Lucien Favre ortet mehr Probleme bei Hertha BSC, als ihm lieb istVon Stefan Osterhaus Wo beginnen, wo aufhören? Lucien Favre weiss es noch nicht. Marko Pantelic, der Goalgetter, wartet gerade in diesem Augenblick auf ihn, gleichzeitig ist ein Interview verabredet. Aufteilen kann er sich nicht. Favre wirkt angespannt: «Ich kann nicht jeden Tag Mediengespräche machen.» Aber dann tut er es doch, bemüht, es in aller Kürze zu erledigen und trotzdem freundlich zu bleiben. Er spricht über die Hertha, er spricht über die Mannschaft. Er sagt nichts Konkretes, denn er habe noch keinen endgültigen Eindruck gewonnen. Aber der Tonfall verrät viel. Lucien Favre ist endgültig bei Hertha BSC angekommen. Es gibt sehr viel zu tun. Vor vier Wochen ist Favre in Berlin vorgestellt worden. Danach ging die Mannschaft in die Ferien. Am Montag hat er die Trainingsarbeit aufgenommen. Nimmt man die übliche Skepsis der Berliner Medien zum Massstab, so lässt sich seine Aufnahme ohne weiteres als euphorisch bezeichnen. Favre wirkte locker, wenngleich konzentriert, er wirkte aufgeschlossen, zugänglich. Doch jetzt, nur wenige Tage später, ist die Charmeoffensive des einstigen Coaches des FC Zürich definitiv vorbei. Favre klingt ein wenig verschnupft. Gerade hat er die tägliche Medienkonferenz hinter sich gebracht, ein Prozedere, das ihm an diesem Tag wie eine sehr lästige Pflicht schien, so dass es den Eindruck erweckt, als habe der Mann, dem nach seinen ersten Auftritten allenthalben ein gewinnendes Wesen attestiert wurde, binnen kurzer Zeit eine Metamorphose vollzogen. weiter in der NZZ am Sonntag: http://www.nzz.ch/2007/07/01/sp/articleFAZRQ.print.html
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