Brokat wird nicht Pleite gehen
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neuester Beitrag: 21.06.01 17:49
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eröffnet am: | 19.06.01 10:15 von: | Cengiz-Bond | Anzahl Beiträge: | 8 |
neuester Beitrag: | 21.06.01 17:49 von: | hmst | Leser gesamt: | 3399 |
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Brokat
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Brokat - Randbemerkungen eines Niedergangs
Überzogene Prognosen, falsche Einschätzungen des Marktes und der eigenen Managerqualitäten fordern seit längerem unter den Firmen am Neuen Markt ihren schrecklichen Tribut. Und sie kosten! Vertrauen, Nerven und Geld der Anleger, Seriosität und Geld der Firmen. Vor allem letzteres kann für alle Beteiligten ein schmerzhaftes Ende bedeuten. Gigabell ist schon pleite, Met@box, Infomatec, Telegate, Sunburst und einige andere Firmen befinden sich derzeit im Insolvenzverfahren oder kurz davor. Wird sich auch der früher hochgelobte und von allen Seiten laut zum Kauf empfohlene Software-Bluechip Brokat zum Nieten- und Versagerverein dazugesellen?
Die Hälfte des Eigenkapitals ist dahin, die Verluste horrend. Eine Besserung ist nicht abzusehen, eine ernsthafte Liquiditätskrise schon, ein weißer Ritter, der neue Gelder zuschießt, wiederum nicht. Ob ein Aufkäufer, wird man sehen.
Brokat fiel bei den Zahlenverkündigungen immer durch die spezielle Zahlenangabe auf, dem EBITDASO, das heißt dem Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen, Mitarbeiteroptionen. Gerade die für ein Unternehmen, das so aggressiv zukaufte wie Brokat es tat, wichtige Angabe der Abschreibungen und der Wertberichtigungen der übernommenen Gesellschaften wurden - zumindest für die Öffentlichkeit - geflissentlich unter den Teppich gekehrt. Mit der Angabe, daß alleine im ersten Quartal 2001 ein EBITDASO von minus 30 Mio. Euro erzielt wurde und ein Nettoergebnis von minus 75 Mio. Euro, wurde auch dem letzten Aktionär die prekäre Situation klar.
Dabei legte Vorstand Stefan Röver immer großen Wert auf vertrauensbildende Phrasen. Im ersten Quartal 2000 stieg der Verlust zum Vorjahr um über das Doppelte auf minus 5,3 Mio. DM - trotzdem tönte er vertrauensheischend: "Die Ergebnisentwicklung ist besser als vom Unternehmen erwartet."
Nach dem ersten Halbjahr riesige Verluste, aber "dieses Ergebnis liegt im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens und spiegelt die Investitionen in den erfolgreichen Ausbau des internationalen Geschäfts, des Mitarbeiterstammes sowie die stark forcierten Vertriebs- und Marketingaktivitäten wider."
Wesentlich wortkarger kam dann schon die Mitteilung, daß man statt der erwarteten 240 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2001 wohl nur zwischen 180 und 190 Mio. Euro erwirtschaften könne. Aber eines wollte man dann doch noch anmerken: "Das weltweit verlangsamte Wirtschaftswachstum beeinflußt auch unsere Branche. Dies zeigt sich jetzt unter anderem in längeren Vertriebzyklen und schwieriger einzuschätzenden Absatzzahlen. Aufgrund dieser Entwicklung gestalten wir unsere Planungen sehr konservativ."
Wachstum Wachstum über alles, so offensichtlich das Credo der Brokat-Vorstandschaft. Und zwar schnell! Man musste ja Märkte erobern und die Konkurrenz hinter sich lassen! Daß die Preise für die übernommenen Unternehmen dabei keine nennenswerte Rolle spielten, rächt sich nun in Zeiten der Baisse. Immense Abschreibungen traten nunmehr das Ergebnis tief in den Staub. "Organisches Wachstum" - das Unwort der New Economy des Jahres 2000!
Phantasiezahlen behagten den Analysten offenbar besser als die nun eher konservativen (oder besser katastrophalen) Ergebnisse - wurden am Jahresanfang die Verluste noch geradezu bejubelt (lagen sie doch "im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens") und Brokat somit instinktsicher als "Outperformer" angepriesen, wandelte sich die Einschätzung der "Spezialisten" grundlegend bis hin zum aktuellen "Kursziel Null Euro" des Bankhauses Metzler. Hier wird also nicht weniger als die Pleite des Unternehmens erwartet. Doch sollte dieses worst case scenario eintreten, wird Stefan Röver wohl auch hier wieder tröstende Worte finden, wie der Internet-Boarduser "Bandit" meint: "Auch der Konkurs lag im Rahmen der Erwartungen!"
Amok
Viele Grüße
aus dem Ruhrpott
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Brokat
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Von Thorsten Kramer, Hamburg
Die Finanzierung des Softwareherstellers Brokat steht auf wackeligen Beinen. Der Vorstand verhandelt nun mit Investoren über eine Finanzspritze, um das Unternehmen notfalls vor der Insolvenz zu retten.
"Wir führen Gespräche mit Investoren, die uns Geld zuführen könnten", sagte Finanzvorstand Micheal Janßen auf der Hauptversammlung in Stuttgart. Dabei soll es sich um große Unternehmen aus der Informationstechnik handeln. Details über den Stand der Gespräche sowie die Namen der in Frage kommenden Firmen wollte Janßen aber nicht mitteilen, um die Verhandlungen nicht zu gefährden.
Falls die geplanten Sparmaßnahmen nicht ausreichten, um wie geplant im vierten Quartal des laufenden Jahres beim Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Mitarbeiterbeteiligung (Ebitdaso) die Gewinnzone zu erreichen, müsse dem Unternehmen neues Geld zugeführt werden, sagte Janßen. Bislang hatte er den Standpunkt vertreten, dass Brokat einen strategischen Partner für die Finanzierung des Geschäftsjahres 2002 und darüber hinaus brauche.
Befürchtungen bestätigt
Janßen bestätigt damit indirekt die Befürchtungen des Bankhauses Metzler. Analyst Lothar Lubinetzky hatte die Brokat-Aktionäre jüngst vor einem Totalverlust gewarnt. Schon das jüngste Quartalsergebnis des Stuttgarter Unternehmens habe deutlich unter den Erwartungen gelegen, sagte Lubinetzky. "Berücksichtigt man die nötigen Restrukturierungskosten, ist im zweiten Quartal mit einem Verlust von 20 bis 30 Mio. Euro zu rechnen." Wenn sich diese Entwicklung fortsetze, sei das Unternehmen bis zum vierten Quartal zahlungsunfähig.
Massiver Stellenabbau
Im Gegensatz zur Gewinnprognose hatte der Brokat-Vorstand die Umsatzprognose bereits deutlich nach unten korrigiert und angekündigt, 300 der insgesamt 1400 Stellen abzubauen. Durch die Neubewertung einiger Töchter und Beteiligungen hatte Brokat die Hälfte des Grundkapitals aufgebraucht. Der Aktienkurs war daraufhin unter Druck geraten und stand zuletzt knapp über drei Euro. Im vergangenen Jahr hatten die Papiere noch 126 Euro gekostet. Vorstandschef Stefan Röver gestand den Aktionären Fehler ein: "Wir sind davon ausgegangen, dass sich das weltweite Wachstum im Technologiesektor rasant fortsetzen würde." Für die Zukunft kündigte Röver eine neue, auf drei Geschäftsbereiche ausgerichtete Konzernstruktur an. Die neuen Sparten mobiles Geschäft, Finanzsoftware und Personalisierungslösungen könnten so stärker nach Profitabilitätsgesichtspunken geführt werden.
Der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), Rudolf Neumann, warf dem Vorstand "Aquisitionsaktivismus" vor. "Das Management hat das Kostenproblem vor sich hergeschoben, und so ist daraus ein Finanz- und Liquiditätsproblem geworden." Das ursprüngliche Ziel, noch in diesem Jahr die Gewinnzone zu erreichen, nannte Neumann utopisch. Zusammen mit dem Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) beantragte er, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Der DSW-Vertreter kündigte außerdem an, sein Verband erwäge rechtliche Schritte gegen die Führungsgremien von Brokat.
(mit Agenturen)
© 2001 Financial Times Deutschland
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steheich voll und ganz,ist zurzeit die DEUTSCHE TELEKOM.Ende des jahres
haben wir ein schönes plus von mindestens 40 Prozent.Der verkauf der
Kabelgeselschaft war heute wieder ein schönes Beispiel dafür,das
Ron Sommer mit dem Rücken zur Wand steht und keine andere Wahl hat
schnelstmöglichst die kurse richtung Norden zu Bewegen.
Mfg BÖRSENKAMPFSCHWEIN
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Boardmail an "börsenkampfschwein" |
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dann wieder nicht, dann wieder doch und zum Schluß
Insolvenzantrag .... Ende offen.
Good trades
CP
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Brokat sitzt in der Kostenfalle (20.06.2001)
Von CW-Redakteur Wolfgang Herrmann
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Stuttgarter Brokat AG steckt in der schwersten Krise ihrer Firmengeschichte. In einem Markt, der immer höhere Entwicklungs- und Marketing-Aufwendungen erfordert, ist der einstige Börsenliebling zu einem harten Sparkurs gezwungen. Ohne zusätzliches Kapital droht die Zahlungsunfähigkeit.
Stefan Röver: M-Business als letzte Hoffnung?
Am 10. März 2000 erreichte die Aktie der Brokat AG am Neuen Markt einen Höchststand von 195 Euro. Das 1994 gegründete Unternehmen hatte sich vom kleinen Online-Banking-Dienstleister zu einem international tätigen Hersteller von E-Business-Software entwickelt. Seitdem ging es bergab. Am 12. Juni 2001 senkte das Bankhaus Metzler das Kursziel von sieben auf null Euro. Am 13. Juni stürzte die Notierung auf ein vorläufiges Jahrestief von 4,47 Euro - Tendenz weiter fallend.
Kapitalvernichtung
Ausgelöst hatte den Einbruch eine Verlustanzeige nach Paragraph 92 des Aktiengesetzes, die Brokat am 11. Juni in einer Ad-hoc-Meldung publizierte (Computerwoche online berichtete). Derzufolge nehmen die Schwaben eine bilanzielle Neubewertung einiger Tochtergesellschaften und Beteiligungen vor. Die Ertragsaussichten der betreffenden Landesgesellschaften seien geringer ausgefallen als erwartet. Was sich nach einem harmlosen buchungstechnischen Vorgang anhört, hat ernste Konsequenzen: Wegen des dadurch entstandenen Verlusts hat das Unternehmen die Hälfte seines bilanziellen Grundkapitals aufgebraucht. Setzt sich die Kapitalvernichtung in diesem Tempo fort, droht die Zahlungsunfähigkeit.
Um das zu verhindern, hat die Führungsriege einen harten Sparkurs eingeschlagen. Brokat streicht rund 300 Stellen - ein Fünftel der Belegschaft - und schließt Standorte in Holland, Belgien und Israel. Die Maßnahmen sollen im vierten Quartal 2001 zu Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro führen. Unternehmenssprecher Reiner Jung betont, die Neubewertungen beträfen lediglich den Einzelabschluss der AG nach den Richtlinien des HGB und seien "nicht Cash-relevant". Er verweist auf einen Barmittelbestand von 89 Millionen Euro zum 30. März 2001.
Doch die Reserven schmelzen schnell. Vergangenes Jahr wies die Gesellschaft noch liquide Mittel von 135 Millionen Euro aus; allein im ersten Quartal 2001 sind diese um 46 Millionen Euro gesunken. Wegen einer noch ausstehenden hochverzinslichen Anleihe in Höhe von 125 Millionen Euro weise Brokat nunmehr eine Nettoverschuldung auf, rechnet die Hamburger Berenberg Bank vor. Die geringe Umsatzdynamik könne sich zusätzlich belastend auf die Liquidität auswirken. Sollten die Maßnahmen zur Kostensenkung nicht wie erwartet greifen, seien zum Beginn des Jahres 2002 Liquiditätsprobleme zu erwarten. Maximilian Schoeller, Analyst bei der Privatbank Merck Finck & Co, wird deutlicher: "Wenn es auch nur annähernd bei der derzeitigen Cashburn-Rate bleibt, wird Brokat das erste Quartal 2002 nicht überleben können, es sei denn, man findet noch andere Finanzierungsformen."
Die Ursachen der Krise liegen vor allem in den hohen Aufwendungen für die aggressiven Wachstumspläne. Finanzanalysten wie Marko Röder von Standard & Poor´s bemängeln, Brokat habe seine Kosten nicht mehr im Griff. Die Bruttomarge habe sich von zuletzt 51 auf 44 Prozent verschlechtert und bewege sich damit unter dem Branchendurchschnitt. Gemessen am Umsatz beliefen sich die Kosten für Absatz und Marketing auf 65 Prozent während die Branche durchschnittlich auf 33 Prozent komme. Bei Forschung und Entwicklung liege die Quote bei 29 Prozent verglichen mit 16 Prozent in der Branche, Verwaltungskosten schlügen mit 31 Prozent gegenüber zehn Prozent zu Buche.
Teure Internationalisierung
Teuer zu stehen kam die Stuttgarter insbesondere die breit angelegte Internationalisierung, die durch den hohen Aktienkurs erst möglich wurde. Brokat setzte seine Anteilscheine in großem Umfang als Akquisitionswährung ein; allein in den USA übernahm man im Jahr 2000 drei Softwarefirmen: Blaze Software, Gemstone Systems und Automated Financial Systems. Jetzt stehen die Beteiligungen mit viel zu hohen Werten in den Büchern und müssen abgeschrieben werden.
Die Expansionsstrategie stößt auf heftige Kritik von Anlegervertretern: "Das Management hat sich ausschließlich auf Umsatzzukäufe konzentriert, ohne dabei auf die Erwirtschaftung von Erträgen zu achten", moniert Rudolf Neumann, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). "Mit dem Glauben der Anleger an die Zukunft des Unternehmens ist man immer locker umgegangen." Für die hohen Kosten hat er eine einfache Erklärung: "Schlechtes Management, mangelnde Vorsicht, die Fixierung und das blinde Vertrauen darauf, dass das Wachstum es irgendwann einmal schon bringen wird."
Zunehmender Wettbewerb im Kernmarkt
Zur finanziellen Schieflage beigetragen hat auch der zunehmende Wettbewerb in Brokats Kernmarkt. Im Mittelpunkt des Produktportfolios steht die Software "Brokat Server Technologies 4.5" (vormals "Twister"), eine Integrationsplattform für E-Commerce-Anwendungen. Sie stellt die Verbindung zwischen Web-basierten Applikationen und Backend-Systemen her. Zwar setzen immer mehr Unternehmen solche Integrationslösungen ein. Mit seinem Angebot konkurriert Brokat jedoch mit potenten Herstellern von Java-Applikations-Servern wie Sun, Bea Systems, IBM oder Iona.
Application-Server sind mittlerweile weit verbreitet und teilweise schon zu Commodity-Produkten geworden, der Wettbewerb wird deshalb immer stärker über den Preis geführt. Etliche Hersteller offerieren kostenlose Entwicklerversionen und schließen Partnerschaften, um ihre Plattform zu stärken. Hinzu kommt der Trend, Application-Server mit immer mehr Funktionen und vorgefertigten Modulen auszustatten. Auf diese Weise wollen die Hersteller die Systeme zu universalen Integrationsplattformen ausbauen. Der dafür notwendige Entwicklungsaufwand treibt die Kosten in die Höhe - und stellt kleinere Anbieter wie Brokat vor eine kaum zu lösende Aufgabe.
Zu den Stärken der Schwaben gehört traditionell die Ausrichtung auf Kunden aus dem Finanzsektor. Dazu zählen auch Großunternehmen wie Allianz, Mastercard oder American Express. Insbesondere in Deutschland und Europa konnten sich der E-Business-Pionier eine gute Ausgangsbasis erarbeiten. Doch dieser Wettbewerbsvorteil schmilzt; immer mehr US-Anbieter erkennen das Marktpotenzial auf dem alten Kontinent und buhlen um die attraktive Klientel. Erschwerend kommt für Brokat hinzu, dass sich Schlüsselkunden wie etwa Online-Banken aus Kostengründen mit Investitionen zurückhalten.
Spagat zwischen Entwicklung und Sparkurs
Wie der Hersteller den Spagat zwischen steigenden Entwicklungsaufwendungen einerseits und dem Zwang zum Sparen andererseits schaffen will, fragen sich nicht nur besorgte Anleger. Auch IT-Verantwortliche, die ihre Infrastruktur auf einem Application-Server aufbauen wollen, dürfte die Antwort interessieren. "Indem wir uns auf das Mobile Business fokussieren", sagt Sprecher Jung und verweist auf erste Erfolge. Mit der Telekom-Tochter T-Motion und mit der britischen Vodafone habe man bereits Verträge geschlossen. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wolle man 30 Prozent des Geschäfts aus dem M-Commerce generieren. Im Geschäftsjahr 2000 lag der Umsatzanteil des neuen Geschäftsfelds allerdings bei weniger als zehn Prozent.
Um überhaupt liquide zu bleiben, braucht Brokat dringend zusätzliches Kapital. Die geplanten Sparmaßnahmen reichen nicht aus, wie Finanzvorstand Michael Janßen einräumt. Vergangenes Jahr hat sich Siemens mit drei Prozent beteiligt, Intel besitzt ein Prozent der Brokat-Anteile. Dass die Investoren noch einmal nachlegen, hält Merck-Finck-Analyst Schoeller für unwahrscheinlich: "Wenn sie das täten, würden sie eingestehen, dass sie beim ersten Investment ungefähr zehnmal zu viel bezahlt haben." Beide Unternehmen sind zu wesentlich höheren Kursen eingestiegen. Auch die Suche nach neuen Investoren gestalte sich schwierig. "Ein strategischer Partner muss sich bewusst sein, dass er vielleicht nochmal nachschießen muss, wenn er jetzt investiert", urteilt Schoeller. Ein solcher Geldgeber müsste letzten Endes die Existenzgrundlage für Brokat sichern. Die Möglichkeiten, über den Kapitalmarkt Geld zu beschaffen, seien ebenfalls sehr begrenzt.
Übernahmegerüchte
Nach den jüngsten Kurseinbrüchen sind Gerüchte um eine mögliche Übernahme lauter geworden. "Das wäre nahe liegend", meint Anlegervertreter Neumann. Brokat verfüge über eine hochinteressante Kundenbasis und gute Produkte. "Eine Übernahme hätte Vorteile für die Aktionäre. Ich sehe im Augenblick nicht, dass das Unternehmen aus eigener Kraft die gesetzten Ziele erreichen wird."
Dass Brokat wie geplant im vierten Quartal schwarze Zahlen auf EBITDASO-Basis schreiben kann (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Mitarbeiterbeteiligungen), halten auch Finanzanalysten für wenig realistisch. Bereits im April korrigierte das Management die Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr von 240 auf 180 bis 190 Millionen Euro. Nach den negativen Erfahrungen in der Vergangenheit sei die Verlässlichkeit der Unternehmensprognosen in Zweifel zu ziehen, kritisiert die Berenberg Bank. Auch Schoeller malt ein düsteres Bild: "Ich glaube nicht, dass Brokat in der Lage ist, 13 Millionen Euro im vierten Quartal einzusparen." Er halte seine Verkaufsempfehlung für die Aktie aufrecht. "Im ersten Quartal 2002 wird Brokat massive Probleme bekommen, oder es ist sogar ganz vorbei."
Nachricht erstellt am: 20.06.2001 um: 12:16 Uhr
Viele Grüße
aus dem Ruhrpott
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Brokat
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"08:30 02.10.00
Für den Inhalt ist allein der Emittent verantwortlich
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München/Stuttgart (ots Ad hoc-Service) - Siemens beteiligt sich
an Software-Unternehmen Brokat
Strategische Kooperation im Bereich Mobile Business / Gemeinsames
Produkt ermöglicht Nutzung des Handys zum Bezahlen in Echtzeit
Die Siemens AG, Berlin und München, und die Brokat AG, Stuttgart,
haben eine strategische Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung und
zum gemeinsamen Vertrieb im Segment Mobile Business vereinbart. Ziel
der Zusammenarbeit ist die Entwicklung eines gemeinsamen Produktes
für Mobile Payment Transactions, also dem Bezahlen von Einkäufen
übers Handy in Echtzeit. Für beide Partner entstehen durch die
Kooperation neue Wettbewerbschancen in einem stark wachsenden Markt.
Im Rahmen der Kooperation beteiligt sich die Siemens AG mit drei
Prozent an der Brokat AG. Dies entspricht einem Mittelzufluss von
etwa 72 Millionen Euro. Dazu gibt Brokat Aktien aus dem bereits
genehmigtem Kapital an Siemens aus. Darüber hinaus soll Siemens einen
Sitz im Aufsichtsrat der Brokat AG erhalten. Im Rahmen der
Transaktion wird Siemens außerdem umfangreiche Software-Lizenzen von
Brokat erwerben. ... usw
"
Die zur Diskussion stehenden Beträge dürften für größere Firmen wie Siemens doch eher "peanuts" sein. Was meint das Board dazu?
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Boardmail an "hmst" |
Wertpapier:
Brokat
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