Sport1: Am Sonntag steht für Borussia Dortmund das Spiel beim FC Bayern an. Taugt die Partie schon als Generalprobe für das eine Woche später stattfindende Pokalfinale?
Sebastian Kehl: Ja, natürlich. Das sind zwar zwei unterschiedliche Spiele, aber trotzdem wollen wir uns in München und eine Woche später in Berlin sehr gut verkaufen.
Sport1: Wie bewerten sie die Chancen ihrer Mannschaft in Berlin?
Kehl: Ich denke schon, dass wir gute Chancen haben, den Pokal zu holen. In Berlin gibt es immer wieder Überraschungen, warum soll uns das nicht gelingen.
Sport1: Das Pokalfinale ist das Highlight in einer ansonsten grauen BVB-Saison. Woran hakt es in diesem Jahr in Dortmund?
Kehl: Wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, dass wir eine schlechte Saison gespielt haben. Wir sind weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wir haben nicht das gezeigt, was eigentlich in der Mannschaft steckt. Im Pokal haben wir die Chance, das wieder gutzumachen. Wir können uns für das internationale Geschäft qualifizieren und wollen endlich einen Titel einfahren. Das wäre für die Mannschaft und das Umfeld schon etwas ganz Besonderes.
Sport1: Sie haben ihren Vertrag beim BVB trotz anderer Angebote verlängert. Wieso beiben Sie?
Kehl: Ich hatte viele gute Gespräche mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc. Sie haben mir für die nächsten Jahre eine gute Perspektive aufgezeigt. Wir werden auch finanziell mehr Möglichkeiten haben, in die Mannschaft zu investieren. Auch die Tatsache, dass wir nächste Saison international dabei sein könnten, war etwas, womit man vorher nicht rechnen konnte. Außerdem fühlen sich meine Familie und ich in Dortmund sehr wohl. Es ist mir nicht schwer gefallen, zu verlängern.
Sport1: Sie hatten in den letzten beiden Jahren mit Verletzungen zu kämpfen. Wie schätzen sie ihr Leitungsvermögen ein?
Kehl: Ich habe in den letzten Spielen gute Leistungen gezeigt. Die 18 Monate, über die sich meine Verletzung hingezogen hat, habe ich gut überstanden. Es ist ein gutes Gefühl, jede Woche wieder dabei zu sein. Und was die Europameisterschaft angeht: Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Sport1: Wie sehen sie die Chancen des DFB-Teams auf den EM-Titel?
Kehl: Ich war sehr viele Jahre dabei, kenne das Team und wünsche uns natürlich den Titel. Ich habe noch ein paar Chancen mich aufzudrängen, und die werde ich zu nutzen versuchen.
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