"Zu ALSTOM: Die Kapitalerhöhung ist beschlossen, wie Sie wissen. In zwei simulierten Schritten wird sie zwischen dem 20. und 30. Juli abgewickelt. Für die bestehenden Aktionäre ist die Ausgabe neuer Aktien im Wert von bis zu 1,57 Mrd ? zu einem Preis von je 0,40 ? (in bar) oder 0,50 ? bei Bezahlung durch Tausch von Krediten vorgesehen. Das klingt wieder sehr kompliziert. Der zweite Teil ist bestimmten Kreditgebern (ohne Staat) für den Tausch von Krediten in neue Aktien mit einem Gesamtwert von 635 Mio ? zu einem Preis von 0,50 ? je Aktie vorbehalten. Das Bankenkonsortium hat einen Teil der Kapitalerhöhung im Volumen von rd. 880 Mio ? garantiert. Der Staat wiederum übernimmt bis zu 500 Mio ? nach Genehmigung durch Brüssel. Für die freien Aktionäre bleibt die Wahlmöglichkeit für ein Bezugsrecht im Verhältnis 5:14 zu 0,40 ?. Das gilt auch für Sie, doch Sie verzichten zunächst. Ich komme darauf in Kürze noch zurück. Denn:
Durch die Kapitalmaßnahmen ergibt sich eine höhere Zahl neuer Aktien, als ich erwartet hatte, und sich aus den bisherigen Absichten ergab. Die Form der Kapitalerhöhung mußte bekanntlich in letzter Minute vor der HV noch geändert werden. Denn der französische Staat war bereits durch einen ersten Tausch von Krediten 24 Stunden vor der HV zum größten Einzelaktionär aufgestiegen. Das hing wiederum mit den Bedingungen aus Brüssel zusammen und mit dem Stimmenquotum in der HV. Kurz:
Die Bewertung einer Turnaround-Spekulation folgt danach: Wie stellt sich nach allen Kapitalmaßnahmen die Relation Eigen- zu Fremdkapital? Daraus entsteht die Bewertung des Gesamtunternehmens, und diese ist ins Verhältnis zu setzen zum Umsatz bei operativen Pluszahlen. Das war im Fall ABB oder ERICSSON vor 18 bzw. 22 Monaten auch nicht anders. Also: Das Ganze bitte mit Abstand und gelassen betrachten und nicht hektisch alle drei Stunden auf den ALSTOM-Kurs schauen. Aber:
Wer das nicht kann, läßt bitte die Finger von solchen Überlegungen."
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