meiner Generation gewesen. Ausserhalb der Sozialwissenschaften wird darüber heute, meine ich zumindest, eigentlich kaum noch gesprochen (was nicht unbedingt gegen die KT sprechen muss, man stolpert nur nicht so leicht darüber)
Über Dich bin ich da nun allerdings doch neugierig geworden und habe mich ein bisschen damit in der letzten Zeit befasst.
Interessant und feinsinnig ist sie ohne Frage, wobei sie mir nicht besonders zugänglich ist, was allerdings vielleicht weniger mit ihrer Kompliziertheit, zu tun haben mag, als mit dem Umstand, dass mir die methodologische Denkweise an sich nicht besonders liegt. Vielleicht fehlen mir aber auch einfach einige 1.000 Seiten Lektüre, um sie besser zu verstehen.
Auf die Selbstwidersprüchlichkeit der neagtiven Dialektik stösst man dabei allerdings m.E. doch relativ schnell.
Das ganze soll das Unwahre sein, da ihn ihm ein riesiger Verblendungszusammenhang erblickt wird. (Einer der Schlüsselsätze der KT) Eine Aussage, die selber eine Ganzheit behauptet und auch nur als Ganzes gedacht werden kann. Sie muss sich demnach nach der eigenen Logik selbst um etwas Unwahres handeln.
Dieser Widerspruch im Denken setzt sich dann m.E. auch in anderen Dingen fort. Es geht darum, in diesem ominösen Ganzen darin verborgene Herrschaftstrukturen und Totalitarismen aufzudecken. Es ist eine antitotalitäre Denkweise, was mir vom Anspruch her sehr sympatisch ist. Bei diesem Versuch werden jedoch durch die absolute Negativität, dem absoluten Beharren auf dem Nichtidentischen des Ganzen, bei dem anders als im Denken Hegels keine Versöhnung im Sinne eines "Es ist und es ist nicht"gefunden werden kann, selber neue Totalitarismen geschaffen.
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