Es hängt stark davon ab, warum man überhaupt in Aktien investiert. Als Anleger will man, dass der Kurs im Mittel über die Dauer steigt und hin & wieder auch eine nette Dividende raus kommt. Dafür muss man ein wenig Zeit mitbringen. Das Risiko ist, wenn kein plötzlicher Verkaufsdruk kommt, meist eher gering. Es gilt eher die Kostolany'sche Devise:abwarten. Dann sollten einen ein paar Rücksetzter auch nicht nervös machen. Dennoch bin sollte man m. M. nach natürlich den Markt im Auge behalten und Gelegenheiten nutzen, bzw. Katastrophen verhindern. Kostolany pur ("Schlafmittel") dauert sehr lange. Als Anleger wird man nicht gerade raketenschnell reich (ich bin ab ca. 10% incl. Divi im Jahr in meinem Gesamtdepot zufrieden), aber verliert gewöhnlich auch nicht gleich alles.
Ist man eher Händler, *muss* man auf kleinere Schwankungen reagieren, dann ist auch Charttechnik wichtig (ich halte zwar eigentlich nicht so viel davon, aber fakt ist, dass sich viele daran halten und somit wird die Charttechnik zur selbsterfüllenden Vorhersage). So kann man in kurzer Zeit viel verdienen, kann aber natürlich auch viel verlieren. Das erfordert Zeit, Geld, Glück, Erfahrung.
Am besten sitzt man irgendwo dazwischen. Ich suche noch nach der Balance. Also weder scheintotes Verhalten nach Kostolany³, noch Realtimetrader vor 6 Monitoren mit Kaffee, Zippen und weißen Pülverchen als Hauptnahrung weil mam keine Handelsminute verpassen darf.
Und Solarworld ist dabei m. M. eins der komplizierteren Papiere: Extrem unter Beschuss von Zockern, dabei eigentlich gute Aussichten, mäßiges KGV (u.ä. Kennzahlen), großes Wachstum, sehr abhängig von der Politik, viel Idealismus (jeglicher Coleur), eher schwache Dividende, clevere Werbung, begeisterungsfähiger Chef, etc..
Ich *schätze*, dass ich erstmal drin bleibe, aber diese Einschätzung kann sich auch täglich ändern. Es ist zum Glück nicht meine Hauptposition im Depot.
Emotional sollte man bei keinem Invest sein, egal ob Anleger oder Investor. Man darf, bzw. sollte aber eine Agenda haben (meine z.B. umfasst u.a. keine Investitionen in Rüstung und Kernenergie).
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