TRADING-IDEE Tipp des Tages: Call auf Wacker Chemie Nach der japanischen Nuklear-Katastrophe steht die Solarindustrie bei Anlegern wieder hoch im Kurs. Mit einem Call auf den Siliziumproduzenten Wacker Chemie können Anleger auf eine Fortsetzung dieses Trends setzen.
Die Pläne zur Erweiterung der Produktionskapazitäten und die Katastrophe in Japan haben der Wacker-Chemie-Aktie am gestrigen Montag zu einem Kurssprung verholfen. Das Papier ging mit 143,85 Euro aus dem Handel (+7,4 Prozent). Hintergrund dieses Kursanstiegs dürfte neben den Ausbauplänen im Polysiliziumgeschäft auch die Katastrophe in Japan sein. Diese habe einerseits zu einem Ausfall von Produktionsanlagen bei Wettbewerbern geführt. Andererseits sei zu erwarten, dass wegen der aktuellen Probleme in den japanischen Kernkraftwerken die Stimmung in Europa gegen die Atomenergie und zugunsten erneuerbarer Energien - wie Solarenergie - umschlage, so die Beobachter weiter. Im Polysiliziumbereich sollen nach Angaben der Analysten von Jefferies alle Anlagen in Japan wegen dem Ausfall der Stromversorgung stillstehen. Sie machten etwa 10% der Weltlieferungen aus. Die Polysiliziumanlage von MSetek sei zerstört worden. Die Analysten gehen davon aus, dass die verbliebenen Anlagen mehr als 3 Monate abgeschaltet bleiben werden, was sich positiv auf die Polysiliziumpreise auswirken dürfte. Branchenbeobachtern zufolge sind des Weiteren Anlagen der Wacker-Chemie-Wettbewerber Shin-Etsu und Sumco Corporation zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen worden. Dies könnte die globale Versorgung mit elektronischen Halbleiterscheiben in Zukunft beeinträchtigen. Der weltgrößte Waferhersteller Shin-Etsu soll große Schäden an seinen Anlagen haben. Im Halbleitergeschäft ist Wacker Chemie mit seiner Sparte Siltronic ein wichtiger Anbieter. Wacker Chemie selbst hat in Japan keine Schäden an seinen beiden Fertigungsstandorten zu verzeichnen. Wie der Münchner MDAX-Konzern am Montagmorgen bekannt gab, will das Unternehmen seine Kapazitäten für polykristallines Reinstsilizium an den deutschen Standorten Burghausen und Nünchritz um insgesamt 10.000 Jahrestonnen ausbauen. Das Investitionsvolumen belaufe sich auf insgesamt 130 Mio EUR, hieß es. Der Produktionstart sei 2012 geplant. Mit den Erweiterungsmaßnahmen erhöht sich die Jahresmenge an den beiden Standorten um jeweils 5.000 Tonnen. In Burghausen steige die Kapazität von derzeit 32.000 Tonnen auf etwa 37.000 Tonnen. Für die gegenwärtig im Bau befindliche Anlage in Nünchritz war bislang eine Produktionsleistung von rund 10.000 Jahrestonnen geplant. Die Anlage soll noch vor Jahresende den Betrieb aufnehmen. Dort werde sich die Kapazität mit den Erweiterungsmaßnahmen nunmehr auf 15.000 Jahrestonnen erhöhen, teilte der Konzern weiter mit. Erste Mengen aus den Erweiterungsmaßnahmen sollen 2012 zur Verfügung stehen. Mit dem Ausbau trägt Wacker dem erwarteten weltweit weiter steigenden Bedarf an polykristallinem Reinstsilizium Rechnung. In den vergangenen Monaten seien eine Reihe großvolumiger Mehrjahresverträge mit Kunden aus der Solarindustrie abgeschlossen worden, erläuterte der Konzern. Diese sehen nach Unternehmensangaben auch Vorauszahlungen auf künftige Liefermengen vor. Damit sei die laufende Polysiliziumproduktion in Burghausen sowie die bisher geplanten Kapazitäten in Nünchritz und am US-Standort Tennessee bis 2014 nahezu vollständig unter Vertrag. Wie bereits gemeldet, errichtet Wacker Chemie bis Ende 2013 in Cleveland einen neue Polysiliziumproduktion mit einer Jahresleistung von 15.000 Tonnen. Die Gesamtkapazität aller Polysiliziumanlagen steige damit bis 2014 auf 67.000 Tonnen pro Jahr, hieß es. Stopp bei 140,00 Euro setzen Mit dem von der Commerzbank emittierten Best Unlimited Turbo Zertifikat auf Wacker Chemie (WKN: CM976S) erzielen Anleger bei einer unbegrenzten Laufzeit einen Hebel von aktuell 3,9. Sowohl der Basispreis als auch der Knock-Out-Level liegt bei 110,384 Euro. Hiervon ist die Aktie fast 25 Prozent entfernt. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste bietet sich bei der Aktie eine Stopp-Loss-Marke bei 140,00 Euro an.
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