... ja, das meine ich. Das musst du dir so vorstellen: Derzeit stehen auf der Nachfrageseite (Bid) 5.887 zu 5,00€. Diese 5.887 setzen sich zusammen aus mehreren Einzelpositionen, sagen wir mal 3000 + 87 + 2500 + 300 in der Reihenfolge des Eingangs. Der Börsenmakler handelt die Positionen normal nur als Einheit und in der Reihenfolge des Eingangs ab (wer zuerst kommt mahlt zuerst). Also fängt er mit den 3000 an. Nehmen wir mal an, es wollen 2800 (Ask) verkaufen. Dann passiert - nichts! Weil der Makler den ersten Auftrag nicht stückelt. Es passiert erst was, wenn entweder a) auf der Ask-Seite soviel dazukommt, dass die 3000 voll oder überschritten werden b) auf der Bid-Seite soviel weggeht, dass den 2800 Ask 2800 Bid (oder weniger) entgegenstehen. Kommen z.B. 300 Ask hinzu, können die ersten beiden Positionen gehandelt werden: 2800 + 300 - 3000 - 87 = 13. 13 Ask bleiben über und ab den 2500 Bid hängt wieder alles, bis sich die Sache wiederholt. Alternativ: Die 3000 Bid werden zurückgezogen, dann rücken die anderen Positionen vor und es kann gehandelt werden: 2800 - 87 - 2500 = 213. 213 Ask bleiben übrig und ab den 2500 hängt es wieder ... usw. Das ist vereinfacht dargestellt, es spielen da noch Ask und Bid mit Limit usw. rein, doch das regelt alles die Börsenordnung. Aber du siehst: Mit geschickt placierten größeren Chargen kannst du das System bei niedrigem Handelsvolumen in beiden Richtungen blockieren und über zur passenden Zeit placierte Verkaufs- oder Kauforders Einfluss auf den Kursverlauf nehmen. Was zum Stopp-Loss: Sagen wir, du hast SL bei 4,50€ gesetzt. Dann wird deine Order wirksam, wenn 4,50 unterschritten werden. Dein Verkaufsorder wird mit dem nächsten festgesetzten Kurs placiert. Fällt der Kurs durch einen größeren Verkauf auf 3,50€, so steht deine Order für 3,50 Ask. Wenn aber keiner kaufen will, bleibt sie unverkauft. Haben nun andere auch SL-Orders gesetzt, so sammelt sich ein größerer Posten an, der u.U. noch größer wird, weil der neue Kurs 3,50 weitere SL ausgelöst hat, also gehts noch mal runter. Sowas ist z.B. am 01.02. passiert, als durch die Kursabsackung von 21,80 auf 12,00 die Ask-Seite immer höher wurde, und keiner kaufen wollte... Also Vorsicht mit Stopp-Loss, insbesondere bei der Berliner Börse, weil man den Kursverlauf nur zeitverzögert nachvollziehen kann, es sei denn, man säße in Berlin oder hätte dort einen Makler beauftragt. Was inbox #527 und #528 betrifft, so sind manche seiner Gedanken zwar überlegenswert, dass aber heute noch SL-Orders rumirren und den Handel blockieren halte ich für nicht nachvollziehbar. Dann würde die Ask-Seite nicht stellenweise auf Null abkacken, Berlin kennt nämlich nur SL-Orders ohne anschließende VK-Kursfestlegung...
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