfolgt, teilte Centrotherm am Dienstag in Blaubeuren mit. Das sei ein wichtiges Fundament für die Zukunft der Solarfirma, erklärte Vorstand Robert M. Hartung.
Zugleich erhielt das Unternehmen nach eigenen Angaben von den Banken einen Massekredit mit einem Volumen von rund 50 Millionen Euro zur Unterstützung des Sanierungskonzepts. Damit sei die Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs gesichert. Die Liquidität im Konzern liege aktuell bei mehr als 90 Millionen Euro.
Zudem machten dem von der Solarkrise gebeutelten Unternehmen neue Aufträge im einstelligen Millionenbereich Hoffnung, wie eine Firmensprecherin am Dienstag der dpa sagte. "Bei der schwierigen Marktlage ist das ein erster Silberstreif am Horizont." Das sei ein wichtiges Signal von den Kunden, sagte die Sprecherin weiter. Die Bestellungen in der Sparte Solarzelle und Modul kamen demnach von einem langjährigen und einem neuen Kunden aus Taiwan.
Centrotherm erarbeitet derzeit ein Konzept für die Sanierung unter dem sogenannten Schutzschirm. Diese neue Regelung ermöglicht angeschlagenen Firmen eine einfachere Sanierung. Drei Monate lang ist Centrotherm vor den Forderungen seiner Gläubiger geschützt und kann sich unter eigener Führung sanieren. Nach Ablauf der Frist muss Centrotherm einen Insolvenzplan vorlegen. Der Maschinenbauer befindet sich nach einem Insolvenzantrag Mitte Juli im Schutzschirmverfahren./ozy/mrd/DP/stb