ots news: Dr. Kahl & Coll. Rechtsanwaltskanzlei: Aktionärsgruppe mit ...
Frankfurt (ots) - An der WCM AG hat sich in den letzten Wochen eine Aktionärsgruppe mit fast 5% beteiligt. Eine Aufstockung dieser Beteiligung ist geplant. Ziel der Aktionäre ist es, Einfluss auf die aus ihrer Sicht fatale Geschäftspolitik des Managements des Unternehmens zu gewinnen und den Kurs der Geschäftsführung, der seit Jahren Werte der Aktionäre vernichtet, radikal umzukehren. Zu diesem Zweck wird das Gespräch mit progressiven Vertretern des Aufsichtsrates gesucht.
So steht ganz oben auf der Tagesordnung der Widerstand gegen das Vorhaben des Vorstandes, die Vermögenswerte der WCM-Aktionäre durch die geplante Verschmelzung mit der größten Beteiligung der WCM, der Klöckner-Werke AG (Beteiligung der WCM durchgerechnet: 84%), erheblich und vor allem substantiell zu gefährden. Das Missmanagement der Unternehmensführung hat zu dem abenteuerlich anmutenden Zustand geführt, dass die Marktkapitalisierung der WCM bei etwa 150 Millionen EUR liegt, der Wert der Beteiligung an Klöckner allein dagegen bei etwa 450 Millionen .Andere Assets wie etwa die ebenfalls börsennotierte RSE mit einer Marktbewertung von 400 Mio. EUR ( Quote WCM: 98%) oder Ymos und Maternus ( auf WCM entfallende kumulierte Werte 30 Mio. EUR) sollen bei dieser Betrachtung zumindest zunächst einmal gar keine entscheidende Rolle spielen.
Aus der Sicht der Gruppe ist die Gesellschaft - auch vor dem Hintergrund der Drohforderung des Finanzamtes wegen der Umsatzsteuernachforderung über gut 150 Millionen EUR, für die es nach eingehender rechtlicher Würdigung auch der Investoren keine wie auch immer geartete Grundlage gibt- dramatisch unterbewertet. Nach aller Erfahrung arbeitet die Börse jedoch nur dann mit derart markanten Abschlägen auf den net-asset-value eines Unternehmens, wenn gegenüber dem Management tiefstes Misstrauen besteht.
Die Aktie und damit das Unternehmen leidet unter einem tief greifenden Vertrauensverlust gegenüber dem Vorstand und seinen Verbündeten im Aufsichtsrat. Herr Flach kündigt etwa in der letzten Woche an, dass er aus den Verkäufen der verbliebenen Immobilien einen Zufluss von gut 100 Millionen EUR erwartet. So weit, so gut. Das Problem ist: Niemand glaubt ihm.
Noch immer besteht bei WCM die Situation, dass Personen wie etwa Herr Ehlerding aus dem Aufsichtsrat heraus die Geschicke des Unternehmens zu bestimmen scheinen. Dies ist ein Zustand, der schon aktienrechtlich unhaltbar ist. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass jedoch nicht zuletzt die persönliche finanzielle Misere dieses Personenkreises hauptverantwortlich für die Agonie der WCM ist, mutet dies geradezu aberwitzig an- noch zudem, wenn die WCM auf Forderungen in Höhe von 24 Millionen EUR gegen Zahlung von 1.2. Millionen EUR fast vollständig verzichtet. Das Unternehmen muss der Kontrolle derjenigen, die es zugrunde gerichtet haben, entrissen werden- und dies nachhaltig, effektiv und schnell.
Dieses Vorhaben könnte auch die Abhaltung einer außerordentlichen Hauptversammlung notwendig machen, ein Zuwarten bis etwa Juni 2006 zur kommenden ordentlichen Versammlung erscheint in diesem Lichte beinahe fahrlässig.
"Unlock Shareholder Value"- die Gruppe hat ein effizientes Konzept entwickelt, die durch die Tagespolitik des Managements verschütteten Vermögenswerte der WCM aufzudecken und damit denjenigen zukommen zu lassen, denen sie allein zustehen- das ist nicht der eine oder andere Aufsichtsrat und das ist nicht der Vorstand, der für seine "Bemühungen" 1 Million EUR pro Jahr einsteckt.
Es sind einzig und allein die Aktionäre der WCM AG.
Die Gruppe wirbt für die Erreichung dieses Ziels dabei um die Unterstützung jedes einzelnen freien Aktionärs. Deshalb sei das Konzept im Folgenden kurz skizziert:
Konkret sieht das Konzept der Investoren vor, die Aktien, die WCM über eine Tochter an den Klöckner-Werken hält, im Wege der Abspaltung ( §123 Abs.2 UmwG) auf eine neu zu errichtende Aktiengesellschaft zu übertragen. Eine solche Übertragung ist zudem fast steuerneutral zu bewerkstelligen. Nach noch geltendem Recht ist nämlich selbst bei der Aufdeckung stiller Reserven im Zuge der Übertragung auf die neue Zwischengesellschaft nur ein Anteil von 5% an dem entstandenen Gewinn als nichtabziehbare Betriebsausgabe steuerpflichtig( § 8b Abs.2 KStG).
So lässt sich auf diese Weise ein Wert von etwa 450 Mio.EUR zugunsten der WCM-Anteilseigner heben, der durch die kritisierte Planung der jetzigen Geschäftsführung in keiner Weise Eingang in die Preisbildung der WCM-Aktien am Markt findet.
Die erwähnte Zwischengesellschaft soll wie im Beispiel Bayer/Lanxess dabei nicht etwa nur eine weitere Organisationseinheit im völlig intransparenten WCM-Konzern bilden, sondern mit dem Tag der Abspaltung selbstständig an der Börse handelbar sein.
Die WCM-Aktionäre fänden dabei im Verhältnis ihrer Beteiligung an der WCM Berücksichtigung. In Zahlen würde dies konkret bedeuten, dass Vermögen in Form von ungefähr EUR 1.50 je WCM-Aktionäre für die Anteilseigner frei hadelbar und damit verfügbar würden. Diese Maßnahmen würden dazu führen, dass WCM nicht länger mit dem seit Jahren zu beobachtenden "conglomerate discount" ( oder Holding-Bewertungsabschlag) gehandelt würde, der an der Börse immer dann zu beobachten ist, wenn Unternehmen ineffizient, intransparent und inkompetent geführt werden.
Kurzfristig wird die Gruppe folgende Maßnamen ergreifen:
- Koalitionen mit anderen Aktionären oder Aktionärsgruppen - Konkrete Gespräche mit den Mitgliedern des Aufsichtsrates, die auch tatsächlich zum Wohle der Aktionäre und nicht nur zu ihrem
eigenen arbeiten - Vorbereitung der Umsetzung des Strategie- und Personalwechsels, wobei auch die Suche nach einer Mehrheit für die Konzeption der Investoren im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung ausdrücklich nicht auszuschließen ist.
Originaltext: Dr. Kahl & Coll. Rechtsanwaltskanzlei Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59637 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59637.rss2
Pressekontakt: Dr.W. Hess c/o Dr.M.Kahl, Rechtsanwalt, Weseler Str.561 D-48163 Münster Telefon 0251-71328 Fax 0251-71328-29 E-mail mail@kahl-associates.de
Quelle: dpa-AFX
|