Schöne Diskussion.
@S3300
Wenn ich jetzt so einen großen Buchgewinn hätte, dass ich mich bald auf eine Karibikinsel zurückziehen könnte und mich dann über 25% Prozent wenig so sehr ärgern würde, dass die letzten 10 Jahre geduldigen Investierens in den Hintergrund treten würden, dann hätte ich schon einen riesigen Fehler gemacht. Ich hätte mich dann nämlich zum ängstlichen Sklaven des Kurses gemacht, der nur noch auf die tagesaktuelle Entwicklung schaut und vor Angst bibbert oder, bei steigenden Kursen, von der Gier getrieben wird. Und das nach all den Jahren des geduldigen Investierens, der Sachlichkeit und dem Vertrauen in den Wert...
Petrus hat tatsächlich recht. Die Kurse sollten für einen Longie-Anleger IMMER und zu jeder Zeit völlig irrelevant sein, solange er vom Wert in den er investiert überzeugt ist und er selbst einen Ziel im Kopf hat, was er mit dem Unternehmen/Wert erreichen will (ich meine damit kein Kursziel!).
Wäre ich also die oben beschriebene Person würde ich sofort verkaufen, da ich vielleicht noch grundsätzlich vom Wert überzeugt bin, aber meine eigenen Ziele sich irgendwie vom Kurs abhängig gemacht haben und sich nicht mehr am Unternehmen orientieren. Wenn ich als Longie also kurz vor dem ursprünglichen Ziel plötzlich nervös werde, mich über Kursschwächen ärgere oder doch noch ein paar % Kursgewinne mehr mitnehmen möchte, obwohl das Unternehmen/der Wert eigentlich das geliefert hat, was ich mir vor 10+x Jahren versprochen habe, dann bin ich tatsächlich zum Spekulanten geworden. Denn nur Spekulanten werden nervös oder euphorisch bei Kursverlusten bzw. Kursgewinnen... Wenn ich ich das jemals bei mir bemerken sollte, würde ich lieber verkaufen.
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