Gestern hat um 17.29 Uhr (eine Minute vor Xetra-Schluss) irgendjemand 6.100 Stück unlimitiert in den Markt geworfen. Daher der kurzfristige Kursrückgang, der mich hocherfreut hat. Auf die Weise wurde nämlich mein Ultimo-Kaufauftrag, den ich eigentlich schon abgeschrieben hatte, ausgeführt. Ich bin also jetzt wieder an Bord und freue mich über den Kursanstieg von heute :-)
Für alle MPC-Interessierten hier noch ein Artikel aus der Euro am Sonntag vom 4. Juli (zwar schon drei Wochen alt, aber gleichwohl aufschlussreich):
MPC Capital: Auf Erfolgskurs schippern
04.07.2004 scan Euro am Sonntag von Hans Sedlmaier -- Hanseaten sind nüchterne Menschen. Doch die Geschichte des Hamburger Fondsanbieters MPC Capital zaubert auch auf die Gesichter stocksteifer norddeutscher Anleger ein breites, entspanntes Lächeln. Kein Wunder bei der Performance, die die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, wie sie mit vollem Namen heißt, seit ihrem Börsengang im September 2000 hingelegt hat. MPC konnte allein im vergangenen Jahr 748 Millionen Euro bei Anlegern einsammeln. Damit ist das Unternehmen der größte bankenunabhängige Anbieter Geschlossener Fonds in Deutschland. Der Umsatz hat sich mit 159,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, der Gewinn (Ebit) stieg um 163 Prozent auf 46,4 Millionen Euro - nicht nur für Merck-Finck-Analyst Konrad Becker ?ein phänomenales Wachstum" . Rückenwind verspürt auch die Aktie: Seit Jahresbeginn hat sich ihr Kurs bereits verdoppelt. Als seien das noch nicht positive Nachrichten genug, stieg MPC am 21. Juni vom SDAX in den MDAX auf. Nun müssen auch institutionelle Anleger, die sich mit ihren Portfolios am MDAX orientieren, verstärkt MPC kaufen. Sie haben aber noch einen weiteren handfesten Grund, das Geschehen bei MPC genau zu verfolgen. Denn die US-Investmentbank JP Morgan übernahm kurz vor dem Aufstieg in den MDAX 20 Prozent der Aktien. Zwar bezeichnet JP Morgan den Einstieg als reine Finanzbeteiligung, Experten glauben jedoch, dass das Engagement darüber hinausgeht. Für Analyst Becker sind ?dadurch die künftigen Wachstumsmöglichkeiten von MPC besser geworden" . Dabei denkt er weniger an den Vertrieb. Vielmehr bringen die neuen Miteigentümer aus seiner Sicht einen ?besseren Zugang zu Expertise und damit auch zur Entwicklung von neuen Produkten" . Konkret rechnet Becker damit, dass MPC durch das verbesserte Know-how bald verstärkt direkte Firmenbeteiligungen (Private Equity) und Hedgefonds in seine Angebotspalette aufnehmen dürfte. Damit würde MPC Capital ein Risiko abschwächen, das für den Fondsanbieter irgendwann zum Problem werden könnte: Bisher ist das Unternehmen eine reine Verkaufsmaschine. MPC legt ständig neue Fonds auf - die Hälfte davon Geschlossene Immo-, ein weiteres Viertel Schiffsfonds - und entwickelt neue Produkte, etwa die ersten deutschen Lebensversicherungsfonds. Der Verkauf der oft Steuer sparenden, immer aber renditeträchtigen Fonds an über 70 000 vermögende Kunden läuft zwar hervorragend. Doch an weiteren Gebühren nach dem Verkauf verdient MPC nichts. Diese extreme Abhängigkeit von der Entwicklung hochklassiger Fondsprodukte und deren erfolgreichem Verkauf würde durch eigene Hedgefonds und Private-Equity, Produkte abgebaut, bei denen die Kunden kräftig Gebühren zahlen. Neue Produkte täten MPC auch deshalb gut, weil die klassischen Steuer, sparmodelle mit Schiffsbeteiligungen im Zuge der Steuerreform ein Auslaufmodell sind. Die vermögenden Kunden aber, auf die MPC abzielt, werden den Hamburgern so schnell nicht ausgehen. ?Der Bedarf, Geld anzulegen, ist in Deutschland da" , sagt Analyst Roland Könen vom Bankhaus Lampe. Das sieht man auch daran, dass MPC die Prognose 2004 bereits nach oben korrigiert hat. Und die Aktie? Die ist trotz ihres fulminanten Anstiegs weiterhin ein klarer Kauf. Mit einem KGV von 13,4 (2004) liegt sie gerade bei der Hälfte des Branchendurchschnitts von 28. Eine Dividendenrendite von sieben bis acht Prozent dürfte den Kurs nach unten absichern und MPC-Anleger weiter zum Lächeln bringen - nicht nur die im hohen Norden.
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