Koenigsegg und Eker: Luxus-Allianz greift nach Saab Trotz der Insolvenz ist Saab noch immer eine Legende - wegen des ungewöhnlichen Designs und technischer Innovationen. Nun tun sich in Nordeuropa ein Luxusautohersteller und ein Designer zusammen: Sie wollen Saab retten. Hinter der geplanten Übernahme des angeschlagenen schwedischen Autobauers Saab steht offenbar ein Designer und Multimillionär aus Norwegen. Der Unternehmer Bård Eker habe zusammen mit dem kleinen schwedischen Luxus-Sportwagenbauer Koenigsegg eine entsprechende Absichtserklärung unterschieben, berichteten am Freitag übereinstimmend Medien in Stockholm und Oslo. Weder Saab noch die schwedische Regierung oder die insolvente bisherige Saab-Konzernmutter General Motors (GM) wollten zu den Berichten Stellung beziehen. Saab beschäftigte zuletzt noch rund 4000 Mitarbeiter und verkaufte 2008 weltweit 93.295 Autos - 25,2 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Als wichtigste Absatzmärkte nennen die Schweden die USA, Großbritannien, Schweden, Deutschland und die Schweiz.
Koenigsegg beschäftigt 40 Mitarbeiter, während für die Eker-Gruppe 250 Menschen arbeiten. Seit dem Einstieg von GM vor knapp zehn Jahren schrieb Saab nur in zwei Jahren schwarze Zahlen. Jahrzehntelang galten die Autos aus Trollhättan als Beispiel für ungewöhnliches Design und technische Innovation. 1946 wurde der Ur-Saab entwickelt. Der Prototyp lief dann als Saab 92 vom Band. Stolz war Saab unter anderem auf die aerodynamische Form, die einer Flugzeugtragfläche nachempfunden war - Saab war bis dahin als Flugzeugbauer in Erscheinung getreten. 1959 folgte der erste Kombi, der auch mit sieben Sitzen erhältlich war. Immer wieder präsentierte Saab Besonderheiten - wie etwa das zwischen die Vordersitze verlagerte Zündschloss. Als erster Hersteller stattete Saab seine Modelle mit einem Seitenaufprallschutz aus. Ab den 70er-Jahren gab es beheizbare Vordersitze, ebenfalls in dem Jahrzehnt kam Saab als erster Hersteller mit einem Turbomotor auf den Markt, der 1977 in Serie gehen konnte. Im Februar - und damit deutlich vor der Mutter GM - musste Saab Insolvenz anmelden.
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